Am nächsten Morgen wache ich in voller Montur in meinem eigenen Bett auf. Irgendwie musste ich wohl doch nach Hause gekommen sein. Des Rätsels Lösung befindet sich auf einer Matratze in meinem Zimmer. Vor meinen Augen befindet sich ein schlafender Jonathan.
„Hallo. Hey John. Wach auf." Flüstere ich. In diesem Moment merke ich, wie unfreundlich das eigentlich ist und bereue meine Aktion. „Mh? Alvara. Bist du das?" Fragt John schläfrig und sieht auf sein Handy.
„Al. Wie kommst du dazu, mich um halb fünf Uhr morgens zu wecken?" Oh Mist. Ich habe es voll übersehen, dass es noch so früh ist. Plötzlich wird mir schlecht. Ich merke buchstäblich, wie sich mein Magen umdreht. Ich bekomme noch ein ersticktes „John" heraus, bevor ich ins Bad renne um mich über die Kloschüssel zu begeben.
Jetzt bricht es nur so aus mir heraus. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie John sich neben mich setzt und meine Haare nach hinten hält. Mir geht es gerade miserabel. „Ich werde nie wieder Alkohol trinken." Stoße ich vor dem nächsten Schwall hervor. John neben mir, lächelt matt und verdreht die Augen.
Hoffentlich weiß er genau so gut wie ich, dass ich niemals einer von diesen Säufern werden möchte. Ich ekel mich gerade vor mir selber, während John nur stumm neben mir sitzt. Noch nie hatte ich so ein Erlebnis wie gestern Abend. Ich kann mich an nichts mehr erinnern, habe also einen echten Filmriss.
Nur noch einzelne Wörter spuken wie Geister in meinem Kopf herum. Ich weiß, hat Annabeth zu mir gesagt, dass weiß ich noch. Ich weiß nur nicht von welchem Thema wir miteinander gesprochen haben.
Ich werde sie in der Schule mal darauf ansprechen, und versuchen, die vermissten uns Erinnerungen wieder zu erlangen.
Langsam begebe ich mich wieder auf die Beine und schwanke ich wenig. John hält für einen Moment meinen Unterarm fest, um mich wieder ins Gleichgewicht zu bringen, während wir das Bad verlassen. Dann setzen wir uns auf mein Bett und erzählen noch ein wenig. Nach ein paar Minuten kommen wir auf die Party.
Wieso hat Jonathan eigentlich so lange gebraucht um das Auto zu parken? Auch daran kann ich mich noch erinnern, also stelle ich besagte Frage an Jonathan. „Na ich hab noch mit Annabeth geredet. Ich habe sie auf dem Parkplatz getroffen. Sie hat sich dann auf den Weg zur Party gemacht und ich musste noch auf die Toilette. Später hat sie dich mir überliefert, damit ich dich heimbringen kann, du warst ja schließlich nicht mehr ganz bei dir."
Antwortet John und lächelt versonnen als er Annabeth erwähnt. „Du und Annabeth also? Du hast es verdient. Sie ist ein nettes Mädchen und passt glaube ich zu dir."
Erzähle ich ihm meine Meinung und nehme ihn in den Arm. Wir sprechen noch ein wenig, bis ich zum zweiten mal in dieser Nacht einfach einschlafe.
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Als ich aufwache merke ich das John schon wach ist. Er frisiert sein helles Haar in meinem Spiegel. „Guten Morgen, Dornrösschen." Sagt er, als er meinen verschlafenen Blick sieht. „Guten Morgen, du Zwerg." Antworte ich, was eine Anspielung auf seine Größe ist, denn er ist sehr groß. Mit seinen fast zwei Metern könnte er locker ein guter Basketballer werden. „Warum so früh schon wach?" Frage ich John und schwinge mich aus dem Bett.
Dann laufe ich zum Kleiderschrank und hole ein hübsches Sommerkleid hervor. „Du hast mich wachgehalten, mit deinem nächtlichen... Nennen wir es Zwischenfall." Ach ja, der Zwischenfall. „Außerdem, hat Annabeth angerufen." Ergänzt sich Jonathan. Annabeth ist also die Übeltäterin.
„Und?" Möchte ich wissen. Ich hoffe er bringt gute Neuigkeiten über gestern Abend. „Sie hat mich gefragt ob wir heute Eis essen gehen." Erklärt mein bester Freund mir. Ich freue mich sehr für ihn. Man merkt, wie fröhlich er über Annabeths Einladung ist. „Das ist ja super. Da wünsche euch natürlich viel Spaß!" Jonathan verkneift sich ein lachen. „Mit dir. Wir wollten zu dritt gehen."
