Eleven

333 28 17
                                    

Alles ist Weiß, die Wände, der Boden, die Decke

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Alles ist Weiß, die Wände, der Boden, die Decke. Einfach alles. Barfuss laufe ich durch einen kahlen Raum, an dessen Ende ein helles Licht durch die Ritzen einer Tür schimmert. Ich weiß nicht was mich dorthin zieht, ob es das Licht ist, oder ob es die Neugierde ist was sich dahinter befindet. Mit kleinen Schritten überwinde ich Meter für Meter und als ich schließlich vor der Tür stehe, halte ich inne.

Frage mich, ob ich die Tür wirklich öffnen, oder, ob ich lieber umdrehen und wegrennen sollte. Doch ich habe kein ungutes Gefühl, höre keine Stimme die mir rät zu fliehen. Also umschliesse den goldenen Knauf mit meinen Fingern und drehe ihn nach rechts um. Als ich das Klacken höre, halte ich den Atem an und schiebe die Tür auf. Ganz langsam öffnet sie sich und das Licht ist so grell, dass es mich für einen Augenblick blendet. Ich halte die Hand vors Gesicht und bleibe stehen, und gehe erst nachdem ich mich daran gewöhnt habe durch die Tür hindurch. Das Licht ist strahlend, wärmend und wunderschön.

Es zieht mich magisch an, als ob etwas auf mich warten würde. Ich gehe immer weiter, habe das Gefühl auf Wolken zu laufen. Um mich herum befinden sich keine kahlen, weißen Wände mehr, es ist alles offen und fühlt sich gut an. Unsicher laufe ich weiter, höre auf einmal leise Klänge. Keine Engelschöre, oder Harfenklänge, sondern etwas das ich nicht beschreiben kann, außer das es sich wunderschön anhört. In einiger Entfernung sehe ich wieder eine Tür und ich frage mich, was es damit auf sich hat. Was verbirgt sich dahinter? Diese Frage zieht mich mehr als alles andere auf die Tür zu, doch bevor ich einen Schritt machen kann, höre ich eine Stimme. Eine Stimme die sich sehr vertraut anfühlt und etwas in mir zum Klingen bringt..

„Wenn du diese Tür öffnest, dann gibt es kein Zurück mehr." Stirnrunzelnd stehe ich da, und als ich mich langsam zu der Person umdrehe, setzt mein Herz für einen Schlag lang aus.

„Danny?" Meine Stimme ist nur ein leiser Hauch, nicht mehr und nicht weniger. Ich kann es nicht glauben, er sieht noch genauso aus wie damals. Er trägt die gleiche Kleidung, die blaue Jeans mit den kaputten Knien, das rote Shirt mit dem Logo seines Lieblingsvereins darauf, die ausgelatschten Sneakers und die schwarze Baseballmütze, die er stets immer verkehrt herum getragen hatte.

„Was machst du hier? Und was mache ich hier?" Zum ersten Mal frage ich mich, was ich hier soll. Und eine schmerzhafte Erkenntnis breitet sich in mir aus, eine die mich aufschluchzen lässt.

„Bin...ich...bin ich tot?", das letzte Wort flüstere ich bloß. Danny kommt auf mich zu, in seinen braunen Augen kann ich brüderliche Liebe und Verständnis erkennen, und noch so vieles mehr. So viel das ich gar nicht alles beschreiben kann, Gefühle die er nie gefühlt hat, Worte die er nie gesprochen hat, Liebe die er nie geben konnte.

„Nein, du bist nicht tot", seine Stimme ist noch die gleiche wie damals. Was mich völlig ins Wanken bringt. Wie oft habe ich mir vorgestellt seine Stimme noch einmal zu hören, wie oft habe ich mir vorgestellt ihn noch einmal lachen zu sehen, oder ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebe. All das was ich in den letzten Jahren mit aller Kraft verdrängt habe, kommt wieder hoch. Formt sich zu einem Knoten, der mich beinahe in die Knie zwingt.

Wenn der Himmel brennt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt