Black Wolf | Band 1

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Eine kräftige, tiefe Stimme hallte durch das Lager des Schatten-Rudels, als der Alpha Silber zu einer Versammlung einberief. "Es ist an der Zeit, unseren einzigen Welpen nun endlich zum Lehrling zu ernennen, um ihn zu einem stolzen, ausgewachsenen Wolf zu trainieren!", rief das Männchen laut und mit einem stolzen Lächeln im Gesicht.

Firo, der schon so lange auf diesen Moment gewartet hatte, befreite sich gerade aus der Wäsche seiner Mutter Strömung, die natürlich wollte, dass ihr jüngster Sohn bei seiner Ernennung nicht wie ein ungepflegter Streuner aussah.

Der schwarze Jungwolf sprang aufgeregt zum Felsvorsprung des Alpha-Paares, unter dem sich auch ihr Bau befand. Silber sah von dort oben auf den Jungen hinunter, elegant und anmutig wie immer. Der schon ältere Wolf wandte den Blick nun dem Himmel zu, während er somit wartete, bis kein Geräusch mehr zu hören war, was zum Glück nicht lange dauerte.

"Firo, Welpe der Beta Strömung und des Beta Luchs, unter den Augen unserer Götter Mond und Sonne und mit ihrer Zustimmung werde ich dir den Lehrlings-Rang erteilen und somit auch einen Wolf, der dich trainiert und aus dir hoffentlich ein starkes Rudelmitglied macht!", jaulte der Alpha mit lauter, starker und tiefer Stimme, ehe er den Wind kurz durch seinen dichten Pelz wehen ließ und ihm lauschte.

"Deine Lehrerin wird die Gamma Terra sein. Behandle sie mit Respekt, junger Wolf, sie ist eine der wichtigsten Mitglieder des Rudels", bellte er dann entschlossen, die Aigen des Anführers funkelten geheimnisvoll und mysteriös. Hatte Silber einen Plan? Firo beschloss jedoch, nichts zu hinterfragen. Wenn der Alpha es bestimmte, war es so.

Die einzige dunkelbraune Wölfin tappte hoch erhobenen Hauptes aus den Reihen der Versammlung heraus zu ihrem neuen Lehrling. In seiner Aufregung vergaß der Jüngere doch gleich die Lehrling-Lehrer-Begrüßung, bis seine Mutter Strömung ihm einen strengen Blick zuwarf und auf Terra deutete.

Der schwarze Jungwolf zuckte zusammen und verbeugte sich schnell vor der Gamma, seine Ohren waren entschuldigend angelegt. Als er die Nase des Wolfs an seinem Kopf spürte, wusste er, dass er wieder aufsehen durfte, was er mit einem erleichterten Aufseufzen auch tat. Firo wandte sich wieder dem silbergrauen, älteren Wolf zu, der erneut seine Stimme erhob:

"Wir freuen uns sehr über diesen Fortschritt und ich bin mir sicher, dass du, Terra, einen stolzen Kämpfer aus Firo machen wirst!" Ein langgezogenes, magisch wirkendes, helles Jaulen hallte über die felsige Lichtung, Stella, die Luna Silbers stimmte ein, schließlich auch der Rest des Rudels, ein Wolf nach dem anderen.

Schon gleich schien es, als würde ein einziger riesiger Wolf Heulen, dem Gesang stimmte auch der Wind ein, indem er um den Ernannten und die Gamma herumwehte, wie ein kleiner Tornado, nur harmlos und aufbauend.

Wie auf ein Kommando, auch, wenn niemand anderes etwas gesagt hatte, verstummten die Jubelrufe wieder, aufgewirbelte Kieselsteine rollten zur Seite und während das Rudel sich wieder aufteilte und den alltäglichen Aufgaben widmete, bemerkte Firo ein stolzes, aber verheimlichendes Lächeln von Silber, der sich jedoch auch schon zurückzog, an der Seite von Stella.

"Morgen beginnt das Training. Schlaf' dich aus, Firo", hörte der schwarze Lehrling die Braune sagen, ihr Gesichtsausdruck war monoton, als er sich ihr zuwandte. Der Wolf nickte nervös und sprang zum Bau der Lehrlinge, um den Anweisungen der Wölfin zu folgen.