Das kommt überraschend. Dagegen habe ich nichts, auch, wenn ich die beiden eigentlich nicht stören will. „Ich möchte euer Date aber nicht stören. Ich bleibe daheim." Schlage ich vor, werde aber von John gestoppt. „Sie hat gesagt du, ich und sie. Außerdem kannst du mir dann aus der Patsche helfen, wenn ich nicht weiterweiß."
Naja, ich könnte sie mal fragen, was gestern passiert ist, und außerdem noch Jonathan helfen. Das ist doch eigentlich gut oder? Noch einmal frage ich ob es für John okay ist ob ich mitkomme, doch er bejaht.
Als wir uns in der Küche ein Ei braten wollen finde ich einen Zettel von Susan, indem sie schreibt, dass sie heute nicht da ist, und dass John und ich machen können worauf wir Lust haben, also geht unsere Verabredung mit Annabeth klar.
Pünktlich um 13 Uhr treffen wir Annabeth in unserer liebsten Eisdiele, und setzten uns nach draußen in die Sonne. „Hey ihr beiden." Begrüßt uns Annabeth als wir am Tisch sitzen. „Gut, und dir?" Antworte ich und schnappe mir die Eiskarte, obwohl ich genau weiß, was ich mir bestelle. Ich möchte nur, dass John mit Annabeth redet, also tue ich so, als würde ich stark konzentriert die verschiedenen Eisbecher untersuchen.
Es beginnt eine lockere Unterhaltung zwischen Annabeth und John, die stoppt als wir unser Eis bestellen. „Hast du eigentlich einen Freund?" Fragt mich Annabeth, und bricht damit die gefräßige Stille. „Mmh, nein. Also jein. Ich weiß es nicht genau. Es gibt einen, aber der ist jetzt weg." Versuche ich so trocken wie möglich zu erklären, doch mein Plan geht nicht auf, als sich John plötzlich einmischt. „Was? Aurum ist weg?" Ich nicke ratlos und schaue auf die Spitzen meine beigefarbenen Sneakers.
„Ach Aurum? Den kenne ich, ähm, zufällig." Sagt Annabeth, die erstaunt die Augenbrauen hochzieht. „Oh, cool." Was? Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Manchmal könnte ich mich selbst verfluchen. Schnell das Thema wechseln, bevor diese peinliche Stille noch peinlicher wird, denke ich und komme auf die Party zu sprechen. „Du Annabeth, darf ich fragen, was ich auf der Party gebrabbelt habe?" Das ich mich an nichts mehr erinnern kann was an diesem Abend passiert ist, macht mich fertig.
Erwartungsvoll blicke ich in die dunklen Augen des mysteriösen Mädchens. „Es war nur belangloses Zeug. Nichts Wichtiges." Sagt Annabeth, während sie eine ihrer dunklen Haarsträhnen mit ihren Fingern zwirbelt.
Ein Stein fällt mir vom Herzen. Einen kurzen Moment hatte ich mir Sorgen gemacht, dass sie nicht die Wahrheit sagt, aber ich habe dieses unermüdliche Vertrauen zu ihr.
Eine halbe Stunde später haben wir unser Eis völlig verspeist, und John erzählt von den Ereignissen der letzten Nacht. Ich habe keine Ahnung, auf wie viele unterschiedliche Weisen man erzählen kann, dass sich eine Person übergibt, aber John hat sie alle erzählt. Annabeth hat über alles gelacht.
Ihr glockenhelles Lachen klingt in der Luft, während ich still lausche und versuche diesen besonderen Moment zwischen den beiden nicht zu stören. Zum Abschied umarmen Annabeth und ich uns, wie es ganz typisch für Mädchen ist, aber vor Jonathan bleibt sie stehen. Langsam geht sie auf ihn zu, und umarmt ihn leicht. Dann streichelt er über Annabeths Wange und ich als beste Freundin merke, wie er seinen Mut zusammen fassen muss.
Dann bekommt sie von ihm einen sanften Kuss. Lächelnd dreht sich Annabeth um und verlässt die Eisdiele.
Hey ihr Lieben!💕
Mein neues Kapitel ist nach gefühlt 100 Jahren fertig und hier online👑Da so lange kein Kapitel gekommen ist habe ich hier ein extra langes geschrieben!♡
Viele Liebe Grüße
-Chaluna
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Angel
Teen FictionWas passiert, wenn sich ein Engel in einen Menschen verliebt? Jeder Mensch auf dieser Welt hat einen Schutzengel. Dieser ist genau am selben Tag, in der selben Minute, und im selben Jahr geboren, wie der Mensch. Er ist da, um dir, mir oder deiner F...