[Cassandra]
Wie benebelt öffnete ich die Augen. Zeitgleich kam mir ein Duft entgegen, der mein Herz mit einer leichten Wärme erfüllte, aber gleichzeitig auch einen erregten Stromstoß zu meiner Mitte fand.
Völlig durcheinander beugte ich mich nach vorne und realisierte, dass ich im Bett war. Bis auf ein Hemd war ich völlig nackt! Levis Hemd.Eine verlegene Röte legte sich auf meine Wangen. Ich hatte gestern mit Levi …!
Die Erinnerung daran ließ wieder Hitze in mir aufsteigen. Mein Herz pochte wie wild. Er hatte schon vorher Gefühle in mir ausgelöst, doch nun war es fast so, als hätte er komplett einen Schalter in mir umgelegt. Schon allein die Empfindungen, die ich bei der bloßen Erinnerung an gestern Abend verspürte, versetzte meinen Körper in lustvolle Spannung.
Schnell schüttelte ich den Kopf. War ich etwa eine Sexbesessene? Natürlich, ich konnte nicht abstreiten, der Sex mit Levi war, der beste, den ich bisher hatte. Fühlte es sich so an, wenn man mit der richtigen Person intim wurde?
»Oh, du bist wach. Ich hatte eigentlich vor, dich auf ganz spezielle Weise zu wecken.«
Ich sah erschrocken auf, und meine Augen wanderten zur Tür. Levi stand mit verschränkten Armen am Türrahmen. Seid, wann war er denn schon wach? Er hatte sich schon umgezogen.
Irritiert blinzelte ich. »G-Guten Morgen, was meinst du mit speziell?«, fragte ich verwirrt nach und zog die Decke über meine Beine. Was war denn jetzt nur los mit mir? Gestern hatte ich mich ihm noch komplett hingegeben, und ihm meine intimsten Stellen offen gelegt. Und nun war es mir doch peinlich? Ich war wirklich merkwürdig.
Levis Augen verengten sich und sein Zeigefinger strich über seine Unterlippe. »Speziell eben«, grinste er vielsagend, und ich merkte sofort, wie ich rot wurde.
»L-Lass sowas am frühen Morgen!«, brummte ich gespielt genervt.
»Zieh dich an, das Frühstück ist fertig!«, gab er, wie gewohnt ausdruckslos, an und verließ mein Schlafzimmer.
Mit einem normalen T-Shirt und einer Leggings kam ich aus dem Schlafzimmer und trat in die Küche. Wie von Levi zu erwarten stand ein Frühstück auf dem Tisch, das von Nährstoffen nur so strotzte. Er hatte es schon immer gut gemeint, was das anging. Es war seltsam, doch dieses Bild, seiner hoch gekrempelten Ärmel seines Hemdes, hatte irgendetwas. Ich konnte nicht sagen was … es war doch nicht das erste Mal, dass ich ihn so sah! Aber, mit dem Bewusstsein zu wissen, was für ein Körper unter diesem Hemd steckte, brachte mein Blut in Wallung.
Nein! Ich musste mich zusammenreißen!
Ohne ein Wort setzte ich mich an den Essenstisch. Gott, ich war mal gerade ein paar Minuten wach und meine Gedanken kreisten bereits nur um diese Sache! Was hatte dieser Arsch nur mit mir angestellt? Lange konnte ich meine Fassade nicht aufrechterhalten, das stand fest.
Ich aß schnell ein bisschen, um Levi nicht gänzlich zu verärgern, und erhob mich. Was für ein Glück, dass ich wirklich noch in die Stadt musste. »Vielen Dank für das Essen. Aber ich muss noch -«
»Cassandra, was soll das? Du hast ja kaum etwas gegessen!«
»Du weißt doch, ich habe morgens nicht so großen Hunger, Levi«, antwortete ich und versuchte seinem Blick auszuweichen.
»So nicht! Setz dich sofort wieder hin!«
»A-Aber -«, mein Satz brach ab, bei dem Blick den er mir entgegenbrachte. Nein … oh Gott … bitte hör auf mich so anzugucken … es erinnerte mich so sehr an gestern Abend …
»Cassandra, mach brav den Mund auf!«, befahl er rau und sah mir weiterhin intensiv in die Augen, als er mir ein Stück Gurke entgegenhielt.
Was war denn nur mit mir? Mein Gott! Es war doch nur ein Stück Gurke … was ich in meinen Mund … stecken sollte …
Wie hypnotisiert – von seinem Blick – öffnete ich meinen Mund und umschloss die Gurke mit meinen Lippen.
»Und brav alles runterschlucken!«, fuhr Levi fort und seine Augen funkelten kurz auf. Dieser Unterton war doch Absicht! Dieser Arsch! Beinahe hätte ich mich verschluckt!
*
Immer noch völlig durcheinander von der Sache beim Frühstück, und meinen koketten Gedanken, verließ ich das Badezimmer. Die kalte Dusche hatte mich etwas runterfahren lassen. Mit dezenter Schminke, Pferdeschwanz, einem weißen Top und einem Rock mit Leggings trat ich ins Wohnzimmer.
Irgendwie war ich nicht überrascht, dass Levi immer noch hier war. Und auch nicht, dass er gerade meinen Tisch putzte. Durch meine hörbaren Schritten sah er auf und faltete den Lappen. Mit ausdrucksloser Miene musterte er mich. Ich wiederum kam schon wieder in die Verlegenheit, kein Wort herausbringen zu können.
Ohne ein Wort ging er an mir vorbei, in die Küche.
Hörbar atmete ich aus und nahm mein Handy.
Sofort wurde ich in die Realität zurückgeholt, als ich auf das Display schaute. Mein Magen verkrampfte sich.>Hey meine Süße, soweit ich weiß, wolltest du doch heute in die Stadt, um ein paar Bücher für die Uni zu besorgen. Wenn es dir wieder gut geht, würde ich mich gerne mit dir in der Stadt treffen.<
Ich schluckte schwer und mit einem Schlag holten mich meine alten Gefühle wieder ein, die ich seit gestern vergessen wollte.
»Deswegen der Aufzug?!«
Meine Augen weiteten sich, und ich drehten meinen Kopf nach hinten. Über meine Schulter hinweg starrte Levi auf mein Handy. In seinen Augen lag ein eisiger Ausdruck.
Unbewusst nahm ich etwas Abstand. »L-Levi! D-das …«, ich brachte kein weiteres Wort heraus.
Levi kam langsam auf mich zu und seine Finger umklammerten mein Kinn. »Lass diesen Bastard endlich links liegen! Habe ich dir gestern etwa nicht deine wahren Gefühle aufgezeigt?«, knurrte er tief und hob meinen Kopf an. »Ich will es sehen! Schreib ihm, jetzt und hier, dass Schluss ist!«
»A-Aber … nein … sowas mache ich nicht. Nicht per SMS …«
»Nun gut, dann sag es ihm ins Gesicht! Nachdem du dich umgezogen hast, machen wir uns auf den Weg. Schreib ihm, dass ihr euch trefft!«
Ich schluckte schwer, und meine Beine zitterten. »A-Aber Levi … ich bin doch schon umgezogen. Außerdem ist es seltsam, wenn du mitkommst«, flüsterte ich und kniff die Augen zusammen, als sich sein Griff verstärkte.
»Tcch! Als ob ich dich in so einem Aufzug auf die Straße lasse!«, zischte er und zog mich an der Hüfte dichter zu sich heran. »Dein Körper ist nur für meine Augen, meine Hände, meine Lippen bestimmt! Für niemanden sonst! Ich teile dich nicht!«, fuhr er gereizt fort und ließ mich abrupt los. Mit verschränkten Armen stand er vor mir, und deutete mit einem Kopfnicken Richtung Schlafzimmer. »Zieh dich um! Sofort!«, befahl er kühl.
Fassungslos starrte ich ihn an. Natürlich hatte Levi recht. So konnte es mit Eren und ihm nicht weiter gehen. Doch … Levis Art … sie machte mir gerade irgendwie Angst. Eingeschüchtert senkte ich den Blick und schrieb Eren eine Zusage, ehe ich ins Schlafzimmer verschwand.
DU LIEST GERADE
I Don't Share Youᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰ ᶠᶠ[LevixOC]✔️
FanficCassandras Leben verläuft wie das einer ganz normalen jungen Frau. Nach gescheiterten Beziehungen scheint sie nun endlich ihr Glück gefunden zu haben. Alles läuft perfekt, wenn da nicht ihr Kontrollfreak von Bruder wäre. Immer noch behandelt er sie...