Kapitel 11

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~Nagisa~

Ich stand auf und ging zur Tür um sie aufzuschließen. Plötzlich stand Karma hinter mir, was mich erschrocken zusammenzucken ließ.
,,Nächstes Mal lasse ich dich nicht so einfach gehen. Du kannst deiner Mutter echt dankbar sein." Ich öffnete die Tür, verabschiedete mich von Karma, zog mir Schuhe und Jacke wieder an und lief nach draußen.

Bevor ich mich auf den Heimweg machte, blieb ich kurz stehen um einmal tief ein und aus zu atmen. Ich bin gerade noch knapp davon gekommen. Zum ersten Mal war ich froh darüber, dass meine Mutter so streng ist.
Jetzt muss ich mich aber beeilen. Ich rannte los, doch bevor ich in meine Straße einbog, erblickte ich das Auto meiner Mutter. Sie parkte gerade vor dem Haus. Schnell versteckte ich mich hinter einem Busch des Nachbarhauses. Dabei näherte ich mich ganz langsam und vorsichtig dem Haus in dem ich wohnte. Ich wartete bis sie ins Treppenhaus ging und kletterte dann die Hauswand hoch. Schnell schloss ich die Tür auf, ging rein, machte sie wieder zu und zog Schuhe und Jacke aus. Nun ging ich noch in mein Zimmer und wartete darauf, dass sie sich bemerkbar machte. Es dauerte nicht lange bis man das knallen der Tür hören konnte. Kurz darauf hörte ich sie rufen: ,,Nagisa. Ich bin wieder zu Hause. Ich will für dich hoffen, dass Karma nicht mehr hier ist."
Obwohl sie die Tür anscheinend zu geknallt hatte, hörte sie sich kein stück wütend an. Zum Glück.

Ich ging zu ihr in die Küche und begrüßte sie. Dann versicherte ich ihr, dass Karma nicht mehr da war und fing an den Tisch zu decken. Beim Abendessen redeten wir nicht viel miteinander. ,,Warum war Karma hier?" Scheiße! Was soll ich ihr denn jetzt erzählen. Na gut Nagisa. Beruhige dich und denk nach. Plötzlich kommt mir eine Idee. Die...Die Schule. ,,E-Er wollte nur etwas mit mir wegen der Schule besprechen."
,,Okay." Zu meinem Glück fragte sie nicht weiter nach.

Nach dem Abendessen ging ich wieder in mein Zimmer und machte meine Hausaufgaben. Es waren nicht viele, weshalb ich schnell fertig war. Ich schaute kurz auf mein Handy. Dabei fiel mir eine Nachricht von Karma auf.

>Heute hattest du noch mal Glück. Morgen will ich aber endlich wissen was los ist. Du hast keine andere Wahl. Ob du willst oder nicht, du wirst es mir sagen müssen.<

Mit einem unguten Gefühl machte ich mich Bettfertig und hoffte, dass ich den morgigen Tag überleben würde. Schließlich legte ich mich ins Bett und schlief ein.

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