Kapitel 17

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~Nagisa~

-2 Wochen später-

Ich weiß echt nicht mehr was ich noch machen soll. Seit zwei Wochen geht er mir schon aus dem Weg und die ersten vier Tage war er nicht einmal in der Schule. Ich muss unbedingt mit ihm darüber reden. Ich muss wissen, was er davon hält und ob wir noch Freunde bleiben können. Er sagte zwar, dass er Zeit braucht, aber das reicht mir jetzt. Ich kann einfach nicht mehr warten. Ich muss einfach mit ihm reden.

Der Unterricht wurde gerade beendet, als Karma schon fast aus dem Klassenraum rannte. Ich rannte ihm hinterher und packte ihm am Handgelenk, sodass er einfach stehen bleiben musste. Er wollte sich losreißen, schaffte es aber nicht, da ich meinen Griff in Sekundenschnelle verstärkte und ihn mit hinter das Gebäude zerrte. Er würdigte mich keines Blickes, was ich vorerst ignorierte. ,,Karma, sprich mit mir. Sofort! Du kannst mich nicht ewig ignorieren, also lass es einfach sein! Ich kann einfach nicht mehr länger warten." Er wollte sich wieder losreißen. Ich drückte ihn aber sofort gegen eine Wand des Gebäudes und stellt mich dabei eng vor ihn. Damit er mir nicht so schnell entwischen konnte, stützte ich mich jeweils links und rechts von ihm, mit den Händen an der Wand ab. Es musste bestimmt als Außenstehender lustig aussehen, da ich ja kleiner bin, aber zum Glück ist hier niemand hinter dem Gebäude außer uns. Karma schaute mich immer noch nicht an und starrte stattdessen einen Baum an. ,,Karma bitte rede mit mir. Ich halt das einfach nicht mehr aus. Sag doch was. Irgendwas. Schau mich doch wenigstens an. Die Ungewissheit macht mich fertig. Ich kann nicht mehr." Eine Zeit lang herrschte stille. Bis ich es einfach nicht mehr aushielt und seinen Kiefer in die Hand nahm und ihn zwang mich anzusehen. ,,Sag was. Bitte." Wie aus dem nichts kullerte ihm eine Träne die Wange hinunter. Völlig verwirrt darüber, was gerade passiert war, ließ ich ihn los und trat einen Schritt zurück. Aber er rannte nicht wie erwartet weg. Er blieb still stehen und schaute mich nun endlich freiwillig an. Ich wollte nach seiner Hand greifen aber er zog sie abrupt weg. ,,Karma? Können wir bitte darüber reden?" Kaum hörbar flüsterte er. ,,Nicht hier." ,,Wo denn?" ,,Komm mit." ,,Warte was? Wo willst du denn überhaupt hin?" Ohne ein weiteres Wort zog er mich am Arm hinter sich her.

Nach etwa 20 Minuten blieb er vor einer kleinen Hütte mitten im Wald stehen. Er ließ meinen Arm los und lief auf einen Eingang zu.
,,Kommst du auch noch mal oder willst du lieber da stehen bleiben." Karma wirkte dabei wieder so selbstsicher, was mich etwas einschüchterte. Schnell lief ich zu ihm und gemeinsam gingen wir hinein.

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