Kapitel 17

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Kapitel 17

Marc's Augen verengten sich und seine Hand drückte noch stärker gegen Regina's Hals. ,, Marc...Ich kriege...keine Luft!", keuchte sie leise auf. Fast schon panisch lockerte Marc seinen Griff, aber seine Hand blieb auf ihren Hals.

Regina schnappte nach Luft und hustete. ,, Ich will...", murmelte Marc. Regina schaute ihn an und wartete darauf, dass er endlich seinen Satz zu ende sagte, aber er tat nichts.

,, Marc! Mir tun die Beine weh!" Marc blinzelte und schüttelte den Kopf. Seine Hand bewegte sich aber keinen Zentimeter. Er lächelte Regina an und dann drückte er hart seine Lippen gegen ihre.

Regina schlug ihn auf die Schulter und drückte ihn weg, aber er packte einfach ihre Hände und verhakte seine Füße mit ihren, sodass sie sich gar nicht mehr bewegen konnte.

Regina konnte spüren wie er lächelte. Es machte ihm Spaß. Er hat sich nie verändert. Er würde der Puppenmacher bleiben. Ihr Plan kam ihr wieder in den Sinn. Ja, es gab ein Weg. Und den würde sie nehmen.

Sie spürte sein kalten Atem an ihren Nacken und die Nackenhaare stellten sich ihr auf. ,,Dir wird bald alles noch viel mehr weh tun. Das verspreche ich dir.", flüsterte er in ihr Ohr. Regina drückte sich noch mehr gegen die Wand.

Hieß es er würde ihr weh tun? Nachdem sie das Kind hatte? War sie nur für das da? Sie kniff die Augen zusammen und presste ihre Lippen zusammen. ,, Geht es Chris gut?" Es würde ihn besser gehen, wenn du ihn frei lässt. ,, So wie es nun mal einen kleinen Jungen geht, der gezwungen wurde eine Katze zu töten."

Marc's Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich. ,, Das musste sein." Regina richtete sich wieder auf. ,, Und für was? Das er ebenfalls ein Psychopath wird? Willst du das? Falls das Kind ein Mädchen wird?", zischte sie und zeigte auf ihren Bauch. Marc sagte nichts. Er ging nur einen Schritt zurück.

,, Eine Frau würde nie jemanden etwas tun. Sie hat ein zu großes Herz und ich habe dir bereits gesagt: Sollte unser Kind ein Mädchen werden, werde ich sie, wenn du willst umbringen.", sagte er und betonte das Wort unser.

Regina wandte den Kopf von ihm weg und biss sich auf die Unterlippe. Bedeutete ein Mädchen so wenig? Hatte sie nicht den gleichen Wert wie ein Junge?

,, Dazu wird es nie kommen.", flüsterte sie leise und ging ins Schlafzimmer. Sie zog sich aus und legte sich aufs Bett. Ihr ganzer Körper zitterte. Jetzt war es offiziell. Er würde auf sie keine Rücksicht mehr nehmen, sollte das Kind da sein.

Ihre Augen schlossen sich, aber jedesmal sah sie die Frauen, die sie getötet hatte. Und Jess. Was hatte Marc mit ihr getan? In den Sumpf, wie er sagte geworfen? Sie davor noch gequält? Irgendwie hoffte sie es. Sie wollte, dass die Person schmerzen hatte. Wie Zayn.

Er war an allem schuld. Wegen ihm war sie Schwanger. Er hatte sie vergewaltigt und jetzt war er tot und sie durfte weiter in dieser Hölle leben. Das war nicht fair.

Sie rollte sich zu einer Kugel und konnte nicht anders. Alles kam hoch. Der Schmerz und die Trauer fanden einen Weg hoch und sie schluchzte unkontrolliert.

Irgendwann ging die Tür auf und sie hörte wie Marc sich aufs Bett setzte. Sie steckte ihren Kopf noch weiter in das Kissen. Sie wollte nicht in das Gesicht eines Mörders sehen. Aber war sie das nicht selber? Eine Mörderin? ,, Es.. tut mir leid. Dass ich so grob war.", flüsterte er dann.

Regina zuckte die Schultern. ,, Ist mir egal." Marc seufzte und fuhr über ihren Bauch. Regina versteifte sich sofort. ,, Du machst mich nur... immer so verdammt wütend, dass ich alles um mich herum vergesse."

,, Wieso lässt du mich überhaupt noch am Leben? Was willst du? Das Kind würde jetzt auch ohne mich überleben und du findest bestimmt eine andere, die sich wie eine Marionette benutzen lässt! ", zischte sie sauer zurück. Sollte er doch tun, was er wollte.

,, Weil... du was besonderes bist! Ich liebe dich!", sagte er eindringlich. Regina lachte verächtlich auf und setzte sich auf. ,, Tolle Art es zu zeigen, dass du mich liebst! Wird dein nächstes Geschenk eine Rothaarige oder eine Brünette? Sag es mir! Dann kann ich mich wenigstens gleich passend kleiden!"

Marc's Kiefer spannten sich an.         ,, Puppe.", warnte er sie leise, aber Regina war zu wütend! Sie konnte ihre Gefühle nicht mehr kontrollieren. ,, Oder wird es ein Tier sein? Ein flauschiger Hund? Eine Maus? Eine Ratte? Ich persönlich bevorzuge eine Ratte! Dann kann ich mir vorstellen sie wäre du!", schrie sie.

Marc's Augen verengten sich und seine Hände zerrissen das Bettlacken. ,, Ich sagte du sollst still sein! Still! Halt deinen Mund! Du bist genau wie meine Mama! Aber keiner wird jemals wieder so mit mir sprechen! Auch du nicht!", schrie er und sprang vom Bett auf. Er stand drohend vor ihr. Sein Körper zitterte vor Wut.

Regina zuckte vor seine Heftigkeit zusammen. ,, Halt deine Klappe! Oder ich bringe dich dazu!" ,, Dann tu es! Mach doch die Sachen an mir die du bei anderen tust! Komm schon Marc! Wo bleibt der Puppenmacher? Vermisst du es nicht mehr? All die Frauen, die tun, was du willst!"

,, Halt deine Klappe! Du bist niemand! Du bist dumm! Du kannst mich gar nicht verstehen! Halt die Klappe! Halt. Die. Klappe!", zischte er und seine Augen wurden schwarz.

Der Puppenmacher - Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt