Kapitel 8

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~Nagisa~

,,Nagisa, was hat das zu bedeuten? Sag mir was los ist." Mit diesen Worten brach Karma nun unser Schweigen.
,,Ich kann und will es dir nicht sagen!" Schrie ich ihm immer noch unter Tränen entgegen. Ich fügte noch schnell ein leises: ,,Noch nicht.", hinzu. Diese Worte sprach ich eher zu mir selbst als zu ihm.
,,Verdammt Nagisa! Sag mir jetzt was los ist! Es kann doch wohl nicht so schlimm sein!" ,,Wenn du nur wüsstest." Das sagte ich so leise, dass ich es selbst kaum hören konnte. Karma hingegen verstand es klar und deutlich. ,,Dann erklär es mir doch!" ,,Nein."
,,Warum denn nicht? Was soll der Scheiß? Jetzt sag mir was los ist!" ,,Geh. Bitte!"
Gerade als ich dachte, mit dem Weinen aufgehört zu haben, bahnten sich auch schon wieder mehr Tränen als zuvor einen Weg meine Wangen hinunter.
,,Nein! Ich gehe erst, wenn du mir das alles erklärt hast! Und mit alles, meine ich auch alles!"

Unter lautem Schluchzen ließ ich mich zu Boden fallen und schaute auf meine Hände.
,,Bitte, Karma. Ich will doch nur..." mitten im Satz unterbrach er mich einfach. ,,Es ist mir gerade Scheiß egal was du willst! Ich will jetzt wissen was los ist!"
,,...alleine sein." ,beendete ich meinen Satz noch, ehe ich schnell auf stand und ins anliegende Bad rannte.

Ich schloss die Tür schnell hinter mir ab und ließ mich dann mit dem Rücken daran gelehnt, an ihr herunter rutschen. Ich zog meine Beine an mich heran und umklammerte diese dann mit meinen Armen. Immer noch flossen meine Tränen. Ich will jetzt einfach nur allein sein. Ich kann es ihm nicht erzählen! Er würde das alles nicht gut aufnehmen und wie sollte ich ihm bitte die Träume erklären? Ich kann das nicht. Er wird mich hassen! Aber wenn ich es ihm Verschweige oder ihn Anlüge wird es nicht anders sein. So schnell wird Karma nicht mehr von mir loslassen. Erst wenn ich es ihm sage und danach wird er mich sicher hassen und ignorieren. Und das für immer. Ich will das nicht. Vielleicht sollte ich die Zeit noch genießen, in der er gerade auf der anderen Seite der Tür steht und mich schreiend dazu auffordert die Tür zu öffnen. Vielleicht wird das dass letzte Mal sein, dass er mit mir redet.

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