In der Umkleide sehe ich Yuna auf der Bank sitzen, wie sie ungeduldig auf mich wartet. Sie hebt ihren Blick als ich die Türe hinter mir schließe. Die Enttäuschung sitzt tief in mir, ein Gefühlschaos, welches ich weder kontrollieren, noch verstehen kann.
Yuna sieht mich fragend an und ich schüttle als Antwort nur leicht mit dem Kopf. Ihre Augen weiten sich, sie ist mehr als geschockt. Schnell kommt sie auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Erneut fangen die Tränen an über meine Wangen zu fließen, länger hätte ich sie nichz mehr zurückhalten können.
"Ich glaub' das nicht.." flüstert sie gegen meine Schulter und drückt mich noch fester an sich. Mir entwischt ein leichtes Schluchzen und lasse mich auf die Bank fallen. Meine Ellenbogen auf die Knie abgestützt und mein Gesicht tief in meinen Händen vergraben.
"Ich kann das alles nicht mehr, Yuna. Erst das mit Tae und dann versage ich auch noch das wichtigste Vortanzen meines Lebens." ich schüttle den Kopf, als würde ich all diese Gedanken somit loswerden, doch es bringt nichts. Ich wische mir einige Tränen weg, aber es fließen weitere Tränen pausenlos über die bereits nassen Stellen.
"Was meinst du mit das mit Tae?" Yuna sieht mich skeptisch an. Ich seufze laut auf und spiele zur Ablenkung mit meinen Fingerspitzen.
"Er hat gesagt, dass er noch was für mich empfindet. Und ich habe es ihm auch gesagt.." mein Blick ist fest auf meine Hände gerichtet. Ich traue mich gar nicht Yuna anzusehen.
"Du hast was ?" sie schreit mich förmlich an. Sie weiß genau wie sehr er mich damals verletzt hat und sie würde es kein zweites Mal zulassen, auch wenn es ihr Bruder ist, sie weiß wozu er fähig ist und ich war der Beweis dafür.
"Du willst es doch nicht etwa wieder versuchen, oder ? Damit das alles ein zweites Mal passiert? Hat es dir beim ersten Mal nicht gereicht? Gott, Kairi." ihre Arme machen hektische Bewegungen und wandern dann nach oben an ihrem Kopf.
"Nein..ich hab' ihm gesagt, dass ich es nicht nochmal kann. Ich kann das wirklich nicht mehr, es ist so als würde es mich immer noch verfolgen. Er war einer meiner besten Freunde und meine erste Beziehung. Sowas ist nicht leicht zu vergessen. Und es macht alles nur noch schwerer, dass er dein Bruder ist, so sehe ich ihn immer und immer wieder." gebe ich zu und schaue ihr direkt in die Augen.
"Wir kriegen das zusammen hin, okay? Aber bitte, lass dich nicht wieder auf Tae ein, er mag jetzt wieder nett scheinen, aber glaub mir er wickelt dich so nur um seinen Finger. Er ist kein guter Umgang." ich nicke leicht und lege meinen Kopf auf ihre Schulter. Sie hat Recht, sowas von.
"Jetzt komm, lass uns nachhause gehen." wir nehmen unsere Sporttaschen und machen uns auf dem Weg nach draußen. Es ist schon dunkel geworden und der kalte Wind tut am ganzen Körper weh, doch man kann sich dran gewöhnen.
"Kairi." ich höre jemanden vom weiten schreien und drehe mich um. Jungkook steht am Eingang der Academy und wedelt mit einem Handtuch. Mein Blick fällt auf meine noch offene Sporttasche. Es muss raus gefallen sein. Ich begebe mich zurück zum Eingang und nehme mein Handtuch dankend entgegen. Ich will gerade gehen, doch Jungkook hält mich noch auf.
"Warte, Kairi. Ich wollte dir sagen, dass du eben wirklich gute Arbeit geleistet hast, auf der Bühne. Und auch wenn es am Ende zu Komplikationen kam, es ist noch nichts verloren." er lächelt mich freundlich an und ich nicke nur leicht. "Ich werde alles mit Jimin besprechen und wir werden deine Schritte und die Choreo an sich auswerten und dann wirst du unsere Entscheidung schriftlich nach Hause bekommen." er öffnet die Türe und lässt mich aus der Academy raus gehen. Ich mache mir keine großen Hoffnungen, dass es klappen wird. So unkonzentriert war ich noch nie und ich weiß genau, dass es seine Auswirkungen haben wird.
Zuhause angekommen ziehe ich mich schnell um und lasse mich auf mein Bett fallen. Ich versuche all meine Sorgen und Gedanken zu sortieren, doch nichts scheint zu helfen. Verwirrt und gleichzeitig erschöpft vom heutigen Tag, schaffe ich es endlich einzuschlafen.
'Ich sehe wie er sich mir nähert. Immer und immer mehr. Ich mache einige Schritte nach hinten, doch ich werde von der kalten Wand hinter meinem Rücken sofort aufgehalten. Der Raum ist sehr klein und eng, und das wenige Licht, welches aus dem kleinen Fenster kommt, lässt nicht alles zu erkennen. Ich sehe seinen harten Blick auf meinen Körper fixiert. Er lacht. Nicht eines dieser Lachen, die dir das Herz erwärmt, nein. Ein dreckiges Lachen. Er ist betrunken, eindeutig zu sehr betrunken. Mit hastigen Bewegungen platziert er seine Hände auf meinen Körper und sucht sich einen Weg unter meine Bluse.
"Nein bitte." flüstere ich, angsterfüllt. Ich erkenne ihn kaum wieder. "Lass mich los." ich flehe ihn an, als gäbe es keinen Ausweg mehr.
"Halt still." brüllt er mir entgegen und knöpft sich die Hose auf. Es schießen Tränen in meine Augen und ich versuche ihn mit voller Kraft von mir wegzuschubsen. Doch er ist zu stark und ich bin zu erschöpft um ihn auch nur einen Millimeter von mit weg zu bewegen.
"Nein. Nein bitte!" ich weine, wie ich noch nie geweint habe. Er sollte mich nicht so behandeln. Er sollte gut und behutsam mit mir umgehen. Doch er tut genau das Gegenteil. Er nimmt meine Hände und presst sie gegen die Wand, links und rechts neben meinen Kopf. Und dann geschah es. Ich fühle ein unwohles Gefühl in mir aufkommen und falle zu Boden.'
Ich liege schweißgebadet in meinem Bett und die Tränen fließen wieder. Schon wieder dieser Traum, nach langer Zeit wieder.
"Wieso tust du mir das an, Tae.." flüstere ich zu mir selbst und wische mir eine Träne von der Wange weg.
DU LIEST GERADE
The Trainer | ᴘ.ᴊᴍ
Fanfiction"Ich werde dir das Leben zur Hölle machen, Kairi." er schaut mich mit seinem dreckigen Lächeln an. Mehr hat er wohl nicht zu sagen. Von wegen K-Pop Trainer, Park Jimin ist ein Amateur. "Sei es das letzte, was ich tue" mit diesen Worten dreht er sich...