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Verzweifelt lag Firo nun da, sich endlich dazu ringend, sich zu erheben, jedoch ohne von dem Fleck wegzusehen, an dem Strömung verschwunden war. "Strömung...", wimmerte der junge Wolf leise, seine Ohren waren angelegt, sein schwarzer Schweif betrübt zwischen die Beine geklemmt. Musste es wirklich so enden? Plötzlich bemerkte der Lehrling, wie ein fremder flammenfarbener Wolf zu dem toten Gefährten trat und verächtlich schnaubte: "Dieser Omega ist kein Verlust, nicht einmal ein guter Kämpfer war er." Und dann wandte er sich um, nicht, ohne dem Toten einmal fest gegen die Rippen zu stoßen, und jaulte seinen Wölfen zu, zu gehen, worauf diese natürlich hörten und sich knurrend zurückzogen.

Doch Eis, der warmherzige, zweite Gamma, von dem man so eine Tat eigentlich niemals erwartet hatte, trat mit geneigtem Kopf vor. "Sperling, so hieß dieser Omega. Er hat den Sonnen-Wölfen lange gedient und sich nicht durch seinem Rang hinunterziehen lassen, doch nun hat ihn ein Wolf umgebracht, dessen Namen wir nun lieber nicht erwähnen..." Irritiert starrte Firo, der sich langsam dazu rang, aufzustehen, den grauen Älteren an. Warum will er Strömung's Namen nicht nennen?... "Wir sollten diesem mutigen Kämpfer wenigstens einen angenehmen Ort zum Ruhen finden", fuhr Eis nun mit einem schnellen Kopfschütteln fort, als er den Toten am Nacken aufnahm und sich mit angelegten Ohren umsah, bis er das Gesuchte anscheinend gefunden hatte. "Folgt mir." Und so trotteten die wenigen Schatten-Wölfe hinter dem Gamma her, sogar der schwarze, junge Wolf mit den flammenden Augen, doch er hatte den Kopf gesenkt. Aus Schmerz, innerlich und äußerlich.

Bald hatten sie den Leichnam unter einem Busch vergraben, an der Grenze zum Sonnen-Rudel und traten auch gleich den Rückweg an. Die Beerdigung war kurz und nicht zu liebevoll und emotional, doch das konnte Firo verstehen, Sperling war nunmal keiner von ihnen gewesen, kein Rudelmitglied, ein Feind. Was er jedoch nicht verstand, war, warum die Schatten-Wölfe ihn begraben und nicht einfach liegen lassen hatten. "Terra?-", hob er an, als er langsam neben seiner Lehrerin herging, doch diese bleckte nur leicht die Zöhne und ging weiter, ein Zeichen, dass die Wölfin auf Gespräche im Moment keine Lust hatte. So folgte der junge Lehrling einfach weiter seinen Gefährten.

Schließlich standen alle Verletzten vor dem Lager und traten hastig, oder humpelnd, ein, als auf einmal ein ohrenbetäubendes, hohes Jaulen alle zum Stillstehen brachte. Vögel flatterten davon, Warnungsrufe entfernter Tiere konnten vernommen werden. Als Firo endlich das Lager betrat, lag dort Silber am Boden, sein einst so hellgraues, klares Fell nun schwarz und kurz wegen des Brandes. Der Alpha röchelte und schien sich kaum mehr bei Bewusstsein halten zu können. Mit leicht panisch angelegten Ohren scharten die Wölfe der Schatten sich um den scheinbar Sterbenden. Stella, die Gemahlin, Luna des alten Wolfes, schnappte selbst nach Luft, ihre Augen waren weit aufgerissen.

Black Wolf | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt