8,,Du musst aufpassen"

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-Bishop Briggs~ Dream-

~Die Liebe macht die Liebenden zu Lügnern.~Cassandra Clare

Luisa

Seine Zähne waren Zentimeter von meinem vor Schrecken geweiteten Gesicht entfernt.Der heiße Atem der aus seinem weit geöffneten Maul strömte ließ meine Augen glasig werden und sein triefender Speichel zog sich in lange Streifen,die kurz davor waren auf meinem Brustkorb zu landen. Trotz meiner Angst konnte ich nicht umhin um zu bemerken wie wunderschön das Wesen das- drohte mich in Stücke zu reißen- war. Seine Augen glitten gierig über mein Gesicht,als sie auf meine trafen stockte mir der Atem. Mein Körper versteifte sich noch mehr unter ihm,soweit dies möglich war. Diese Augen kamen mir so bekannt vor.Ich hatte sie tagtäglich gesehen.Tagtäglich meinen Trost in ihnen gesucht.Tagtäglich die Liebe in ihnen ersehnt jedesmal erhalten. Diese Augen kannte ich genauso gut wie meine. Es waren seine Augen. Mein Herz verkrampfte sich schmerzhaft. Ungeachtet der möglichen Konsequenz die sich daraus ziehen könnte, hob ich meine Hand und legte sie an die wuchtige und trotzdessen weiche Wange des vier Meter großen Wolfes ,dessen Fell schwarz leuchtete mit einzelnen helleren Stellen durchsetzt, und der mich immer noch gierig betrachtete. Er folgte nun mit seinem Blick meine langsam hoch gleitende Hand.Ein leises Knurren stieg in seine Kehle auf ,doch ich bekam es kaum mit.Mein Atem ging flach und ich war gebannt von seinem Anblick. Als meine Hand seine Wange traf versteifte sich sein Körper , seine Nackenhaare stellten sich auf und sein Knurren wurde tiefer. Nach zwei Minuten in denen er nichts tat ließ ich meine Hand höher zu seiner Stirn wandern.Plötzlich bellte er auf und stellte im nächsten Moment seine Pfote auf meinen Brustkorb.Erschrocken schnappte ich nach Luft ,die mir sofort entwich ,als mein Körper wieder hart auf dem Boden landete, auf dem ich lag.Ich machte keine Anstalten mich zu wehren,auch wenn seine Pranke mir die Luft nahm und die Krallen sich leicht in meine Haut bohrten.Nun bekam ich eine Gänsehaut,als er mit seinem Maul näher kam.Ich hatte ein komisches Gefühl ,doch bevor ich es bennen konnte verschwand es auch schon wieder.Als seine goldenen Augen mich abermals fixierten die mit blau-grünen Stellen durchsetzt waren konnte ich nicht anders und nahm diesmal mit beiden Händen sein Gesicht in meine Hände. Er versuchte sich ruckartig los zu machen,doch dass bewirkte nur das er mich mit zog und hinterrücks viel so das ich auf ihm landete.Wütend bellte er auf.Er krallte seine Pfoten in meine Seiten,doch anstelle des Schmerzes konnte ich das Gefühl beschreiben was wieder in mir hallte; es war Liebe und Faszination. Mit diesem Gefühl das meine Angst in die Knie zwang sah ich ihn an.Er bleckte die Zähne und versengte sie in meinem Hals. Ich verspürte keine Angst.

,, Liam!" Schweißgebadet setzte ich mich ruckartig auf.Mein Blick gilt ruhelos durch den dunklen Raum und meine Hände krallten sich vor Entsetzen in das Bettlaken.
Meinen Körper durchfuhr eine Gänsehaut. Benommenheit machte sich in mir breit,als ich realisierte das ich in meinem Zimmer war und ich nur geträumt hatte. ,,Es war nur ein Traum,"flüsterte ich in den totenstillen Raum hinein. Außerhalb meines Zimmers hörte ich unten Töpfe klirren. Meine Mutter kochte wieder mitten in der Nacht,dass tat sie immer wenn sie und ich uns gestritten hatten. Das Entsetzen wich der Wut ,als mir ihr und mein Streit wieder einfiel. Die Hitze die nun in mir aufstieg ließ mich hektisch die Decke, die an meinen Körper klebte , runter ziehen. Ich stand auf und machte das Fenster auf.Die Kühle Septemberbrise kam mir entgegen und klärte meine Gedanken. Ich ließ den Traum von gerade eben Revue passieren. Liam war dieser Wolf gewesen.Doch dies war nicht die Tatsache die mich beschäftigte ,sondern die Faszination und die Liebe die ich diesem Wesen das Liam dargestellt hat,entgegen gebracht hatte. Du hast sie Liam entgegen gebracht und nicht dem was er war. Doch ich glaubte mir nur zum Teil. Meine Gedanken wandten sich wieder dem Streit von gestern zu.

Ich trat benommen in unser Haus ein. Als die Tür sich mit einem leisen Klicken schloss ,ließ ich mich gegen diese sinken. Ich hörte Geschirr in der Küche klappern.Im nächsten Moment kam meine Mutter mit verschlossenem Blick auf mich zu. ,,Wo warst du?" Ich sah sie nicht an.Ich hatte Angst das sie es sehen konnte,das sie sehen konnte das ich es wusste,das ich wusste was er war. ,,Luisa,ich hab dich etwas gefragt." ,,Ich war bei Liam,"murmelte ich. Das Wissen schnürte mir die Kehle zu. ,,Wo auch sonst."Diesesmal war sie es die murmelte. Ich konnte nicht anders, ich sah sie an.Als sie mir in die Augen sah zog sie bestürzt die Luft ein. Misstrauisch angesichts ihrer Reaktion kniff ich meine Augen leicht zusammen. ,,Was?" Anstatt einer Antwort presste sie ihre Lippen auf einander sodass nur noch ein schmaler strich diese Region besetzte und ihre Mine wurde undurchdringlich. Plötzlich platze mir der Kragen.,,Okay ich hab die Schnauze voll! Niemand erzählt mir was. Ich muss das alles selbst herausfinden.Zuerst das mit meinen Kräften ,dann das mit unserer Familie und jetzt das mit Liam.Muss ich erst sterben um alles zu erfahren?! " Sie riss ihre Augen auf.,,Liam? Was ist mit ihm?" Ihre Stimme bestand nur aus einem Zittern. Verwundert sah ich sie an,doch mein Blick änderte sich schlagartig in Wut, als mir klar wurde das sie sich nicht um ihn sorgte, sondern das sie eine Vorahnung hatte. ,,Du hast es gewusst! Du hast es die ganze Zeit gewusst und mir kein Wort gesagt! Nicht einmal dann als du mir das mit mir erzählt hast. Oh mein gott! " Ich fuhr durch meine Haare wobei ich verzweifelt an ihnen zog. ,,Ja ,ich wusste es." Keine Entschuldigung. Nicht einmal Verleumdung. Fassungslos sah ich sie an. ,,Wie konntest du mir das antun? Wie konntest du ruhigen Gewissens all die Jahre damit leben mir all dies zu verschweigen? Wie?!" ,,Alles was ich tat,tat ich nur zu deinem Schutz." Ich schnaubte auf.,,Hat ja super geklappt." ,, Du wirst dich von ihm fernhalten Luisa .Die Familie Rowling bringt nichts als Ärger. Vertrau mir.Du musst aufpassen." Ich lachte,obwohl es eher wie ein Bellen klang. ,,Dir vertrauen? Nach all dem was du mir verheimlicht hast?Wäre ich nicht solch eine Abnormalität und hätte aus Reflex gehandelt ,hätte ich diesen Unfall nicht überlebt . Also erzähl mir nichts davon das ich dir vertrauen sollte,denn das tue ich nicht!" Plötzlich begang der Boden unter mir zu beben. Entsetzt riss ich meine Augen auf. Das Beben schwoll an und die Vase die ich meiner Mutter vor zwei Jahren geschenkt hatte und die auf dem weißen Schrank dieser im Flur stand ,zerschellte auf dem Boden. Die Scherben wurden in alle Richtungen geschleudert und die Bilder die die Wand bis hin zum Wohnzimmer säumten drohten runter zu fallen. Meine Mutter hielt sich an der Wand fest und versuchte den Halt nicht zu verlieren.Komischerweise bewegte ich mich kein Stück. ,,Luisa hör auf damit! Du musst dich beruhigen,"schrie sie mir entgegen angesichts des Lärms der sich im Haus breit gemacht hatte. ,,Was? Das bin ich?!"Geschockt sah ich sie an. ,,Ja,konzentrier dich .Versuch es wieder unter Kontrolle zu bringen ." ,,Ich weiß nicht wie,"verzweifelt sah ich sie an. ,, Konzentriere dich auf meine Stimme."Ich tat wie mir geheißen und schloss meine Augen um mich nicht von den wackelnden Bildern abzulenken. Beim erstenmal passierre gar nichts.Ich hatte eher das Gefühl das es schlimmer wurde.So wie man in brennendes Öl Wasser kippte um es zu löschen, doch somit alles nur verschlimmerte. Doch dann überkam meinen Körper eine eisige Ruhe und so schnell wie es begonnen hatte so abrupt hörte das Beben auf. Erschöpft sah ich meine Mutter an,als ich meine Augen wieder öffnete. Sie lächelte nicht und sie sah auch nicht stolz aus. Mein Magen verkrampfte sich.Ohne ein weiteres Wort ging ich in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett.Die Erschöpfung übermannte mich und ich fiel in einen Traum.

Luisa&LiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt