In letzter Sekunde

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Erwartungsvoll blicke ich die Straße hinauf, und hoffe Aurum wieder zu sehen. Ich stelle mir seine hellen Augen vor, und sehe seine Locken vor mir tanzen. Ich spüre, wie sich warme Finger in meine Hand schließen, und sich seine Lippen in meine Richtung bewegen. Dann schlage ich meine Augen auf.

Nein. Ich habe doch jetzt nicht ernsthaft vorgestellt wie es wäre ihn zu küssen. Ich kenne ihn ja gerade erst seit einem Tag. Naja, kennen ist zu viel.

Ich blinzle in die Ferne. Dann schaue ich in unsere Einfahrt, wo Susans Auto parkt. Auto. Die Augen meiner Mum. Sie schreit. Ihre Hand verliert den Halt des Lenkrades. Das viele Blut. Eine Träne kullert mir über die Wange.

Als ich meinen Kopf wieder in Richtung Straße drehe, steht ein Junge direkt vor mir. Aurum.

„Oh." Sage ich ohne eine Begrüßung. Was Jungs betrifft war ich immer schon sehr scheu. „Ähm sorry, ich meine natürlich Hallo." Werfe ich nach und spüre seinen heißen Atem auf meiner Haut.

Er steht so nah an mir, dass ich mit meiner Nase fast seine Berühre. Er kommt immer näher, und schließt mich in eine Umarmung. Als er mich wieder loslässt tut er so, als wäre nie etwas gewesen.

„Hey, und wie geht's?" fragt er locker und geht einen Schritt zurück.

Schade. Warte. Habe ich das wirklich gedacht? Ich sollte meine Gedanken im Zaum halten. Und ich sollte mir nichts auf diese Umarmung einbilden. Ich war traurig, und er hat mich getröstet.

Das wars, beschließe ich und antworte: „Ja. Ganz okay. Und dir so?" Als hätte er meine Gedanken gelesen grinst er ein wenig.

„Passt. Komm lass uns in Richtung Schule gehen. Ich habe echt keine Lust zu spät zu kommen, an meinem ersten Tag."

„Moment mal. Du wechselst auf unsere Schule? Warum? Ähm, also das sollte jetzt nicht unfreundlich klingen." Warum war ich denn immer nur so neugierig. Er war bestimmt genervt von mir.

Plötzlich nahm er mich beim Arm und signalisierte mir so dass ich mich in Bewegung setzten sollte. „Das hat so seine Gründe. Und nein. Alles okay. Du warst ganz und gar nicht unfreundlich."

„Aha, ein Badboy also?" Sage ich und versuche, einen cooleren Tonfall herauszubekommen. Dieser Plan scheitert aber kläglich.

„Nein, das nicht. Ich wollte einfach nur auf eine andere Schule." Antwortet er. Da flammt mir der nächste Gedanke auf: „Warum hast du mich morgens immer verfolgt? Wir hätten einfach zusammen gehen können."

Jetzt blickt er mich direkt an. „Ich wollte dich sehen. Du bist echt hübsch und so, und nett auch, aber ich konnte einfach nicht." Auf dieses Kompliment war ich jetzt nicht gefasst. Direkt spüre ich, wie die Röte mir ins Gesicht steigt.

Ich weiß nicht was ich tun soll. „Also, Danke. Wir können ja einfach mal Nummern austauschen." Sage ich und ziehe mein Handy aus der Jackentasche. Auch er holt seins heraus und fängt an zu diktieren.

Kurz darauf werfe ich noch einen Blick auf die Uhr. In 10 Minuten fängt der Unterricht an. Auch er scheint zu bemerken, wie spät es ist und fängt wieder an zu laufen.

Dann rennen wir, und werden immer schneller. In der Innenstadt ist viel Verkehr heute Morgen. Trotzdem werden wir nicht langsamer, und hasten weiter die Straße entlang. Jetzt nur noch einmal überqueren, und dann sind wir da.

Ich werde schneller und überhohle ihn. Auf der anderen Seite sehe ich schon Samira und John. Ich werde noch schneller. Ihre Gesichter ändern sich von einem Lächeln in Angst. Warum nur?

Ich höre ein lautes quietschen von Autoreifen. Dann Hupen. Und realisiere erst jetzt, das Aurum mich aus der Gefahrenzone gezogen hat. Jetzt befinde ich mich schützend in seinen Armen. Ich zittere am ganzen Körper. Auch er atmet schwer aus und ein. „Ich glaube es nicht. Ich wäre beinahe von einem Auto.... Und dann wäre ich vielleicht..." Stammle ich und versuche, mich wieder zu sammeln.

„Alles Okay. Du bist in Sicherheit. Ich hab dich." Ein paar Minuten stehen wir da so am Straßenrand, dann werden wir gestört.
Als Aurum meine beiden Freunde erblickt lässt er mich los.

„Oh mein Gott Süße! Du wärst eben beinahe von diesem Auto erfasst worden. So. Jetzt mache ich diesen Scheiß Fahrer fertig und dann... Oh. Er ist weg." Ergreift Samira das Wort und nimmt mich wie zuvor Aurum in den Arm.

„So ich muss dann jetzt mal weiter." Sagt Aurum, dem die Situation sichtlich unangenehm ist und geht in Richtung Schule.

„Danke!" will ich noch sagen. Er hört es aber nicht mehr. „Wer ist denn dieser süße Typ?" kichert Samira ein wenig gezwungen.

„Ja genau. Wer war denn der." Gibt John von sich. In seiner Stimme schwingt etwas mit, ich kann nur nicht zuordnen was. Noch immer bebt mein Körper.

„Aurum. So heißt er."

Vielen Dank für 100 Reads schonmal!♥
Wie vielleicht bemerkt habe ich einen Schauspieler für Aurum ausgesucht.🌸 Bei Alvara habe ich mich noch nicht entschieden.😊☄

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Vielen Dank nochmal♥
-Chaluna🌸

Angel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt