Three

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Am nächsten Morgen bin ich schon früh auf den Beinen, denn ich habe mir viel für den Tag vorgenommen. Da ich auf den Anruf von Mr Bernard warten muss, habe ich etwas freie Zeit, die ich mit einigen Aktivitäten füllen möchte. Ich gehe Barfuss durch den feinen Sand und spüre wie die aufgehende Sonne mein Gesicht erwärmt. Genießerisch bleibe ich stehen und schließe die Augen, versuche das Gefühl in meinem Herzen aufzubewahren. Denn dieses Gefühl lässt mich an all das denken was noch vor mir liegen könnte.

An all die ungelebten Träume, an all die verschwendeten Gedanken und an eine gute Zukunft. Als ich die Augen öffne, halte ich voller Ehrfurcht den Atem an. Denn dieses wunderschöne Panorama das sich mir hier an der Na Pali Küste bietet, ist einfach nur göttlich. Der Himmel ist von einem tiefen Orange überzogen, winzige Quellwolken sehen wie kleine Nebelschwaden aus, die die Sonne nur leicht verdecken. Und der gelbe kreisrunde Fleck, der stetig größer wird, erobert den Horizont mit seinen langen Strahlen.

Dieses Bild könnte kein Künstler auf dieser Welt besser abbilden, denn die Natur ist in ihrer Art einfach perfekt. Langsam reiße ich mich von diesem Anblick los und gehe weiter bis ich mit den Füssen im Wasser stehe. Eine leichte Welle kräuselt sich um meine Füße und lässt kleine Luftblasen aufsteigen. Das Gefühl des kühlen Pazifiks ist einfach nur großartig, denn während die Luft warm ist, fühlt sich das Wasser angenehm kühl auf meiner Haut an. Mit kleinen Schritten gehe ich immer tiefer ins Wasser und als es mir bis zur Hüfte reicht, lasse ich mich vom Wind, der von Osten her aufzieht, mit ziehen. Ich schließe erneut die Augen und atme tief ein und wieder aus, bin voll und ganz bei mir und versuche nicht noch breiter zu grinsen, als ich es jetzt schon tue. Doch das alles hier, das Haus, der Strand, die Ruhe, das alles ist so perfekt, als wäre es einem Bilderbuch entsprungen.

Ich kann meinen Großvater verstehen, dass er hier gelebt hat. Denn das alles ist ein Traum, doch er ist nicht meiner. Wieder kommen mir Jamies Worte in den Sinn, ich hätte bereits eine Verbindung zu diesem Ort aufgebaut. Da hat er wohl recht, doch das reicht nicht aus, um alle Brücken abzureißen und hier zu leben. Doch die Gedanken von hier wegzugehen trüben meine anfangs so tolle Stimmung merklich, also schüttle ich sie ab und gehe weiter ins Meer. Und während ich mich vom Wasser treiben lasse, habe ich meinen Blick ganz fest auf den Himmel über mir gerichtet.

Ich kann mich voll und ganz entspannen und kann den hektischen Alltag in der Klinik hinter mir lassen. Was auch mal gut tut, in den letzten Monaten gab es so gut wie keinen freien Tag und jetzt wieder etwas Zeit für mich zu haben, ist fast schon eine kleine Sünde. Wenn ich daran denke, dass Edward das die ganze Zeit hatte, könnte ich beinahe neidisch werden. Sein kleines Paradies, wie es der Notar so schön beschrieben hatte, ist wirklich der reinste Garten Eden. Wenn auch ein exotischerer, als der in der Bibel. Wieder frage ich mich wie er hier gelebt hat. Ich weiß nicht viel über ihn, mein Vater ist schon früh verstorben und meine Mutter, naja, sie ist nicht sehr redselig. Und ich habe mich bisher nie bemüht die Geschichte um ihren Vater zu erfahren.

Wenn der Himmel brennt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt