Kapitel II.

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Noch immer war ich verwirrt, was dort passiert war, aber weil ich auch keine Antwort hatte ließ ich es schlicht erst einmal ruhen. Es würde nichts nützen sich den Kopf jetzt darüber zu zerbrechen. Der Junge war nun so oder so fort. Am nächsten Morgen, stand ich wie gewöhnlich auf und machte mich fertig. Heute hatte ich mal ausnahmsweise frei und ich hatte mich mit Roman verabredet. Zu erst musste ich aber Michelle zum Kindergarten bringen. Leise tappste ich in ihr Zimmer und streichelte sie sanft „ Morgen Michi. Stehst du auf? Wir müssen gleich los zum Kindergarten.“ Noch schläfrig erwiderte sie „ Ja ich komme.“ und ich ließ sie noch fünf Minuten weiter schlafen.

Als ich fertig war und sie zum Kindergarten gebracht hatte, rief ich einmal Roman an „ Hey ich mach mich jetzt auf den Weg zu dir okay? Bist du fertig?“ fragte ich ihn, denn ich wusste, dass er wenn er frei hatte gerne mal länger liegen blieb. Zu meiner Überraschung antwortete er mir hellwach „ Ja ich bin fertig. Bis gleich.“ „ Bis gleich.“ mein Handy schmiß ich in meine Tasche und setzte mich ins Auto, um ihn abzuholen und dann zusammen frühstücken zu gehen. Das mit Joel hatte ich ihn übrigens immer noch nicht gesagt. Warum auch? War doch so witziger. Wir kannten uns schon ziemlich lange. Etwa fünf Jahre. Damals am Anfang war er noch ziemlich abweisend. Hat mich sogar manchmal angemault, wenn ich ihn ausversehen angerempelt habe. Als wir aber anfingen öfter zusammen zu arbeiten ,verstanden wir uns immer besser. Und sieh man uns jetzt an! Jetzt hingen wir so oft zusammen, kaum zu glauben.

Bei ihm angekommen lief ich das kleine enge Treppenhaus zu ihm hoch. Eine Nachbarin hat mich zufällig unten herein gelassen. Ich klopfte laut an , als er die Tür öffnete und mich schräg an sah. Weshalb guckte er so bescheuert? „ Hi bist du fertig?“ fragte ich und ignorierte den irritierenden Blick. Nun sah er mich noch komischer an und trat fertig angezogen aus seiner Wohnung heraus „ Ja ich bin fertig. Warum trägst du bitte Kontaktlinsen?“ fragte er während wir zum Auto liefen. Ich sah ihn skeptisch an „ Ich trage keine Kontaktlinsen.“ „ Ähm...glaube ich nicht.“ ich blieb sofort stehen und runzelte die Stirn „ Ich trage wirklich keine. Wie kommst du da bitte drauf?“ „ Guck mal in den Spiegel.“ sagte er nur schlicht und ich zückte meinen Handspiegel, aus meiner Handtasche. Ich muss zu geben ,ich hatte schon Angst in den Spiegel zu sehen. Zurecht. Als ich hinein lukte setzte mein Herz einen Moment aus. Sie waren nun nicht mehr blau sondern eher goldig. Ich sah verwirrt zu Roman „ Ich schwöre auf alles Roman. Ich habe wirklich keine Kontaktlinsen drin.“ er zog eine Augenbraue zunächst hoch, doch als er merkte, dass ich es ernst meinte sah er mich eher verwirrt an „ Von was kommt das? Ich hab von niemandem gehört, dass er goldene Augen auf einmal hat.“ „ Ich weiß es nicht. Egal. Komm wir gehen jetzt frühstücken. Ich hab mega hunger. Das geht bestimmt von allein wieder weg.“ er nickte zufrieden und wir setzten uns in den Wagen „ Wo hast du Michelle?“ fragte er „ Im Kindergarten. Hab sie schon weggebracht.“ „ Achso.“ sagte er nur.

Im Lokal suchten wir uns einen Platz am Fenster. Ich bestellte mir Müsli und er sich Pfannkuchen. Als die kleine zierliche Bedienung mit dem Müsli kam, sah ich verwundert herein. Keine Milch. Müsli ohne Milch. Das ist wie ein Ei ohne Eigelb „ Ähm....entschuldigen sie aber wo ist die Milch?“ sie sah mich arrogant von der Seite an „ Das müssen sie extra bestellen, wenn sie auf der Karte lesen könnten.“ sagte sie in einem ekelhaften und herablassenden Ton. Seit wann verkauft man Müsli ohne Milch? „ Dann hätte ich gerne nochmal Milch dazu.“ ergänzte ich also und sie rollte nur mit den Augen. Was hatte ich ihr getan, dass sie mich so blöd an machte?

Als die Schnäpfe also mit der exlusiven Milch kam, stellte sie sie lautlos auf den Tisch und warf wieder arrogant ihre Haare nach hinten. Ich konnt eigentlich nie wütend werden, aber es regte mich schon irgendwie auf. Ich hasse arrogante Menschen. Die erinnerten einen zu sehr an die Ärzte auf der Arbeit, die sich nur wegen einem Kittel für was besseres hielten.

Götterflucht #SummerAward18 #rosegold18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt