Kapitel 12

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Fey

Nachdem meine Granny mir geschlagene zwei Stunden alles erzählt hat, über was sie mit ihrer Freundin Gisela gelästert und getratscht hat, habe ich es endlich geschafft mich in mein Zimmer zu verdrücken.

Als ich auf meinen Wecker schaue fange ich an zu Seufzen. Es ist erst 10 Uhr morgens und trotzdem könnte ich jetzt so ins Bett fallen.

Da ich den ganzen Tag aber nicht nur mit faulenzen und Wattpad verbringen kann, leider, ziehe ich mir meine schwarze Parüke über und schlüpfe unten wieder in meine  Chucks. Danach mache ich mich auf den Weg zur Halle.

Mit einem quietschen öffne ich die schwere Tür. Ohne zu schauen wer schon alles da gehe ich geradewegs zur Umkleide. Meinen Spind schließe ich auf und schaue ratlos zwischen meinen ganzen Sportklamotten, die ich hier lagere, umher. Da es morgens noch immer etwas kühl in der Halle ist entscheide ich mich für eine schwarze Jogginghose und ziehe über meinen Sport BH einen bauchfreien gelben Pullover. Nachdem ich meine schwarzen Sportschuhe zugebunden habe schließe ich meinen Spind wieder und trete aus der Umkleide in die große Halle hinein.
Überrascht schaue ich mich um. Sechs vielleicht sieben Leute sind die einzigen die hier schon um diese Uhrzeit trainieren. Als ich meinen Blick zum Büro von Marcel schweifen lasse, sehe ich das selbst bei ihm noch alles dunkel ist und er somit wohl noch zu Hause ist. Kann ich ihm nicht verübeln. Doch ich kann nicht zu Hause bleibe, ich brauche Ablenkung nach dem Brief von meinem Erzeuger, und da eignet sich Sport am besten für mich.

Um erstmal warm zu werden fange ich an die Halle zu umrunden und laufe mich auf der Laufbahn ein paar Runden warm.

Bei den ersten Runden merke ich noch wie meine Gedanken immer wieder zu dem Brief schweifen. Ich weiß nicht wie ich ihn einstufen soll. Entweder meint mein Erzeuger das wirklich ernst, hat sich geändert und bereut seine Tat wirklich, was aber nichts daran ändert das ich nichts mit ihm zu tun haben will. Oder er ist verrückt geworden und denkt wirklich ich würde ihn vermissen und es sei alles entschuldigt durch diesen Brief. Ich hoffe es ist das erste.

Ab der zwanzigsten Runde merke ich wie meine Wadenmuskeln anfangen zu schmerzen. Bei den Bockssäcken höre ich mit meinen Runden auf und fange an auf den Bockssack mit leichten Übungen einzuschlagen. Rechts, links und tritt.
Ellenbogen, Knie und tritt.

In zwei Wochen fängt die Schule wieder an und ich fange somit mein letztes Jahr an der Realschule an. Mit Marcel habe ich mich mal darüber unterhalten, was ich denn von dem Gedanken halte nach der Schule meine Ausbildung bei ihm im Fitnessstudio anzufangen. Für mich wäre das gut. Mir gefällt es hier und ich kann somit hierbleiben und mich auch in eine paar Jahren um meien Granny kümmern, wenn es ihr nicht mehr so gut geht. Außerdem würde Marcel mich gut bezahlen und ich könnte mir sogar mit dem Ausbildungsgehalt eine kleine Wohnung leisten. Und vielleicht lerne ich ja auch noch irgendwann jemanden kennen mit dem ich diese Wohnung dann sogar mal teilen kann. Das sich dabei meine Gedanken sofort um David drehen ignorier ich und schlage dafür gleich noch ein paar mal fester auf dem Bockssack ein.

Irgendwann bekomme ich Mitleid mit dem Bockssack und bleibe schnell atmend vor ihm stehen. Sachte schaukelt er hin und her und bleibt irgenwann still hängen.

Innerlich weiß ich warum ich mich hier aufhalte und nicht David das Buch zurückbringe. Ich habe Angst ihm gegenüber zu stehen und diese Anziehungskraft zu spüren die mich so durcheinander bringt.

Arrrgh dieser Typ ist so eingebildet und trotzdem will ich ihn am liebsten küssen wenn er vor mir steht.

Und mal wieder sauer auf mich selber und durcheinander gehe ich zur Zielscheibe und schnappe mir einen Bogen der zu mir passt. Ich lege den Arm- und Brustschutz an und stelle mich breitbeinig auf der 30 Meter Linie auf. Aus dem Köcher der an meiner Hüfte hängt nehme ich mir einen Pfeil und spanne ihn ein. Die Sehne ziehe ich fast bis zu meiner Nasenspitze. Beim ausatmen lasse ich sie los und der Pfeil zischt geradewegs auf die Mitte der Zielscheibe zu. So wie ich das vom weiten erkennen kann ist es nur eine 9 geworden.

Da ich weiß, dass ich dies besser kann, spanne ich gleich darauf einen neuen Pfeil ein und lasse ihn wie den anderen beim ausatmen die Luft durchschneiden.

Nachdem auch ich auch die anderen sieben Pfeile abgeschossen habe, gehe ich zur Zielscheibe und sammel sie alle wieder ein.

Drei haben nur die neun getroffen doch die anderen sieben sind alle in der zehn gelandet. Glücklich mit meiner Leistung gehe ich wieder zu den Umkleiden. In den angrenzenden Duschen wasche ich mich schnell und  setze danach meine schwarze Parücke wieder auf. Nachdem ich mich umgezogen habe und meinen Spind wieder verschlossen habe verlasse ich die Umkleide und durchquere die Halle. Gerade als ich die Tür öffnen wollte kommt mir jemand bevor und zieht sie auf. Mist es ist David. Dabei wollte ich ihn nicht treffen. Ha Stop er denkt ja, dass die andere Fey das Buch hat. Schnell setzt ich meine kalte Maske wieder auf.

"Kannst du mir bitte aus der Sonne gehen Süße, ich müsste da wohl lang."  seine raue Stimme holt mich wieder in die Gegenwart.

"Ich bin die Sonne, Süßer." betone ich das letzte Wort und zwänge mich an ihm durch die Tür vorbei.

"Hexe..." hörte ich ihn noch murmeln bevor je Tür hinter ihm zufällt.

Was?
Sofort tastet meine Hand über meien Nase. Nope keine Warze zu spüren.

Ha jetzt weiß ich auch wie ich ihm das Buch zurück geben kann. Seine Nummer habe ich ja nachdem er mich gestern angeschrieben hat. So kann ich mich über mein altes Handy einfach als die andere Fey ausgeben.
Hach ich muss sagen ich habe schon echt gute Ideen. Neu motiviert mache ich mich wieder auf den Weg zurück nach Hause.

Hallöchen,

Was macht ihr so als Sport in eurer Freizeit?

Voten und kommentieren nicht vergessen.
Eure hannrasch ;*

The masksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt