Kapitel 9

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~Karma~

,,Nagisa! Mach jetzt diese Scheiß Tür auf oder ich trete sie ein!" ,,Nein! Verschwinde jetzt endlich!" Okay, das bringt wohl nichts. Ich hörte auf ihn anzuschreien und versuchte beruhigend auf ihn einzureden. Ich mache mir schon Sorgen um Nagisa. Ich versuchte nun ruhig auf ihn einzureden.
,,Nagisa, bitte mach die Tür auf." Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Tür und ließ mich daran runter rutschen. Jetzt hörte ich noch deutlicher das Schluchzen von ihm. ,,Lass mich bitte allein. Bitte."
,,Nein Nagisa. Ich mache mir doch nur Sorgen um dich. Was ist los mit dir? Rede doch bitte mit mir." ,,Ich hab Angst." ,,Wovor? Komm bitte aus dem Bad." ,,Geh bitte. Ich will jetzt nicht darüber reden."
Das hättest du wohl gern.
,,Na gut. Falls du aber doch reden willst, kannst du mich jederzeit anrufen."
,,Karma?" ,,Ja?"
,,Danke." Ich erwiderte nichts und lief zur Zimmertür. ,,Wir sehen uns dann morgen in der Schule." Ich öffnete sie, aber ohne hinaus zu gehen schloss ich sie wieder.

Jetzt stand ich hier. Immer noch in seinem Zimmer. Ich musste nur noch darauf warten, dass er wieder aus dem Bad kommen würde. Hoffentlich ist er darauf reingefallen. Ich lief ganz langsam und so leise wie es nur ging wieder zu der Badezimmer-Tür und stellte mich so davor, dass sobald er sie öffnete, ich meinen Fuß dazwischen stellen konnte, wenn er mich sieht und sie wieder schließen will.

Nach etwa zwei Minuten hörte ich wie er den Schlüssel im Türschloss umdrehte und sie öffnete. Sofort stellte ich meinen Fuß in den Spalt, aber zu meiner Verwunderung versuchte er nicht die Tür wieder zu schließen.

Seine Wangen und Augen waren vom Weinen gerötet. ,,Das hätte ich mir eigentlich schon denken können." Während er das sagte, schlich sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. ,,Was ist los mit dir? Wieso bist du gestern zu spät zur Schule gekommen und hast mich dann auch noch angelogen? Was hat das mit diesen Träumen auf sich und warum willst du nicht mit mir darüber reden?" Sofort erstarb das Lächeln und er drängte sich an mir vorbei in sein Zimmer.

Gerade als ich ihn zum reden auffordern wollte, rannte er auch schon zur Tür hinaus. Ich stand immer noch auf dem selben Fleck, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Als ich mich wieder gesammelt hatte, rannte ich ihm hinterher. Ich sah ihn gerade aus der Wohnungstür stürmen, als ich mir auch schon meine Schuhe überstreifte und ihm nach draußen folgte.

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