16Schicksalsfäden und Blutlinien

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-Crossfire~Stephen

~Pain comes and you find a way to build your world around it.-Tribe society

Luisa

,, Blöder Hirnochse.Verfluchter Pavianarsch. Verblödeter Dummdödel. Boa ich hab diesen Schimpansen auch noch in Schutz genommen!" Ich stapfte gefühlte Stunden schon durch die Pampa und wurde meiner Wut immer noch nicht gerecht. Mittlerweile wurde es schon dunkel und die Straßen wurden von Jugendlichen befüllt. Ich konnte es einfach nicht fassen, dass er mich aus seinem Wagen geschmissen hatte. Du hättest ihn nicht fragen sollen. Du hättest es einfach dabei belassen sollen. ,,Wie hätte ich den ahnen können das er so ausflippt?! " Doch diese Auseinandersetzung mit mir selbst war sinnlos. Ich habe es erahnt, es war mir nur egal gewesen.Tja, und jetzt läufst du durch die Straßen und dir wird langsam kalt. Meine Wut steigerte sich,da meine eigenen Gedanken mich verspotteten. Ich war so davon abgelenkt mit mir selbst zu diskutieren,als ich es bemerkte ,als es schon zu spät war. Ich wurde verfolgt. Plötzlich packte eine Hand mich am Mund und verhinderte somit das ich schrie . Panik erfüllte mich und ich fing an mit meinen Beinen zu strampeln und um mich zu treten. Angsterfüllt blickte ich hektisch atmend um mich doch niemand war da. Ich konnte nicht mal eine spöttische Bemerkung denken die in etwa so geklungen hätte,dass es typisch ist , das niemand da ist wenn man entführt würde. ,,Nicht schreien. Ich bin vom Rat und wir wollen dir helfen Luisa Orleans." Er nahm die Hand langsam runter. Ich hörte auf,mich zu bewegen. Wut wallte in mir auf, als ich realisierte das er vom Rat kam. ,, Mir helfen? Hilf dir selbst!" Mit einem kräftigen Tritt nach hinten brachte ich ihn aus dem Gleichgewicht .Dies war der Moment an dem ich mich los riss. Mit einem unterdrückenten Schrei seinerseits versuchte er mich wieder an sich zu ziehen , doch ich wich ihm aus. Ohne mich um zu sehen rannte ich los. Die Angst verlieh mir mehr Schnelligkeit und somit flog ich praktisch durch die schmalen Gassen. Ich lief erst langsamer als ich das Schild des Hotels erkennen konnte. Hektisch atmend sah ich über meine Schulter,doch da war nichts. Mit schnellen Schritten lief ich in das Gebäude und die Lobby hoch zu den Treppen. Oben angekommen beruhigte sich mein Puls etwas,doch selbst als ich die Türe hinter mir schloss und den Schlüssel nochmals im Schloss drehte, bekam ich die Angst nicht in den Griff. Ich traute mich nicht die Lichter an zu schalten. Das einzige das ich vernahm war mein unregelmäßiger Atem. Toll,ich werde wieder nicht schlafen können. Ich schloss die Augen und lehnte meine Stirn gegen die Wand,wobei ich tief ein und aus atmete, um mich und meinen Herzschlag zu beruhigen.Die Kälte der Wand ließ mich wieder zur Ruhe kommen. Meine Gedanken sortierten sich allmählich wieder. Stirn runzelnd stieß ich mich von der Wand und stellte mich an das Fenster,welches neben dem Bett war. Ich beobachtete die Straße unten. Er war vom Rat gewesen.Sie haben mich gefunden. Ich muss so schnell wie möglich von hier verschwinden . Die Wut von gerade eben kam wieder in mir hoch. Sie wollten mich entführen ,wie meine Mutter. Sie sind der Grund weswegen ich Nachts nicht schlafen konnte. Ich hatte solch einen Hass auf den Rat das mir schlecht wurde. Plötzlich bemerkte ich eine Gestalt mitten auf der Straße.Panisch duckte ich mich. ,,Er ist hier,"flüsterte ich. Mein Puls beschleunigte sich abermals. Vorsichtig lugte ich über das Fenstersimms ,um auf die Straße zu sehen. Aber sie war ebenso leer wie davor. Verwirrt stand ich auf und sah nochmals hin. Doch dort war immer noch nichts. ,,Jetzt bilde ich mir noch Menschen ein.Klasse." Resigniert ließ ich mich aufs Bett fallen. Unruhig schlief ich ein.
Ein lautes Krachen an der Tür riss mich aus meinem ohnehin leichten Schlaf. Mit einem Ruck saß ich kerzengerade im Bett. ,, Luisa!Mach auf!" O Nein. Mabaras stand vor der Tür und er klang nicht gut. Ich überlegte, mich einfach wieder hin zu legen,doch wie als hätte er meine Gedanken gehört hämmerte er energischer gegen die Türe. Seufzend stand ich auf und lief durch das Zimmer um ihm auf zu machen. Er stand an den Türrahmen gelehnt da .Seine Haltung war leicht gekrümmt und er hatte tiefe Ringe unter den Augen. All mein Groll ihm gegenüber war verschwunden ,als ich Blut an seiner Lippe sah.,,Was ist mit dir passiert?" Schnell zog ich ihn rein. Er versuchte sich los zu machen ,doch mein Griff war eisern um seinen Arm geschlungen. Im Bad ließ ich ihn los und wies ihn an sich auf die Toilette zu setzen. Ich lief zu meinem Rucksack ,wo ich Desinfektionsmittel und Verbandszeug hatte. Er beobachtete mich die ganze Zeit.Als ich vor ihm stand sah er mir in die Augen und die Intensität seines Blickes ließ mich leicht nervös werden. ,,Was ist passiert," fragte ich ihn abermals.,, Es wäre mir egal gewesen.Vor einer Woche wäre es mir völlig egal gewesen." Er lallte leicht. Er ist betrunken. ,, Was wäre dir egal gewesen?" Ich kniete mich vor ihn hin um besser sein Gesicht inspizieren zu können. ,, Was er mit dem Mädchen anstellt. Ich wäre nie dazwischen gegangen. Wieso habe ich das gemacht?" Er raufte sich durch die Haare und taxierte mich immer noch. ,,Es ist deine Schuld," sagte er benommen.Mir lief es eiskalt den Rücken runter. ,,M-meine Schuld? Was ist meine Schuld?" Meine Stimme fing leicht an zu zittern. ,, Ich werde durch dich empfindsam. Ich habe diesen Kerl deinetwegen verprügelt.Weil mir klar war das du es wollen würdest.Du hättest gewollt das ich dasMädchen vor diesem Kerl beschütze. " Erleichterung machte sich in mir breit und ich ließ seufzend den Kopf hängen .Er wird nicht Plötzlich vor mir sterben. Der Gedanken hörte sich so absurd an, aber diese Situation kam meinem Traum so nahe. Dann fiel mir auf was er mir gesagt hatte. Verblüfft sah ich zu ihm auf und das Papier welches ich mit Desinfektionsmittel ein gesprüht hatte ,lag in meiner Hand. ,,Du-du hast das für mich getan?Wieso?" Nachdenklich betrachtete er mich. ,, Ich weiß es nicht." Ich führte das Tuch langsam zu seinem Gesicht .Er beobachtete mich weiterhin .Mir wurde es langsam unangenehm und meine Wangem färbten sich rot. Er beugte sich leicht vor und hob seine Hand. Federleicht berührten seine Finger meine Wange und ich erstarrte in der Bewegung. Wir sahen aus wie ein Gemälde.Seine Hand ruhte auf meinem Gesicht seine Finger Blut befleckt.Meine Hand ruhte auf seinem Gesicht.Unsere Gesichter waren so nah das unsere Farben verschmolzen wären und nur unsere Augen sich so groß abgezeichnet hätten,das nichts anderes auf dem Bild wichtiger erschienen wäre. Meine leicht panisch aufgerissen Augen, seine ruhig und nachdenklich auf meine Lippen gerichtet.Als Künstlerin gab es nichts schöneres ,als wenn Farben perfekt in einander liefen und harmonierten.Mein Herz pochte so schnell und laut das es mich nicht gewundert hätte wenn er es hören würde. Doch dann fiel mir wieder ein das ich sauer auf ihn war. Wütend betrachtete ich ihn und er sah es. Ruckartig zog ich mich zurück und zerstörte das Bild der Harmonie.

Luisa&LiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt