Ein Tag. 24 Stunden. 1140 Minuten. 86400 Sekunden.Morgen war es soweit. Morgen würde ich in den Bund der Ehe eingehen. Wir hatten beschlossen, diese Hochzeit so schnell wie möglich durch zu ziehen. Die letzten Tage konnte ich kaum schlafen. Immer wieder musste ich an diese Hochzeit denken. Daran wie glücklich meine Eltern darüber waren, wie glücklich Lydia war, endlich wieder einen festen Partner zu haben, dem sie vertrauen konnte, wie abgeneigt Valerie seitdem zu mir war. Wir sprachen so gut wie kein Wort mehr miteinander. Sah ich sie nur an spiegelte sich die ganze Trauer und Enttäuschung in ihren Augen wieder. Diese smaragdgrünen Augen, die zuvor so voller Freude gestrahlt hatten und einem diese fröhliche Seele zeigten, die Valerie hatte, waren nur noch trüb und dunkel. Ihr Lächeln hatte sie so gut wie verloren. Immer wieder schweiften meine Gedanken zu ihr ab, egal was ich auch versuchte. Wenn Lydia mir Details zur Hochzeit erzählte, dachte ich nur an sie. Wenn meine Mutter über meine Zukunft mit meiner Ehefrau sprach, dachte ich nur an sie. Egal über was die Anderen sprachen, meine Gedanken gehörten allein Valerie. Dieses Glitzern in ihren Augen, dass ich an dem Abend gesehen hatte, als ich es ihnen allen erzählt hatte, verunsicherte mich von Tag zu Tag mehr. Immer wieder schlich sich der Gedanke ein, dass sie genauso für mich empfand, wie ich für sie. Dass sie nicht einfach sauer war, wie die Anderen sondern wirklich verletzt war.
„Alec du musst das nicht wegen uns tun. Es ist nicht wichtig, wie unsere Familie da steht. Sie können diese Heirat nicht von dir verlangen!" Seufzend sah ich meine kleine Schwester an, die sich mir in den Weg stellte, als ich zu einem Gespräch mit Lydia wollte. Immer wieder versuchte sie mir alles auszureden. „Doch Izzy. Du verstehst das alles nicht. Es ist wichtig für unsere Familie, vor allem für unsere Eltern. Das Institut wird wieder unter der Leitung der Lightwoods stehen und das ist das Wichtigste." „Paperlapap. Das Wichtigste ist, dass du glücklich bist. Das du irgendwann aus Liebe heiratest, eine Frau an deiner Seite hat, mit der du dein Leben verbringen willst und mit der du einmal eine Familie gründen willst. Alec... komm bitte endlich zur Vernunft. Sag diese Hochzeit ab" Kopfschüttelnd ließ ich meine Schwester auf dem Flur stehen und machte mich auf den Weg in Lydias Büro.
Izzys Worte gingen mir natürlich öfters durch den Kopf. Ich heiratete nicht aus Liebe. Ich heiratete auch nicht die Frau mit der ich mir eine Zukunft und Familie vorstellen konnte, aber vielleicht würde sich das ja ändern. Vielleicht würde ich mich ja in sie verlieben und Lydia und ich würden eine glückliche Ehe führen. Keiner konnte das voraus sagen. Zum jetzigen Zeitpunkt geht es mir um meine Familie, um unsere Ehre und unser ansehen in Idris. Durch das Verlieren der Leitung des Institutes wurden hatten die Leute in Idris, kein so gutes Bild mehr von uns. Meine Familie stand schon immer an erster Stelle, egal um was es ging.
Meinen letzten Abend als Junggeselle verbrachte ich mir Jace. Er war mein Bruder, mein Parabatai, mein bester Freund und mein Trauzeuge. Er war der einzige der seit der Bekanntmachung der Hochzeit, nichts mehr zu dem Thema gesagt hatte. Er wusste, dass es keinen Sinn machen würde und schwieg deshalb.
Wir hatten uns entschlossen in eine Bar zugehen und einfach ein paar Drinks zutrinken und etwas zu reden. Wir erinnerten und an viele schöne Momente aus unserer Kindheit zurück. Daran, wie wir beschlossen hatten Parabatais zu werden und das diese Entscheidung keiner von uns beiden je bereuen würde. Natürlich dachten wir auch viel über die lustigen Momente nach, die wie bei Missionen oder in Training hatten. Vor allem aber, lachten wir über Jace Weibergeschichten, die zum Nullpunkt gelangt sind, seitdem Clary da war. Sie waren auf dem richtigen Weg, ein Paar zu werden. Auch wenn ich Clary nicht sonderlich viel mochte, wusste ich, dass er sie mochte und er glücklich war in ihrer Nähe.
„Du strahlst immer wenn sie in die Ecke kommt" lachte ich und trank einen Schluck aus meinem Bier. „Du meinst so wie du, wenn Valerie um die Ecke kommt"Stille.
„Dachtest du wirklich ich würde nicht mehr auf dieses Thema zu sprechen kommen? Alec... du wirst morgen heiraten. Du bist mein Bruder, mein Parabatai, mein bester Freund... ich respektiere deine Entscheidung und ich verstehe wieso du das tust... aber denk einen Moment an dich. Es ist deine Zukunft. Dein ganzes Leben hängt von morgen ab." seufzend blickte ich Jace an. Ich wusste das er Recht hatte, aber es gab kein zurück mehr.
Ich würde Lydia morgen heiraten.
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Warrior - Grenzenlose Liebe
FanfictionCover von der lieben @misery6 ♥️ Ehrgeiz, Mut, Loyalität. Alec Lightwood besitzt alles was ein wahrer Shadowhunter und ein zukünftiger Leiter des New Yorker Instiutes braucht. Er hatte sich sein Leben bereits ausgemalt und kannte seine Ziele. Bis z...