Kapitel 15

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~Nagisa~

Ich ging mit Karma zu mir nach Hause. Hier fühle ich mich sicher. Naja, auf jeden Fall sicherer als im Wald. Karma war den ganzen Weg hier her still. Ich schloss die Wohnungstür auf und ging mit Karma hinein. Wir zogen uns die Jacken und Schuhe aus und gingen dann in mein Zimmer. Karma schloss die Tür hinter sich, nachdem er das Zimmer betrat. Ich setzte mich auf die Bettkante und schaute auf meine Hände, die auf meinem Schoß lagen. ,,Nagisa. Jetzt sag mir bitte was los ist. Ich kann und will nicht mehr länger auf eine Antwort warten müssen." Ihn anschauen konnte ich nicht. Es war mir einfach viel zu Peinlich. ,,Bitte hasse mich nicht, sobald du es weißt." ,,Wieso sollte ich dich denn dann hassen? Was ist los?" ,,Versprich es mir!" ,,Wieso?" ,,Mach es einfach." ,,Na gut, ich verspreche es dir. Aber jetzt sag mir was los ist." ,,Setz dich hin." Ich zeigte stumm auf den Stuhl vor dem Schreibtisch, aber anstatt sich dort hin zu setzen, setzte er sich direkt neben mich und legte dabei einen Arm um mich. ,,Nagisa bitte rede endlich. Was sind das für Träume und warum hast du mich angelogen?" ,,Karma ich...", ich rutschte ein Stück von ihm weg und drehte ihm dann den Rücken zu, ,,...bin zu spät gekommen, weil ich verschlafen habe." Ich will ihm nicht ins Gesicht sehen müssen. ,,Ja na klar. Das glaube ich dir sofort nach deinen ganzen Lügen." Ich ignorierte einfach seine Bemerkung und sprach weiter. ,,Ich hab Verschlafen, weil ich wieder einen der Träume hatte." ,,Was für Träume denn?" ,,I-Ich habe von d-dir geträumt. Ich Träume ständig von dir." ,,Wie? Was...also was hast du geträumt?" ,,Nichts was dich erfreuen würde."
,,Nagisa!" ,,Du und ich, also wir...muss ich wirklich? Du kannst es dir doch bestimmt denken." Nach den Worten kam keine Antwort von ihm. ,,Karma ich weiß auch nicht wieso ich das Träume. Aber ich weiß, dass ich..." Er wird es früher oder später sowieso irgendwie erfahren. ,,...mich in dich verliebt habe." Jetzt ist es raus. Er weiß es. Ich würde jetzt am liebsten im Erdboden versinken oder nie wieder einen Schritt vor die Tür setzen, aber ich hab keine andere Wahl.
Karma blieb still, sagte nichts und bewegte sich nicht. ,,Hass mich jetzt bitte nicht." ,,Ich muss darüber nachdenken. Lass mir bitte etwas Zeit." Bevor ich mich überhaupt umdrehen konnte, hörte ich schon wie die Tür wieder ins Schloss fiel. Nun ist es raus und er ist weg. Hoffentlich wird er es gut Verdauen.

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