Kapitel 2

292 21 5
                                    

~Karma~

Der Unterricht hatte gerade begonnen. Es fehlten Terasaka, Itona und Nagisa. Warum fehlt Nagisa? Er ist sonst doch immer in der Schule und zu spät ist er auch noch nie gekommen. Irgendetwas muss doch ... da ist er ja! Warum kommt er zu spät? Er entschuldigte sich für seine Verspätung und setzte sich auf seinen Platz. Er schien nervös zu sein. Aber warum? Den Rest des Unterrichts verbrachte ich damit, ihn zu beobachten und darüber nachzudenken, was wohl passiert sein könnte.

~Nagisa~

Scheiße, ich bin doch zu spät gekommen. Ich versuchte mir einfach nichts anmerken zu lassen.
Was aber leider nicht klappte, denn Karma starrte mich die ganze Zeit an. Er wird mich nach dem Unterricht sicher zur rede stellen wollen. Während Koro-Sensei gerade den Unterrichtet beendet hat, beschloss ich kurzer Hand, mir einfach meine Tasche zu schnappen und so schnell wie möglich aus dem Schulgebäude zu flüchten.

Draußen angekommen stand Karma plötzlich vor mir.
,,Wo willst du denn so schnell hin?" ,,I-i-ich m-muss... Ich habe meiner Mom versprochen ihr beim Kochen zu helfen." Scheiße, das wird er mir niemals glauben. Er legte seine Hand auf meine Wange und ich spürte schon, wie mir das Blut in die Wangen schoss.
,,Du kannst so schlecht lügen, Nagisa!" Er holte mit seiner Hand aus und verpasste mir eine Ohrfeige. ,,Also lass es lieber!" ,,Das ist die Wahrheit!", beteuerte ich. ,,Ich hab gesagt du sollst es lassen!" Ein zweites mal holte er mit seiner Hand aus, doch dieses mal war ich darauf gefasst und rannte einfach los. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, denn er drehte sich weder um, noch schrie er mir irgendetwas hinterher. Als ich endlich aus seiner Reichweite war, hörte ich auf zu rennen, blieb kurz stehen, wischte mir eine Träne aus dem Gesicht und lief anschließend ruhig nach Hause. Ich hätte ihn nicht anlügen sollen, aber ihm die Wahrheit zu sagen, hätte ich mich nicht getraut. Den ganzen Weg nach Hause überlegte ich mir was ich ihm sagen sollte, falls er mich wieder darauf ansprechen sollte, aber mir fiel einfach nichts ein.

Zuhause angekommen, wollte ich mich einfach nur noch in meinem Zimmer verkriechen. Ich machte gerade meine Zimmertür auf, als meine Mutter mich plötzlich rief. ,,Nagisa. Das Essen ist fertig!" ,,Ich habe keinen Hunger!"
,,Du kommst jetzt sofort runter und isst mit mir zu Mittag!" ,,Aber ich...!" ,,Keine Widerrede!" Ich hab wohl keine andere Wahl.

Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer, machte meine Hausaufgaben und dachte weiter darüber nach, wie ich Karma das erklären könnte. Mir fiel immer noch nichts ein und ich konnte nur hoffen, dass er mich nicht nochmal darauf ansprach. Falls er das doch tun sollte habe ich wohl keine andere Wahl, als ihm irgendeinen Scheiß einzureden oder ihm die Wahrheit zu sagen, wobei mir Ersteres besser gefiel.

Da ich nun fertig mit den Hausaufgaben war und es schon spät war, machte ich mich Bettfertig und legte mich anschließend auf mein Bett. Ich dachte noch kurz darüber nach, wie der morgige Tag ablaufen würde, ehe ich schließlich einschlief.

?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt