[Cassandra]
Überrumpelt weiteten sich meine Augen, und mit einem Schlag löste sich meine Versteinerung. Grob stieß ich Levi von mir und schob meine Brauen zusammen.
Warum war er jetzt hier? Warum musste er mich vor Eren küssen?
Hektisch drehte ich meinen Kopf zu Eren. Dieser stand einfach nur da, und blickte mich und Levi fassungslos an. Meine Kehle fühlte sich unerträglich trocken an, und mein Magen verkrampfte sich. »E-Eren … das … bitte, ich will alles erklären …«, stotterte ich überfordert. Doch Levi legte seinen Arm um meine Taille und zog mich dichter zu sich. Langsam sah ich zu ihm auf. Ein finsteres Grinsen lag auf seinem Gesicht.
Hatte er Freude daran? Freude daran, mich so vorzuführen? Freude daran, Eren so einen Schlag ins Gesicht zu verpassen?
Ich presste die Lippen zusammen. Jegliche Gefühle in meinem Inneren wirbelten durcheinander. Ich entriss mich Levis Griff und nahm Abstand zu ihm. »Was stimmt denn nicht mit dir?!«, fuhr ich ihn gereizt an. »Ich sagte, du sollst dich nicht einmischen!«
»Tcch! Das dauert mir zu lange! Dies ist der schnellste Weg, um diesen Bastard vor Augen zuführen, was Sach -«
Meine Gefühle kochten über, ehe ich es selbst kontrollieren konnte, hob ich meine Hand und verpasste ihm eine Ohrfeige.
»Verschwinde!«, schrie ich aufgebracht und Tränen liefen meine Wangen herunter. Überfordert. Das alles überforderte mich einfach!
Ohne eine Regung im Gesicht drehte Levi wieder seinen Kopf zu mir und sah mich von oben herab an. Ein finsterer Ausdruck lag in seinen Augen.
Bei diesem Ausdruck verspürte ich Angst. Seine ganze Aura machte mir Angst. So hatte ich ihn noch nie gesehen! Momentan traute ich ihm alles zu!Ich blinzelte als Eren plötzlich zwischen uns ging. Mit entschlossenen Augen blickte er Levi an. »Du solltest jetzt wirklich verschwinden! Findest du nicht, dass du hier zu weit gehst?! Was willst du hier eigentlich gerade beweisen? Deine Bruderliebe zu ihr ist ja krankhaft!«, merkte er ernst an und stellte sich schützend vor mich. »Wage es ja nicht, ihr was anzutun! Hör auf die Worte deiner Schwester und geh einfach!«
Levis Ausdruck veränderte sich kein Stück, im Gegenteil er verfinsterte sich noch mehr. Ein letztes Mal blickte er zu mir. Ich wiederum wich seinem Blick eingeschüchtert aus und schaute zur Seite. »Tcch!« Mit einem tiefen Brummen wandte Levi sich um und ging einfach weg, hinein in die Menschenmenge.
Eren atmete hörbar aus und drehte sich zu mir um. »Cassandra, nimm es mir bitte nicht übel, aber dein Bruder scheint nicht ganz dicht zu sein! Ich hatte wirklich die Befürchtung, er würde dich schlagen!«
Schützend hielt ich meine Hände vor der Brust, und schüttelte den Kopf. »Dass … das, was ich getan habe, war nicht richtig …«, flüsterte ich.
»Ist das jetzt ein Witz?! Er hat dich geküsst! Da ist es dein gutes Recht, dass du ihm eine knallst!«
»Eren … du verstehst nicht …«, ich brachte keine Worte mehr heraus.
»Cassandra, was zum Teufel ist hier los? Bitte erkläre es mir! Lass uns irgendwo hingehen, wo kaum Leute sind. Dort kannst du es mir erzählen.« Er hatte recht. Ich musste endlich die Wahrheit sagen. So konnte es nicht weiter gehen.
*
Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, fuhren ich und Eren in den kleinen Stadtpark, ganz in der Nähe. Mit einem Smoothie in der Hand, versuchte ich Worte in meinen Inneren zu sortieren, um Eren alles besser erklären zu können. Aber jedes Mal scheiterte ich an einem bestimmten Punkt.
Wollte ich mich wirklich von ihm trennen, oder war das nicht viel mehr Levis Wunsch, der eventuell auf mich übergegangen war?
»Falls du nicht weißt, wie du es sagen sollst«, durchbrach Eren leise die Stille, »ich war die Zeit über auch nicht ganz ehrlich zu dir, Cassandra.«
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I Don't Share Youᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰ ᶠᶠ[LevixOC]✔️
FanfictionCassandras Leben verläuft wie das einer ganz normalen jungen Frau. Nach gescheiterten Beziehungen scheint sie nun endlich ihr Glück gefunden zu haben. Alles läuft perfekt, wenn da nicht ihr Kontrollfreak von Bruder wäre. Immer noch behandelt er sie...