Kapitel 15

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Das Wochenende war vorbei und es war wieder Montag, nur noch zwei Tage bis zu Allegras Geburtstags Party.  Ich hatte einfach keine Lust auf Schule, dann müsste ich sowohl Tim, als auch Herr Hanksinon wieder sehen. Ich war einfach nich nicht bereit, ich hatte kaum darüber nachgedacht, geschweige denn eine Entscheidung getroffen. Leider konnte ich nicht einfach zu Hause bleiben. Als ich an diesem Tag mein Haus verließ, stand Tim nicht vor meiner Tür, um mich abzuholen. Verständlich. Er war jetzt bestimmt sauer auf mich...
Ich ging weiter zur Bushaltestelle, da stand er auch nicht, "vielleicht war er ja krank", dachte ich. Ich stieg in den Bus und eine Haltestelle später stieg auch Allegra ein, sie war natürlich wieder glücklich und aufgedreht, wie immer. Sie fing sofort an mit Details über ihre Party, ich hörte kaum zu, ich musste zu sehr über Herr Hankinson und Tim nachdenken, ich sah einfach mit schweifendem Blick aus dem Fenster. Allegra bemerkte anscheinend nicht, wie unaufmerksam ich war, sie erzählte immer weiter. Irendwann fiel der Name Tim in ihrem wirren Gelaber, das riss mich aus meiner  Trance. "Was? Was ist mit Tim?" Fragte ich aufgeregt "Ich hab ihn auch zu meiner Party eingeladen, dank dir hab ich gemerkt, wie cool er eigentlich ist.", wiederholte sie. Ich war geschockt, davor konnte er sich ja nicht drücken, das heißt, bis dahin brauchte ich ja unbedingt eine Erklärung. Endlich kamen wir bei der Schule an ich ging in meine Klasse, setzte mich hin und Herrn Hankinson kam rein. Oh oh! Ich hatte total veegessen, dass ich die ersten zwei Stunden mit ihm Unterricht  habe. Da ich immer noch keine Erklärung hatte, dachte ich, ich könnte ihm heute einfach aus dem Weg gehen. Sofort als er rein kam, bat er mich raus. Ich ging raus, schloss die Tür und schon griff eine Hand nach meinem Handgelenk und drückte mich an die Wand. Herr Hankinson sah mir in die Augen und lächelte verwegen, dann fing er an mich heftig  zu küssen. Mir war es irgendwie unangenehm, nicht nur, weil ich jetzt wegen Tim meine Gefühle zu ihm infrage stellte, sondern auch, weil ich nicht ehrlich zu ihm war. Aber ich konnte mir jetzt nichts anmerken lassen, ich musste warten bis ich eine Erklärung für alles hätte, also spielte ich einfach mit. Der Kuss wurde immer heftiger, kurz bevor er noch intensiver werden sollte, pausierte Herr Hankinson für einen Moment. "Ich habe dich so vermisst" sagte er "So ein ganzes Wochenende ohne dich ist furchtbar, ich musste immer an dich denken" Ich versuchte ein Lächeln aufzubringen, das sagte:"Ich verstehe dich, ich hab das selbe gefühlt". Jetzt wollte er mich weiter küssen, ich sah es in dem Funkeln in seinen Augen, aber wir konnten nicht die ganze Zeit hier draußen stehen, also gingen wir wieder rein. Ich war teilweise sogar glücklich, dass er mich nicht weiter geküsst hat, dann hätte ich mich nur wieder dazu zwingen müssen nichts zu sagen. Schon die ganze Zeit merke ich es, es will die ganze Zeit raus, ich will ehrlich zu ihm sein. Ich hätte es jetzt einfach durch den kompletten Klassenraum schreien können "Ich habe dich betrogen und Tim geküsst!", Ich widerte mich selbst an.  Den Rest des Schultages wartete ich einfach nur ab. Als ich endlich zu Hause war machte ich mir wieder Gedanken um Tim und Herrn Hankinson und versuchte eine Lösung für alles zu finden. Das Erste das fest stand war, dass ich ehrlich zu Herrn Hankinson sein musste und ihm von dem Kuss erzählen musste. Als nächstes musste ich nur ehrlich zu meinen Gefühlen sein. Tja... Leichter gesagt, als getan, ich verstehe ja nichts von meinen Gefühlen. Also eigentlich ist es ja sehr umständlich mit einem Lehrer zusammen zu sein, zu erst ein mal ist da der Altersunterschied von ungefähr zehn Jahren. Dann noch diese Heimlichtuerei, weil es verboten ist, das heißt ich konnte mich weder mit ihm in der Schule sehen lassen, noch konnte ich ihn mitnehmen zu Partys von Freundinnen, wie die anderen es mit ihren Freunden taten. Ich beschloss eine Notsitzung mit Herrn Hankinson zu vereinbaren, wegen irgendwelchen "Problemen", also ging ich in der fünf-minuten-Pause zu ihm an's Lehrerpult  und sagte es ihm. Er schlug nach der Schule vor, so lange konnte ich nicht warten, es musste raus! Ich fühlte mich schrecklich. Schließlich einigten wir uns auf die dritte Stunde, da hätte ich eigentlich Chemie, aber Frau Barackschulte würde es sicher verstehen, wenn ich ein Treffen mit meinem Klassen- und Vertrauenslehrer habe. Das heißt, noch eine Stunde bis ich es ihm sagen muss...

Karin lernt SozialesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt