Kapitel 3

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~Nagisa~

,,Mach jetzt endlich, Karma!" schrie ich ihn genervt an. Und Endlich. Endlich füllte er mich aus. Zuvor hatte er mich noch ärgern wollen, aber jetzt kann er sich wohl auch nicht mehr zurückhalten, denn er stößt immer schneller und härter in mich. ,,K-Karma, i-ich lie-liebe dich! Ahhh!" Sofort zieht er sich aus mir heraus und dreht mich auf den Rücken, sodass wir uns ins Gesicht sehen können. ,,Nagisa, du...du denkst doch nicht wirklich, dass ich mit dir schlafe, weil ich Gefühle für dich habe, oder?!"
,,Aber Karma ich...es tut mir leid. Ich wollte nicht, also..." Ich drehe schnell meinen Kopf beschämt zur Seite, damit ich ihn nicht ansehen muss. Karma aber beugt sich über mich, hält mich am Kinn fest und dreht meinen Kopf, damit ich gezwungen bin ihn anzusehen. Er kommt meinem Gesicht immer näher und plötzlich liegen seine Lippen auf meinen. Ich reiße erschrocken die Augen auf, was er wohl bemerkt hat, da er in den Kuss grinst und als er sich nach wenigen Sekunden wieder von mir löst, starre ich ihn weiterhin erschrocken an. ,,Wenn du das denkst, dann hast du recht!" Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt, oder? Ich glaube ich spinne! ,,Könntest du bitte aufhören mich so anzusehen?" Nein kann ich nicht! ,,Ich mein es ernst! Nagisa hör auf!" ,,Aber du... also ich...ähm also....!" ,,Sei einfach still." Er legt seine Lippen wieder auf meine und bittet mit seiner Zunge um Einlass, den ich ihm natürlich sofort gewähre. Nach einer gefühlten Ewigkeit müssen wir uns wegen des Luftmangels voneinander lösen. Jetzt sieht er mir direkt in die Augen. ,,Nagisa, ich liebe...!"

,,Nagisa, wach endlich auf!", wurde ich von der Stimme meiner Mutter aus dem Schlaf gerissen. ,,Was ist?!" ,,Du sollst jetzt aufstehen, du musst gleich in die Schule!"
,,Achso jaja, ich steh gleich auf!" ,,Nicht gleich, sondern jetzt!"
Das rief sie so laut und in einem Tonfall der mich erschaudern ließ. Also sprang ich förmlich aus dem Bett, rannte ins Badezimmer, rutschte dabei aus und landete auf meinem Hintern. Schnell stand ich wieder auf und stellte mich unter die Dusche. Während ich mir die Haare wusch, dachte ich über meinen Traum nach.

Und schon wieder. Wieder nur ein blöder Traum. Warum kann das nicht Wirklichkeit werden? Warum? Und immer dann, wenn es gerade am schönsten ist, wache ich auf.
Am besten lege ich mich nie wieder Schlafen. Nur leider braucht ein Mensch Schlaf.

Als ich fertig mit dem Duschen war, zog ich mich an, ging in die Küche, frühstückte etwas und ging wieder ins Bad, um mir die Zähne zu putzen und meine Haare zu machen. Zuletzt schnappte ich mir noch meine Tasche, zog  Jacke und Schuhe an, verabschiedete mich von meiner Mutter und lief zur Schule.

Ein paar hundert Meter vor dem Schulgebäude der E fing Karma mich plötzlich ab. Ich wollte einfach an ihm vorbei laufen, bei dem Versuch, hielt er mich aber am Handgelenk fest und zog mich zurück.
,,Was willst du?"
,,Denkst du ich lasse mir dass einfach so gefallen?!"
,,Ich habe nicht gelogen!", log ich ihn an.
,,Hör auf damit!", schrie er mir sofort entgegen.
Er zog mich noch ein Stück weiter in den "Wald" und schubste mich gegen einen der Bäume. ,,Was soll dass werden?" ,,Ich lasse mich nicht von dir verarschen!"
Ohne Vorwarnung verpasste er mir eine Ohrfeige, zog mich ein Stück nach vorn und schubste mich zu Boden. ,,Karma, lass dass!" Er legte seinen Kopf schräg und sah mich so gruselig an, wie nur er es konnte.
,,Warum Nagisa? Wenn du mich belügst darf ich dir doch eine Lektion erteilen?!"
,,Das geht aber zu weit!"
,,Also gibst du zu gelogen zu haben?"
,,Ja Karma, aber ich hätte es wirklich nicht getan, wenn es keinen guten Grund dafür gäbe!" ,,Das spielt keine Rolle!"
Er kam auf mich zu und trat mir gegen den Bauch, sodass ich mich vor Schmerzen krümmen musste. Er hörte aber nicht auf und trat immer wieder auf mich ein. Er packte mich an den Haaren und zog mich nach oben. Gerade als ich stand, verpasste er mir eine Ohrfeige nach der anderen. Ich spürte schon, wie meine Wangen ganz rot wurden und vor schmerzen auch schon ein wenig taub. Aber Karma dachte garnicht daran aufzuhören. Er packte mich an den Schultern und trat mir mehrfach in den Schritt. Ich versuchte mich die ganze Zeit von ihm zu lösen, mich zu wehren und um Hilfe zu rufen, aber nichts davon klappte. Karma ist bestimmt 10x so stark wie ich und die einzigen laute die meinem Mund entwichen sind so leise, dass ich sie selbst kaum hören konnte. Ein weiteres mal schubste er mich zu Boden. Diesmal setzte er sich auf mein Becken, hielt mit seiner linken Hand meine Arme über meinen Kopf und mit der rechten knöpfte er mein Hemd auf. Ich wand mich unter ihm und flehte ihn an damit aufzuhören, als er plötzlich ein kleines Taschenmesser aus seiner Hosentasche holte und damit anfing mir Buchstabe für Buchstabe "LÜGNER" in meinen Bauchbereich einzuritzen. Die Schmerzen zogen sich bis ins unerträgliche. Ich wollte schreien, aber es fühlte sich so an, als würde mir der Mund zu gehalten werden. Als er endlich fertig damit war, fing er an teuflisch zu lachen und schmiss das Messer beiseite. In der nächsten Sekunde schlug er mir mit der Faust ins Gesicht. Ich spürte wie mir das Blut aus der Nase lief und meine Oberlippe ein wenig aufgeplatzt war. Und wieder lachte er nur. Er ging von mir runter, stellte sich hin und zog mich wieder an den Haaren nach oben. Mein ganzer Bauch und mein Hemd waren voll mit Blut. Alles schmerzte. ,,Karma bitte hör auf. Ich hab es jetzt verstanden." Ich war gerade noch so laut, dass er mich hören konnte. Er erwiderte aber nichts und packte mich ohne Vorwarnung am Hals. Dabei drückte er mich gegen einen der Bäume und schnürte mir die Luft ab. Mir liefen hunderte Tränen meine Wangen hinunter und noch bevor ich bewusstlos wurde, sagte ich mehr zu mir selbst, als zu ihm ,,Ich wollte doch nur nicht, dass du weißt wie ich für dich empfinde." Mit einem mal wurde mir Schwarz vor Augen und ich bekam nichts mehr davon mit, was um mich herum geschah.

,,Nagisa, jetzt steh endlich auf!"

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