3Als ich dich sah

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~They call us dreamers but we're the ones who don't sleep.~Anonym

Luisa

Zeitsprung : Drei Wochen nach der Einschulung in der weiterführenden Schule.

,,Mum, ist ja gut ich werde draußen schon nicht umgebracht, zumal die Schule nur fünfzehn Minuten von hier entfernt ist, also hör auf," beschwerte ich mich lauthals bei meiner Mutter ,die gerade dabei war mir Pfefferspray in die Jackentasche zu stopfen und mir zum millionsten mal so kam es mir vor, eintrichterte das ihre Nummer auf meinem Handy unter Favoriten stand. Es war ja nicht so als hätte ich mehrere Nummer außer ihrer auf dem Tastenhandy. Sie hielt in der Bewegung inne und sah mich ungeduldig an. ,,Lulu du weißt genau das ich mir nur Sorgen um dich mache und nicht möchte das dir etwas passiert.",, Ja, dass weiß ich aber ich bin ja nicht mehr fünf." Bevor sie etwas darauf erwidern konnte klingelte es an der Tür. Verwirrt sah ich sie an. Wir bekamen so gut wie nie Besuch und schon gar nicht um halb acht morgens. Meine Mutter stand aus ihrer Hocke auf und drehte sich von mir weg um zur der Tür zu gehen. Dabei wippte ihr lang geflochtener blonde Zopf der ihr bis zum unteren Rücken hing auf und ab, und in mir wieder das sehnsüchtige Gefühl heraufbeschwor meine schwarzen Harre zu verfluchen. Ich wandte den Blick ab um den Schal zu lockern der wie ein Schraubstock um meinen Hals gewickelt war und war gerade dabei gereizt aufzukeuchen ,als meine Mutter nach mir rief. Ich ließ mit leichtem Schweiß auf der Stirn bedeckt den Schal los der sich keinen Millimeter gelockert hatte und ging aus dem Flur in dem ich stand zur großen schwarzen Eichenholztür und blieb abrupt stehen als ich niemanden geringeres im Eingang stehen sah als einen schelmisch grinsenden Liam. ,,Schatz, ich wusste gar nicht das du einen Freund in der Schule hast." Wütend sah ich zwischen den Beiden hin und her und antwortete schnippisch ,als ich meine Stimme wieder fand; ,,Hab ich auch nicht!" Meine Mutter sah mich verwirrt an, doch bevor sie etwas erwidern konnte kam ihr Liam zuvor. ,,Ja, Lu redet nicht gerne von mir, sie befürchtet sich sonst vollkommen in mich zu verlieben. Aber ich bin Liam Rowling und würde Lu gerne zur Schule begleiten, wenn das für sie in Ordnung wäre, Miss Orleans." ,,Oh nei-" ,,Ja, das wäre mir lieb ,Liam. Wenn du mir versprichst auf meine Tochter acht zu geben," unterbrach meine Mutter meinen wütenden Ausruf, mit deutlich amüsierten Unterton. ,,Aber Mum!" ,,Ich werde hoch und heilig schwören das ich ihre Tochter mit meinem Leben beschützen werde," sagte er ,so als hätte ich nichts gesagt,und mit stolz heraus gestreckter Brust wobei er sogar einer Hand auf seine Seite schlug auf der Seite wo das Herz war und dabei wie ein Soldat aussah. Ich wollte am liebsten schreien, doch als nächstes keuchte meine Mutter entsetzt auf. ,,Oh nein, schon so spät, ich komme zu spät und ihr Beiden auch, also los ,los ,"scheuchte meine Mutter uns raus, meine Proteste völlig ignorierend. Mit einem schnellen Kuss auf meine Wange stürmte meine Mutter zu unserem Wagen und ließ mich völlig perplex mit Liam zurück.

Liam

Ohne ein weiteres Wort stürmte sie an mir vorbei und ich holte sie ohne Mühe ein. ,,Aaalso, wie geht's dir Lu." Sie sah mich vernichtend an. ,,Was sollte das gerade eben? Was willst du ?" ,,Ich möchte dein Freund sein." ,,Ich möchte aber nicht dein Freund sein." Trotzig öffnete sie ihre Zöpfe und schob wütend die Unterlippe vor. Dabei sah sie so jung aus das man sie auf acht und nicht elf geschätzt hätte. Plötzlich wurde mir bewusst das ich sie nie vorher mit offenen Haaren gesehen hatte und es faszinierte mich wie von selbst .Ihre Haare flossen in langen schwarzen Wellen ihren Rücken hinab und endeten knapp über ihren Oberschenkeln, an den Spitzen lockten sie sich leicht und jetzt erst konnte ich sehen das ihre Haare mit silbernen Strähnen durchsetzt waren, verwundert fragte ich mich wie sowas möglich war. ,,Wieso denn nicht? Ich bin schlau, nett und ich mag dich," sagte ich schließlich selbstsicher, als ich meine Stimme wiederfand. ,,Du kennst mich doch gar nicht." ,,Doch, ich weiß das du immer die Zähne aufeinander beißt ,wenn du wütend auf mich bist und deine Zunge zwischen die Zähne tust während du lachst. Ich weiß das du es hasst wenn du hinten sitzen musst und rote Gummibärchen liebst. Ich weiß das dein Dad tot ist, und das tut mir leid. Ich kann mir vorstellen wie es weh tun muss." Ruckartig blieb sie stehen ,wobei sie mich mit ihrem Arm daran hinderte weiter zu gehen, so das ich beinahe gestolpert wäre. ,,Rede nicht über meinen Dad, du kanntest ihn kein Stück, also rede nicht davon das es dir leid tut ,tu nicht so als wüsstest du wie es mir geht ,du hast keine Ahnung!" Zornig schlug sie mir auf die Brust,was mich zurücktaumeln ließ, bevor sie sich umdrehte und schneller als vorher weiter lief. Sehr gut gemacht Liam.. ,,Luisa, ich behaupte auch nichts von all dem, du hast recht, ich kannte ihn nicht, aber nicht damit das ich es nicht verstehen würde." Ich holte sie ein um sehen zu können wie sie mir einen argwöhnischen Blick zuwarf . ,,Was soll das heißen?" ,,Meine Mutter ist tot." Meine Stimme brach bei dem Wort Tot. Sie verlangsamte ihre Schritte. Nun sah sie mich direkt an, und auch wenn ich sehen konnte das sie versuchte ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen sah ich trotzdessen ihren Schmerz und spürte die Verbundenheit die uns in diesem Punkt verband. ,,Wann," fragte sie leise. „Vor einem Jahr." Erkenntnis blitze in ihren Augen auf. „Deshalb bist du zu uns in die Klasse gekommen." Ich nickte verlegen. Dies war kein Thema über das ich reden wollte. Doch Luisa war die letzte Person der ich das sagen müsste ; sie verstand es auch ohne Worte .Schweigend legte wir den Rest des Weges zurück.

Luisa&LiamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt