Seven

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So schnell ich kann renne ich auf die beiden zu. Immer wieder zucke ich zusammen, während die dumpfen Geräusche, die Jamies Faustschläge, auf Lukes Gesicht erzeugen, in meinen Ohren dröhnen.

„Hört sofort auf damit!", schreie ich, gehe dazwischen. Doch ich werde von Jamie bestimmt bei Seite geschoben, als würde ich ihn dabei stören.

„Ich habe dir gesagt, dass du dich aus meinem verfluchten Leben raushalten solltest, Scott!", brüllt Luke und verpasst Jamie einen Kinnhaken. Das Geräusch ist ekelhaft und brennt sich für immer in mein Gedächtnis ein.

„Ach ja? Du bist wie ne Zecke, Luke. Du schleichst dich an und saugst dich dort fest, wo es dir am besten gefällt. Aber dieses Mal wirst du das nicht tun!", erwidert Jamie genauso schreiend. Seine Atmung ist beschleunigt, ich kann sehen wie sich seine Brust hektisch hebt und senkt. Wie zwei Boxer um tänzeln sie sich, bereit den nächsten Schlag auszuführen fixiert Luke Jamie mit seinem eiskalten Blick. Mir läuft ein Schauer über den Rücken und lässt mich augenblicklich frösteln. Wie um alles in der Welt, kann ich die beiden Streithähne auseinander bringen?

„Du denkst immer, dass du über allem erhaben wärst. Das macht dich nicht gerade sympathisch, Scott!", knurrt Luke und holt aus. Doch Jamie blockt den Schlag ab und weicht geschickt einem weiteren aus. Ich spüre die Wut, die in beiden lodert und die ganze Situation macht mir Angst. Jamie verpasst Luke zwei saftige Schläge mitten ins Gesicht und als ein knackendes Geräusch durch die Luft hallt, ziehe ich scharf den Atem ein. Ich kenne diesen Laut nur all zu gut und Lukes gellender Schrei bestätigt meinen Verdacht. Jamie hat Lukes Nase gebrochen und so wie es sich angehört hat, könnte es sogar gesplittert sein.

„Du verfluchter Bastard! Dafür wirst du brennen!", schreit Luke und rennt davon. Aus reinem Instinkt heraus, möchte ich ihm am liebsten hinterher eilen, doch ich bin mir sicher, dass es hier genauso gute Ärzte hat, die seine Nase richten und ihm einen Verband anlegen. Mein Augenmerk liegt gerade nur auf Jamie, der immer noch schwer atmend dasteht und seine Hand schüttelt. Die Knöchel sind aufgeplatzt, das Blut ist bereits geronnen und auf der Haut getrocknet. Als sich unsere Blicke kreuzen, atme ich zittrig ein und wieder aus.

„Komm. Ich verarzte dich", sage ich und will ihn zu meinem Wagen bringen. Doch Jamie bleibt stehen und schüttelt den Kopf, dabei fällt ihm eine rote Locke in die Stirn. Ich halte dem Drang stand, sie ihm wegzustreichen und mit meinen Fingern durch sein Haar zu gleiten, stattdessen schaue ich ihn besorgt an.

„Nein. Ich...habe da etwas arrangiert", meint er. Fragend ziehe ich eine Braue nach oben, ich spüre, dass er noch etwas sagen möchte, doch er bleibt stumm.

„Und was?", frage ich. Jamies Blick ruht auf mir, doch mit seinen Gedanken ist er ganz woanders. Während ich mich frage wo dieser Ort sein mag, nimmt er meine Hand in seine und streichelt mit dem Daumen über meinen Handrücken. Was mich ins Hier und Jetzt reißt.

Wenn der Himmel brennt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt