Kapitel 12

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Ich sah mich ein letztes mal im Spiegel an. Ich sah aus wie früher. Älter, aber fast genauso. Ich hatte diesen Manga-Style, jedenfalls wenn ich zur Schule ging. Schwarze Overknee-strümpfe. Ein roter Rock, knapp bis zur Mitte der Oberschenkel, allerdings am Bauchnabel angefangen. Dazu eine weiße Bluse welche in den Rock gesteckt war, einen schwarzen Cardigan und die eigentlich glatten brauen Haare zu Korkenzieherlocken gelockt. 

Geschminkt war ich nicht, war ich nie. Warum auch? Jason klopfte von außen an meine Zimmertür, leise und vorsichtig. Ich tapste zur Tür und öffnete sie, ebenso leise. Jason stand davor, leicht lächelnd in schwarzer Jeans und Muskelshirt.

Er hielt mir einen Rucksack hin und ich nahm ihn zögernd. Leichter als ich gedacht habe. Früher haben die Lehrer uns immer tausende Bücher hin und her schleppen lassen, die Blödmänner.

Jason zog mich aus meinem Zimmer, zog sich Sneakers an und hielt mir Stiefeletten hin. Ich mochte so etwas früher schon, aber warum erinnert er sich daran?

Wir schlossen leise die Haustür hinter uns. Mom war nicht mehr aufgetaucht, seit dem war Calvin schlimmer als sonst. 

 Ich konnte es ihr nicht verübeln, wenn ich könnte, würde ich auch abhauen. 

Ich wollte über die Straße gehen und den Weg zur Bushaltestelle einschlagen, während ich mir den Kopf darüber zerbrach, wie ich das mit der Schule hinbekommen sollte, als Jason mich am Arm zurückzog.

"Also ertsens kommt da ein Auto, welches dich jetzt platt gemacht hätte und zweitens brauchen wir nicht zum Bus, Alex und Max holen uns ab.", sagte er leicht lächelnd und zog mich weiter auf die Auffahrt, da ich noch immer halb auf der Straße stand.

Alex...!

Ich musste grinsen. 

* Flashback * April vor vier Jahren *

"Alex, jetzt lass das!", schrie ich lachend und rannte hinter dem großen Latino her. Dieser schüttelte allerdings nur grinsend den Kopf und lief in federleichten Hopsesprüngen an das andere Ende des Gartens. Nichts daran hätte mich gestört, wenn dieser Keks nicht mein Tagebuch in den Händen gehabt hätte. Irgendwann habe ich angefangen ihn Keks zu nennen, einfach weil er immer Kekse essen will. Seit dem nannte er mich Krümel, da ich im Verhältnis zu ihm einfach klitzeklein war.

"Liebes Tagebuch, gestern waren Jason und ich im Schwimmbad...", fing er an zu lesen, doch da war ich schon bei ihm, sprang auf seinen Rücken und hielt ihm mit einer Hand den Mund zu, während ich mit der anderen versuchte, das kleine Buch aus seiner Hand zu ziehen. 

"Alexandré Ricamiato! Gibst du dem armen Mädchen wohl ihr Tagebuch wieder!", ertönte auf einmal die mächtige Stimme von Gustavío, dem Vater des Jungen, dessen Rücken ich gerade eingenommen habe. Er schien gerade von der Arbeit zu kommen.

Gustavío war wie ein zweiter Vater für mich, er war ein warmherziger und herzlicher Mann mit schlacksigem Erscheinungsbild und einem stetigen Lächeln welches seine hellen Lippen umspielte.

Er war nicht mehr ganz der Jüngste, was durch seinen grauen Bart und die Falten noch einmal Unterstrichen wurde. Nur die strahlend grünen Augen leuchteten anscheinend wie am ersten Tag.

Sobald Keks das Buch losgelassen hatte, stürmte ich auf seinen Vater zu und sprang diesem in die Arme.

"Beh, piccola principessa? [Na, kleine prinzessin?]", begrüßte mich dieser, als er mich auffing und trotz meiner zwölf Jahre und den damit verbundenen fast vierzig Kilogramm auf halb gestreckten Armen vor sich hielt. Ich lachte ihn an.

"I miei ragazzi erano belle per voi? [Waren meine Jungs nett zu dir?]", fragte er und sah seinen älteren Sohn prüfend an.

"Sì, è stato fantastic!", antwortete ich, stolz darauf, etwas zu sagen, als ich Alex hinter mir leise lachen hörte.

"Fantastico! [Kompletter Satz von Ally: Ja, es war toll!]", korrigierte mich der alte Mann lächelnd, mit Betonung auf dem "o", während ich von mir selbst enttäuscht war.

"Immerhin hast du mich verstanden, und so ein kleiner Fehler, den haben Alex und Max noch nach acht Jahren gemacht!", munterte mich der alte Mann auf und lächelte mich warm an.

"Ally, kommst du mit rein? Dir ist bestimmt kalt!"

Und schon hatte ich zwei Arme um den Bauch, welche mich mit schwungvollen Schritten zur Haustür trugen.

"Keks ich kann allein laufen!", sagte ich und versuchte, meine Stimme möglichst fest klingen zu lassen, doch die Kälte ließ meine Zähne klappern, sodass es sich wohl ziemlich komisch angehört haben musste. Alex lachte und seine Brust zitterte dabei an meinem Rücken.

"Come si eseguire quando senza è possibile parlare propriamente? [Wie will man laufen können, ohne richtig reden zu können?]", fragte er belustigt, doch ich hatte kaum etwas verstanden.

"Was?", fragte ich und runzelte leicht die Stirn.

"Er hat gefragt wie du laufen können willst, wenn du nicht richtig reden kannst.", übersetzte Max, welcher uns aus dem offenen Fenster beobachtete.

"Certo che posso! [Natürlich kann ich das!]", sagte ich, mit einem sicheren Gefühl im Bauch.

"Hey, das war sogar richtig!", sagte Alex, mit einem gewissen Stolz in der Stimme.

"Sì guarda, padre! Siamo buona maestra! [ja schau, Vater! Wir sind gute Lehrer!]", meldete sich ein ebenfalls stolzer Max von oben.

Ich lachte leise, was sich mal wieder komisch anhörte, weil meine Zähne so sehr klapperten, allerdings lachten die Jungs mich dieses mal nicht aus. Alex sah mich besorgt von der Seite an und ging schneller als vorher auf die Haustür zu. Seine Sneakers gaben ein knartschendes Geräusch von sich, jedes mal als sie sich in den Schnee drückten.

Im Haus stieg mir der typische Geruch nach Holz und Staub in die Nase. Das alte Haus ächtzte unter der Kraft des Windes, doch es war angenehm warm.

"Ach Gott, dir kalt?", kam eine aufgeregte Magdalena um die Ecke und reichte mir mit besorgtem Blick eine Decke. Lächelnd bedankte ich mich und drückte sie an meinen Bauch. Weiter kam ich nicht, da Alex mich immer noch trug. Er lief mit mir ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. Dann verschwand er und kurz darauf kam ein lächelnder Max in das geräumige Zimmer.

" Beh, ghiacciolo più piccolo? È molto freddo? [Na, kleiner Eiszapfen? Ist es noch sehr kalt?] ", fragte er mich lachend und ich war mal wieder stolz wie Bolle, dass ich ihn verstanden hatte und sogar annähernd wusste, wie ich antworten konnte.

" No, va ancora una volta, vi ringrazio molto! [Nein, es geht schon wieder, danke sehr!]", sagte ich, nachdem ich etwas nachgedacht hatte. Max nickte anerkennend.

"Du wirst immer besser!"

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OMG LEUTE!?

Seit ihr eigentlich verrückt? Da will ich meine Geschichte bearbeiten und sehe da eine Read-Anzahl von FUCKING 360 SCHEIß KLICKS?

Ach

Du

Scheiße

Gott seit ihr toll...  *-*

Gooott ich freu mich gerade so wegen einer Zahl, ich hätte nie gedacht dass ich mich so freuen könnte.

Also, über eine Zahl.

Über andere Sachen kann ich mich mehr freuen aber diese Zahl

<(•o•)>

Oh mein Gott

\(°w°)/

I can't live a lie anymoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt