Kapitel 8

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Am nächsten Morgen stand ich erst um 11:30 Uhr auf, da wir Wochenende hatten, genau das was ich jetzt brauchte ein bisschen Auszeit von allem. Ich beschloss mich anzuziehen, raus zu gehen und mit meinem Fahrrad ein bisschen durch die Gegend zu fahren, um einen klaren Kopf zu kriegen. Von Detmold, wo ich wohnte, fuhr ich nach Lage. Kurz bevor ich in die Hermannstraße, die Mitte Lages, abbiegen wollte, schloss ich die Augen, da ich über viel zu viel nachdenken musste und prompt kam mir irgendetwas entgegen gefahren und stieß mich von meinem Fahrrad. Ich fiel auf die harte, steinige und unebene Straße, natürlich musste ich genau an diesem Tag mal eine Hotpants tragen, mein linkes Knie war aufgeschürft und mir war ziemlich schwindelig. Als ich meine Augen dann wieder öffnete, sah ich einen verwuschelten Lockenkopf, der mit der Hand gerieben wurde, kurz darauf schaute dieser geheimnisvolle Lockenkopf auf und öffnete ebenfalls seine strahlend blauen Augen, wir hatten uns bestimmt drei Minuten lang nur angesehen. Bis er dann endlich sagte: "hey, ähhh ... Du, tut mir echt leid, ich wollte dich nicht anfahren ich hätte besser aufpassen sollen" Ich schaute ihn verwirrt an: "N-Nein" stotterte ich "ist schon in Ordnung, war ja auch meine Schuld". Ich lies meinen Blick zu meinem Fahrrad schwanken, in den Speichen hing sein Longboard fest, wie peinlich. Der Lockenkopf stand auf, klopfte sich den Staub von seiner Shorts und reichte mir die Hand, zum aufhelfen, bei diesem ruckartigen Zug war ich fast schon wieder nach vorne, auf ihn drauf gefallen, aber er hielt mich fest. Er rieb sich schon wieder verlegen den Kopf und sagte: "Ich bin übrigens Tim!", ich lächelte ihn an und sagte: "Karin", er schaute nun auch auf mein Fahrrad mit seinem Longboard dazwischen. Zusammen mussten wir das ganze dann entwirren und als wir es geschafft hatten schaute er mein Knie an und fragte: "soll ich dich vielleicht nach Hause bringen?" ich nickte und so schob ich mein Fahrrad den ganzen Weg nach Hause, während er im Schritttempo neben mir fuhr. Als wir bei mir angekommen waren, bat ich ihn mit hoch in mein Zimmer, ich saß auf meinem Bett und er saß mir mit meinem Schreibtischstuhl gegenüber, wir unterhielten uns noch lange, ich glaubte hier hatte ich einen neuen Freund gewonnen. Irgendwann rückte er mit seinem Nachnamen raus, wobei mir auffiel, dass ich diesen Namen mal auf irgendeiner Klassenliste auf meiner Schule gesehen hatte, ich hatte Recht, er ging auf meiner Schule in die 9d. Es interessierte mich wenig wer in meinen Parallelklassen war, deswegen kannte ich ihn vorher auch nicht, trotzdem war ich froh ihn jetzt zu kennen und ich war froh darüber, dass wir nun befreundet sind. Irgendwann musste auch er nach Hause, es war mittlerweile schon 20:00 Uhr, da ließ er sich abholen und als er weg war ging auch ich zu Bett.

Karin lernt SozialesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt