Kapitel 1

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Ally's Sicht

Als Mom mich am Morgen ruft, ziehe ich mir die decke nochmal übers Gesicht.

Ich will nicht!

Aber ich muss.

So sieht das aus. Ab zu Dr. Arschgesicht in die Therapie. Ich hab ja auch sonst keine Hobbys, ich hobbyloses Kind (ich hoffe ihr merkt die Ironie..). Noch einmal ruft sie mich. Wenn ich jetzt nicht aufstehe, dann hab ich keine Bettdecke mehr, weil Mom kommt und sie mir wegnimmt. Und das ist verdammt kalt, so mitten im Winter, wenn das Bett direkt unter dem OFFENEN Fenster steht. Ich strecke mich nach meinem Wecker, der etwas entfernt auf dem Nachttisch steht. Halb neun. In einer halben Stunde werde ich in dem Büro dieser Provinzarschgeige von Psychotherapeut sitzen und ihm bei seinem Geschwafel zuhören müssen. Zwei Stunden Lang. Juhu, wie ich mich freu! Und wieder einmal schlägt die Ironie durch.

Du musst echt aufhören, so ironisch zu sein

Ach halt doch die Klappe!

Ja, ich rede mit mir selbst, mit wem auch sonst? Seit drei Jahren rede ich nicht mehr. Drei Jahre, fünf Monate und zwölf Tage. Seit dem Tag, als ich im Krankenhaus aufgewacht bin. Seit dem Tag, an dem ich erfahren habe, dass Dad tot ist. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis zueinander. Während andere mit ihrer Mutter einkaufen gehen, habe ich mit ihm und Jason Fußball gespielt. Jason. Wenn man vom Teufel spricht. Die Tür geht auf und ein mit T-shirt und Boxershorts bekleideter Jase (Spitzname von Jason) kommt rein und kniet sich an meinem Bett hin. Ich habe schnell so getan als ob ich noch schlafe, aber als ich höre wie er lacht, weis ich dass es nichts bringt und ich öffne mein linkes Auge. Ich sehe in das Gesicht meines Bruders, der schon hellwach ist und mich frech angrinst.

Immer diese elenden Frühaufsteher!

Wow, wir sind mal einer Meinung...

Ich drehe mich auf den Rücken und starre die Decke an. "Wenn du nicht aufstehst, muss ich dich zwingen!", sagt Jase provozierend. Ich beschloss, abzuwarten was er machen würde und ignorierte ihn. Er stand auf und zog mir die Decke weg. Ich versuchte, nicht darauf zu reagieren, aber ich zuckte trotzdem etwas zusammen. Jase schien zu überlegen. Ich schloss wieder die Augen und war trotz der Kälte dabei, einzuschlafen, als ich plötzlich ein Gewicht auf mir spürte. Jase war mit vollem Karacho auf mich draufgesprungen.

Jason's Sicht

Ally sah aus, als ob sie gleich schreien würde. Oder an einem Lachkrampf sterben. Ich musste bei ihrem Gesichtsausdruck einfach lachen. Seit sie nicht mehr spricht ist alles anders geworden. Alle sagen, es ist seltsam, mit ihr zu reden wenn sie nicht antwortet. Finde ich nicht. Sie ist meine kleine Schwester. Aber vielleicht habe ich auch kein Problem damit, mit ihr zu reden, weil sie bei mir nickt. Oder den Kopf schüttelt, je nach dem. Sie kommt zu mir wenn sie traurig ist, ich glaube seid Dad's Tod hat niemand sie weinen sehen. Nur ich. Ich grinse und hebe sie hoch. Vor der Bad Tür setze ich sie ab und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. "Beeil dich, bevor er aufwacht könnten wir weg sein!", flüstere ich. Sie nickt nur, dreht sich um und geht mit einem lächeln ins Bad. Sie hat genickt. Ein Gefühl macht sich in mir breit. Stolz. Stolz und Liebe. Bedingungslos.

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Hallooo :)

Das hier war mein erstes Kapitel und ich hoffe sooo sehr dass es euch gefallen hat! Danke dass ihr mich so unterstützt :)

Wer denkt ihr ist "er"? :D Habt ihr Ideen zum nächsten kapii?

xx eure Hope :*

I can't live a lie anymoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt