12Das wir das Leben lieben sollten

13 1 0
                                    

-The heat ~ The Score

~ Die Menschen werden nicht an dem Tag geboren,an dem ihre Mutter sie zur Welt bringt,sondern dann ,wenn das Leben sie dazu zwingt,sich selbst zur Welt zu bringen. - Grabiel Garcia Marquez

Luisa

Jetzt sitzt ich hier wieder, vor meinem vergilbten Tagebuch und muss Luft holen. Rückblickend betrachtet,auf meine Geschichte, wenn ich gewusst hätte wie meine Zukunft hätte aussehen können wäre ich damals niemals gegangen.

Dein Gesicht ist das letzte was ich mir vom Haus einpräge ,bevor ich meinen Brief den ich an dich schrieb ,meinen letzten Brief,neben dich hin legte. Als ich aus der Tür ging las ich ihn mir in Gedanken noch einmal selbst vor, um mir zu zeigen das ich das Richtige tat. Ich hatte selbst keine Wahl.Meine Mutter brauchte mich. Also las ich ihn mir vor :

,,Als wir zehn waren schenkte ich dir, was immer schon dein gewesen war.Meinen Körper,der deine Worte begriff bevor mein Verstand es konnte.Sie schlichen sich heimlich und unaufhörlich in mein Herz,und schafften es mir wieder Leben einzuhauchen.Das zweite Geschenk ließ sich nicht vermeiden.Das was mich ausmachte,meine Seele.Ich gab sie dir, als wir uns das erste mal tief in die Augen sahen.Du hattest meine Seele und alles was sie ausmachte,jede Facette davon begriffen und besessen,bevor ich überhaupt mitbekam das sie immer schon nach dir gesucht hatte. Du hattest es geschafft mir beizubringen das wir das Leben lieben sollten,in Momenten in denen ich dachte es zu verabscheuen. Das letzte meiner Geschenke gab ich dir zum Schluss ,als ich fort ging. Mein Herz . Du erhieltest es ganz und gar.Ich ging ohne dieses zerbrechliche Ding,da es mich sonst Hoffnung hätte schöpfen lassen,wenn ich gegangen wäre.Es hätte mich dazu veranlasst zu dir zurück zu gehen.Es hätte mich schwach gemacht. Deshalb legte ich es in deine großen Hände ,wohl wissend das du besser darauf acht geben würdest ,als ich es jemals könnte.Doch ab hier muss ich mich entschuldigen. Eigentlich ist dies keine Bescherung,es ist eine Absicherung. Ich möchte das du es bist, der mich in Erinnerung hält. Mag sein das es lächerlich erscheint, dass ich trotz dessen das ich gegangen bin ,möchte das ich in den Köpfen der Menschen fortwährend bestehe. Egoisten sind Einzelgänger und ich bin beides. Dich zu verlassen war das egoistischste was ich jemals getan habe. Ich könnte es niemals ertragen dich zu verlieren.Pass bitte für mich auf den größten Teil von dem was mich ausmacht auf,denn ich werde ihn nie wieder annehmen können.Es tut mir leid mein Versprechen zu brechen,ich musste dich verlassen und es ist grausam zu wissen das ich es bin, die dich dazu gebracht hat solch ein Versprechen abzugeben und es selber nicht halte.Doch das du mich niemals verlassen würdest,auch wenn dies das einzig Vernünftige gewesen wäre,was du hättest tun können,hält mich tief in mir drinnen am leben und dafür bin ich dir dankbar.Aber ich habe dir keine Wahl gelassen,denn so ist das mit der Liebe,sie nimmt dir jede Wahlmöglichkeit. Du würdest mich niemals verlassen, aber dafür liebte ich dich schon immer."

Doch ich war gegangen.

Und er hatte mich verlassen.

Und ich starb.

Und wurde im Feuer wiedergeboren, streifte die alte Haut von meinen Knochen, streifte die alte Luisa von meiner Seele und unter tränenden Augen, brennenden Lugen und sterbendem Herzen erwachte ich erneut und ich erblickte voller Hass gen Himmel. Dann explodierte alles und unter meinen Füßen brannte die Welt.Auf einer Woge des Schmerzes glitt ich hinab und schloss seinen Namen tief in mir ein sodass niemand ihn mir jemals nehmen könnte. Dann blickte ich meinem Peiniger in die Augen ,sie loderten wie schwarze Abgründe, doch es war mein Gesicht das Todes verheißend grinste.Und ich wusste das wenn ich unterging ich es nur mit ihm tun würde.

Mit Ciel.

Luisa&LiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt