Kapitel 4

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Ally'sSicht

Ich saß wieder bei meinem Arschgesicht von Psychotherapeut rum. Wartete. Viel lieber würde ich jetzt bei Jase sein. Der Typ, der gestern da war, hat mir die ganze Zeit Fragen gestellt und gesagt, er wäre beleidigt, wenn ich ihm nicht bald antworten würde. So ein Trottel. "Ally, du würdest mir alles sehr viel einfacher machen, wenn du mir mit kommunizieren würdest! Du musst nicht einmal reden, nicken und Kopfschütteln würde auch reichen." sagt er, mit dieser fachlichen Stimme, die ich so hasse. Ich hab keinen Bock mehr. Ich verschwende doch nicht meine Zeit damit, ihm zu zu hören, während mein Bruder im Krankenhaus liegt! Er will dass ich mit ihm kommuniziere? Okay, einmal. Ein einziges mal werde ich es tun. Ich stand von der Couch auf und ging zu seinem Schreibtisch. Er war grade mitten im Satz und verstummte, als ich nach seinem Notizblock und einem Stift griff. Er hielt mich nicht auf. Ich setzte mich wieder auf die Couch und fing an. Ich malte ein Strichmännchen, dass an einen Stuhl gefesselt war. Ich hatte keine Lust, schön zu malen, obwohl ich es könnte. Strichmännchen genügen. Neben das Strichmännchen malte ich noch eins, eins das stand und mit einem Arm auf das andere Strichmännchen zeigte. Ans Ende des Armes malte ich statt einer Hand eine Pistole. Gerade dafür lies ich mir Zeit. Man sollte es schließlich gut erkennen können. Dann schrieb ich unter das gefesselte Strichmännchen "Dr. Franklin", unter das andere "Ally Brooks". Unter das ganze Bild noch ein "Viel Glück"

Ich stand auf und ging zur Tür. Im vorbei laufen legte ich den Block und den Stift auf seinen Tisch. Dann verließ ich das Gebäude und machte mich auf den Weg ins Krankenhaus. Ich war mir sicher, dass Franklin meiner Mutter das Bild nicht zeigen würde. Dann wüsste sie, dass ich ihn hasse und mir einen neuen Therapeuten suchen. Das hieß dann für ihn, es würde weniger Kohle geben. Und das wollte er doch nicht!?

Bööses Mädchen!

meldete sich meine innere Stimme mit ironischem Unterton. Ich lächelte und lief schneller. Frei. Einfach frei.

*Zeitsprung*im Krankenhaus*

Ich kam ins Zimmer. Jason lag da, so wie gestern. Mom hatte mir eine SMS geschrieben, er wäre wach gewesen. Jetzt schlief er. Ich setzte mich an sein Bett und nahm seine Hand, während er weiter schlief. Ich sah mich um. Auf dem Nachttisch stand der Blumenstrauß von dem Typ von gestern. Ich ging mal für kleine Mädchen. Das weiße Bad sah genauso aus wie letztes mal. Nachdem ich mir die Hände gewaschen hatte, ging ich wieder in Jason's Zimmer. Er schlief immer noch. Ich öffnete das Fenster und setzte mich auf das Fensterbrett. Dort wartete ich. Eine halbe Stunde später kam Mom rein. "Nanu? Du bist wohl nach der Therapie gleich her, was?" sagte sie überrascht. Ich grinste in mich hinein. Wenn die wüsste. Sie setzte sich auf den Stuhl und trank aus einer Selterflasche. Sie zog eine zweite aus der Tasche und hielt sie mir hin. Ich sah weg, damit sie wusste, dass ich nicht wollte. "Okay, wenn du willst nimm sie dir." sagte Mom und steckte sie zurück in die Tasche. Als sie sich wieder auf richtete, stieß sie gegen den Tisch und ihre (zum Glück geschlossene) Selterflasche fiel um und knallte auf den Tisch. Ich erschreckte mich total und zuckte zusammen. Und nicht nur ich erschreckte mich. Jason wachte auf. "Mom, was ist denn hier los?". fragte er verschlafen. Ich sprang vom Fensterbrett und ging zu ihm. Ich lächelte ihn an. Und dann brach meine Welt zusammen. Er sah mich an und fragte...

"Wer bist du?"

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tadaaa... ich weis es ist kurz, aber das nächste wird richtiiiiig lang, versprochen! Ist sogar schon fertig geschrieben :) 

xxHope :*

(P.S. mehr muss ich wohl nicht sagen oder?)

I can't live a lie anymoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt