The Trainer | ᴘ.ᴊᴍ

17.

Nach dem Training packen alle ihre Sachen zusammen und verlassen die Academy, während ich in der Umkleide sitzen bleibe.
Jimin hat unbedingt darauf bestanden, die Privatstunden mit mir fortzuführen, auch wenn ich den Grund dafür nicht richtig verstehe. Ich meine, er hätte es jedem anderen Schüler genauso gut anbieten können, aber wieso er genau mich gewählt hat, kann ich mir auch nicht erklären.
Um ehrlich zu sein habe ich ein unwohles Gefühl bei der ganzen Sache und seine ständigen Stimmungsschwankungen finde ich besonders anstrengend. In der einen Sekunde ist er super freundlich und im nächsten Moment könnte er mich mit seinem Blick töten, damit kann ich irgendwie gar nicht umgehen und weiß auch nicht so recht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll, wenn er wieder so abweisend wirkt.

Vielleicht kriege ich es ja irgendwie hin, dass er nicht mehr so kalt zu mir ist.. er wird so schnell aggressiv, wenn ihm etwas nicht passt. Heute war wieder das perfekte Beispiel für seinen Wutausbruch, das ist echt unglaublich, dabei hatte er nicht mal das Recht dazu.
Vielleicht muss ich anfangen mich mit seiner Nähe anzufreunden, schließlich gehört es zum Tanzen dazu, dass sich zwei Körper einander nähren, vor allem wenn der Trainer die Körperhaltung des Schülers ausbessern muss.
Wenn ich seine Nähe zulasse, wird er mich vielleicht auch normal behandeln oder sogar ganz in Ruhe lassen, wer weiß das schon. 

Ich beende meinen inneren Monolog und verlasse die Umkleide. Jimin wartet schon auf mich und wärmt sich vor der Spiegelwand wieder auf.
"Ich zeig dir ein paar Schritte und du machst sie mir nach." erklärt er mir, während er sich noch ein paar Mal streckt. Ich nicke zustimmend und schaue ihm aufmerksam zu.
Nachdem er mir alles gezeigt hat, stellt er sich an die Wand und betrachtet mich, während ich versuche die Schrittfolge auszuführen.

"Bleib genau so stehen!" ruft er mir zu und ich verharre in meiner Position. Das einzige was sich an mir bewegt sind meine Augen, die seine Schritte verfolgen und meine Brust, die sich schnell auf und ab bewegt. Er stellt sich direkt hinter mich, legt seine Hand auf meine rechte Hüfte und schiebt sie etwas nach links, sodass die Position gelassener wirkt.

"So sollte es aussehen." flüstert er gegen meinen Hals. Eine leichte Gänsehaut breitet sich über meinen gesamten Körper aus. Ich beobachte jede seiner Bewegungen durch die Spiegelwand. Seine Hand lässt er nach vorne über meinen Bauch gleiten, während er mit seinen Fingern über die nackte Haut streicht, welche von meinem Top nicht bedeckt wird.
Mein Körper fühlt sich an, als würde es unter Strom stehen. Dieses Gefühl, von seinen warmen Fingern so zärtlich und sanft berührt zu werden, als wäre ich aus Glas und er alles dafür tun würde, um mich nicht zu brechen.

Er schmiegt seinen Körper näher an meinen Rücken, wodurch ich die Hitze noch mehr zu spüren bekomme. Es fühlt sich an, als würde ein Feuer in mir ausbrechen.
Ich schließe meine Augen und für ein paar Sekunden genieße ich den Moment. Nichts kann das beschreiben, was ich gerade fühle. Alles in mir zieht sich zusammen, während seine Finger mit dem Stoff meines Tops spielen und seine Hand darunter gleitet. Ich erwische mich dabei laut auszuatmen, was sich eher wie ein unterdrücktes Stöhnen anhört und ich öffne meine Augen wieder.

Jimin zieht mich noch näher an seinen Körper und dreht mich zu sich. Wieder blicke ich in seine wunderschönen Augen.
Was macht er nur mit mir.. Ich bin wie versteinert und ehe ich mich versehen kann, legt er seine Lippen auf meine.

Ein Kribbeln breitet sich im unteren Bereich meines Bauches aus und ich genieße, wie sanft er meine Lippen berührt und mich mit seinen Armen umschlingt.
Er legt eine Hand auf meine Wange, um den Kuss noch mehr zu vertiefen, während er mit der anderen Hand mein Rücken streichelt.

Mein Gefühl sagt mir, dass ich diesen Rausch über mich ergehen lassen soll, es einfach mal genießen soll, aber mein Kopf will mir weismachen, dass das was wir hier tun falsch ist und wir damit aufhören sollten.
Ein Mal in meinem Leben entscheide ich mich dazu, auf meine Gefühle zu hören und lasse alle meine Sorgen und Unsicherheiten von mir fallen.

Gerade als ich anfange mich an seine Nähe zu gewöhnen, löst er sich langsam von meinen Lippen und schaut mich mit einen intensiven und lustvollen Blick an.

"Es ist sogar noch besser, als ich es mir vorgestellt hatte." flüstert er und beißt sich auf die Unterlippe. Alles in mir bebt. So habe ich mich noch nie gefühlt.

Noch nie habe ich das Verlangen nach mehr gehabt, bis heute.