Kapitel 9

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Der nächste Tag war ein Sonntag, ich stand endlich mal wieder früher auf, um 08:00 Uhr zog ich mich dann an. Gott! Wie soll man denn einen Sonntag genießen können?!? Da fängt doch immer wieder der gleiche Schulstress an, mit den ganzen Hausaufgaben, man wie nervig ... Wie dem auch sei, drückte ich mich vorerst noch vor den Hausaufgaben und rief Tim an, er hatte mir gestern Abend noch seine Nummer hier gelassen. Es klingelte bestimmt schon 3 Mal und kurz bevor ich schon auflegen wollte, ging er ran. Mir stockte der Atem, was hatte ich mir dabei gedacht ihn einfach anzurufen, ich wusste ja noch nicht ein mal was ich sagen sollte! Ich brachte ein leises, fast stummes "Hallo" hervor, er fragte:"Karin bist du das?" mit einer fröhlichen Stimme, ich antwortete "Ja". Er fragte direkt, was ich machte, er schien wirklich interessiert, sowas kenne ich normalerweise nicht von anderen, ob es daran lag, dass ich sonst nicht so viele Freunde hatte? Oder weil ich sonst fast nie mit irgendwem von mir aus Kontakt hielt? Ich riss mich zusammen, versuchte selbstbewusster zu sein und antwortete:"Ich sollte eigentlich Hausaufgaben machen, hab aber keine Lust, wollen wir uns treffen?" Ehe ich diesen Satz ausgesprochen hatte, war es mir unglaublich peinlich, ich kam ihm bestimmt aufdringlich und faul vor. Er antwortete mit einem lockeren: "Klar, ich komm rüber", dann legte er auf. Ich war verwirrt, machte ich mir zu viele Gedanken? Nehmen Jungs alles leichter als Mädchen? Während ich auf ihn wartete, hatte ich doch schon mit den Hausaufgaben angefangen, wir hatten von Herrn Hankinson ein Arbeitsblatt bekommen. Oh Mist! Stimmt ja wieso treffe ich mich überhaupt mit anderen Jungs, ich bin doch bereits in einer Beziehung, und zwar mit Herrn Hankinson!! Ich hatte ihn schon vollkommen vergessen, betrüge ich ihn hiermit etwa? Ich suchte Rat in Internet Foren und ich erfuhr, solange ich nur eine freundschaftliche Beziehung mit Tim hätte, wäre es kein Betrügen. Endlich war Tim angekommen, ich öffnete ihm die Tür und plötzlich umarmte er mich, ich wusste dies nicht einzuordnen, umarmen sich auch Freunde? Er kam rein und fragte:"Wollen wir nicht heute mal bei mir was machen, du schnappst dir dein Fahrrad und ich fahre mit meinem Longboard hier", er zeigte auf sein Longboard. Ich war nervös, aber ich fand es unhöflich abzulehnen also willigte ich ein. Wir gingen wieder raus und fuhren zusammen nach Lage, lustig, wir stießen letztens genau in seinem Wohnort zusammen. Wir kamen bei einem kleinen, aber schönen Fachwerkhaus an "Da sind wir!" sagte Tim ich nickte und legte mein Fahrrad in das Gras des Vorgartens. Er nahm mich mit in sein Zimmer, es war wie jedes andere, hier und da hingen einige Starwars - Poster. Wir setzten uns auf sein Bett, ich fand es komisch, in so einer Situation war ich bis jetzt nur mit Herrn Hankinson. Ich glaubte, dass ich Tim alles erzählen konnte, somit erzählte ihm, dass ich bereits vergeben war, ich wollte ihm eigentlich noch viel mehr erzählen aber das hätte zu Schwierigkeiten geführt, sowohl für mich als auch für Herrn Hankinson. Er hörte bis zum Ende aufmerksam und verständnisvoll zu, dann ließ er sich nach hinten auf seinen Rücken fallen, streckte sich und fragte: "Inwiefern war es relevant mir das zu erzählen?" ich schauderte, ich hatte selber keine Ahnung "hattest du etwa gedacht, dass ich etwas von dir will, nach nur einem Tag?" redete er weiter. Ich kam mir irgendwie dumm vor, aber ich musste etwas sagen "Ich ... ich wollte nur, da-dass du etwas mehr von mir weißt", er lächelte und fing schließlich laut an zu lachen "Das war nur Spaß!", sagte er, "Und du hattest es echt geglaubt", ich verstand zwar nicht was daran "Spaß" war aber ich lachte mit. Nach einigen Stunden voller weiterem Austausch über unsere Leben, verabschiedete ich mich, immerhin musste ich die Hausaufgaben noch zu Ende machen. Zu Hause angekommen setzte ich mich sofort an die Arbeit, dann ging ich duschen und schließlich ging ich voller Glück ins Bett.

Karin lernt SozialesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt