Ob ich mir Gedanken eigentlich mal Selbstmord durch den Kopf gehen ließ? Ja, aber das würde mir kein Stück helfen, genauso wenig wie es Justin helfen würde. Doch ich glaubte nicht dass es ihn noch mehr kaputt machen würde, was war ich denn schon.
Justin war eigentlich wie ein offenes Buch, indem es aber um Gewalt, Krieg und Aggression handelte. Manche musste ich mich entscheiden. Les ich dieses grauenhafte Buch nun und les es bis zum Ende, oder verschenk ich, oder schmeiß ich es weg.
Justin war manchmal zwar grauenhaft, mehr als das, aber ich konnte ihn nicht verschenken. Und erst recht nicht wegschmeißen.
„Wir sind seelenverwandt“, hatte Justin mal gesagt, und dies gravierte sich in meine Erinnerungen. Seelenverwandte lassen sich nicht fallen, sie lieben sich bis zum Ende, und vielleicht sogar weiter.
„Aber Justin liebt dich nicht“, mischte sich mein inneres Ego ein. Und ich wusste dass mein Ego mich zutiefst nicht ausstehen konnte, obwohl es in mir herrschte. Es hasste mich.
„Halt deine verdammte Klappe“, murmelte ich augenverdrehend und überquerte einen Zebrastreifen. Meine Augen richteten sich auf ein junges Pärchen, welches in einem weißen Auto saß.
Das braunhaarige Mädchen welches auf dem Beifahrersitz saß, lachte weil ihr Freund, der genau neben ihr auf dem Fahrersitz saß, Grimassen zog.
Die zwei brachten mich leicht dazu, meine Mundwinkel hochzuziehen, doch sie gleich darauf sinken zu lassen.
Ich wollte so etwas auch, doch mir war klar, dass ich das nicht so schnell bekommen würde, wenn es schlecht für mich laufen sollte, dann nie.
Ich war ja eigentlich geduldig mit Justins Problem, doch gerade konnte ich es kaum erwarten, dass er endlich aus dem nichts erscheint, mich an sich drückt und mich küsst.
Leider gab es sowas nur in Filmen.
Ich wollte schon lange mit ihm drüber reden. Ihm eine Psychiaterin anbieten, doch ich denke, dann würde er mich wirklich umbringen.
Er war so.
Die Fassade die sich nach Patties Tod aufgebaut hatte war so.
„Destiny?“, fragte plötzlich eine Stimme, die ich nun lange nicht mehr gehört hatte und riss mich somit aus meinen Gedanken. „Oh mein Gott, Ryan!“
Ich fiel dem Sunny-boy um den Hals und sofort schwingen sich seine muskulösen Arme um meinen Bauch und er hob mich etwas vom Boden auf.
„Ich dachte du bist in Kalifornien mit Ilesha?“, fragte ich verwundernd und runzelte die Stirn als er zu Boden sah. „Ich hab mich von Ilesha getrennt“, sagte er kurz und biss in seine innere Wange. „Was ist passiert?“, fragte ich schockiert, nachdem ich genauso schockiert nach Luft schnappte.
„Lange Geschichte, Maus“, sagte er und sah mich mit seinen großen blauen Augen an. Kurz ließ ich mein Handy aus meiner Tasche gleiten um auf meine Handy Uhr zu sehen.
„Also ich hab Zeit, wie sieht’s mit dir aus?“, fragte ich strahlend und sah zu ihm hoch, da er deutlich größer war als ich. Ryan überlegte, doch nickte dann und zog mich zu sich.
„Komm wir suchen uns ein Café und da erklär ich dir alles in Ruhe, bei einem Kaffee.“ Sofort verzog ich das Gesicht, was er mitbekam und sofort ein überraschtes Gesicht machte.
„Immer noch nicht? Du magst Kaffee immer noch nicht?“ Angeekelt schüttelte ich meinen Kopf. „Ew“, gab ich von mir und hörte Ryans lachen an.
„Dann ein Kakao“, verbesserte er, worauf ich wie ein glückliches vierjähriges Kind den Kopf nickte, was ihn erneut zur Freude brachte.
„Wie geht es meinem Freund Justin?“, wechselte Sunny-boy das Thema und sah kurz zu mir runter. Ich zuckte mit den Schultern. „Nichts besonders. Er trinkt, isst, schaut Ice Hockey, wie immer.“
Ich log für Justin.
Kurz brachten meine Worte Ryan zum grinsen und er nickte. „Also kommt er mit Patties Tod endlich klar?“ „Kommt drauf an was für eine Stimmung er hat.“
Seine Stimmung war quasi immer gleich. Allzeitbereit-Destiny-etwas-anzugehen. So nannte sich seine immer-Stimmung.
Wissend nickte Sunny-boy wieder und endlich betraten wir ein kleines Café, welches man erst nach einem zweiten Blick erkennen konnte.
Ryan und ich pflanzten uns auf jeweils für jeden zwei Plätze, die sich gegenüber standen. Als die dünne, hübsche, braunhaarige Kellnerin an unseren Tisch gefilzt kam, nahm sie folgendes auf.
„Für sie bitte ein Kakao und Schoko Muffin, und für mich auch den Muffin und einen Kaffee.“
Ein Zwinkern schenkte Ryan der Kellnerin noch und schon verschwand diese auch schon schwer schwärmend hinter den Tresen.
Ich konnte nicht leugnen, niemand konnte leugnen dass Ryan gutaussehend war. Er war unglaublich attraktiv, und er war jedermanns Typ, doch für mich war Ryan wie ein Bruder.
Und man datet nie seinen Bruder.
Außerdem habe ich schon Justin, mit dem ich noch so einige Akten offen hatte.
„Also“, sagte ich wartete auf Ryan, der mich nun nickend ansah und sich vorlehnte.
„Ihr Vater war mein Boss, als ich in dieser Tankstelle gearbeitet hatte. Und eines Nachts wurde die Tankstelle ausgeraubt als ich Dienst hatte. Ich hab nur einen übersehbaren blauen Fleck gehabt. Und da mich Ileshas Dad nicht ausstehen konnte, hängte er mir an dass die Typen, die die Tankstelle ausgeraubt hatten, meine Freunde waren und dass das alles geplant war. Dass ich ein Krimineller sei und ihre Mutter auf dem Gewissen hatte.“
„Und Ilesha?“, fragte ich total geschockt und sah ihn mit großen Augen an. „Ilesha hat ihm natürlich alles geglaubt und hat mich zum Mond, also zurück nach Kanada geschossen.“
Ryan zuckte mit den Schultern und nahm seinen Blick von mir, als die Kellnerin von vorhin auf uns zukam. „Danke“, lächelte Ryan ihr charmant zu und nahm ihr seinen Kaffee ab.
Ich sah wie die Kellnerin sich auf die Lippe biss und davon trat. Augenverdrehend lachte ich und ließ meine Zunge dem warmen Kakao entgegen gleiten.
„Schade eigentlich“, sagte Ryan plötzlich und nahm einen Schluck von seinem widerlichen Kaffee. „Was Schade?“ „Dass ich keine Beziehung von der will.“ Ich wusste dass Ryan über die Kellnerin sprach, die uns die ganze Zeit bediente. „One Night Stand“, hustete ich und grinste, als er mich mit großen Augen ansah. „Mit ihr?“, fragte Ryan verwundert, worauf ich meine Augen verdrehte. „Nein, mit einer anderen, natürlich mit ihr.“
Ilesha war ein wunderbares Mädchen, doch nun wurde es für Ryan Zeit sie zu vergessen, egal wie sehr es schmerzte. Wenn er sich in eine heimliche Beziehung mit ihr einlassen würde, würde es am Ende rauskommen und Ileshas Vater würde Ryan aufschlitzen und töten. Und da Ryan einfach ein Junge war und außerdem auf Sex stand, war das eine gute Ablenkung für ihn.
„Ich besorg dir die Nummer“, sagte ich, stand auf und ging lächelnd zur Theke, an der die hübsche Kellnerin stand. „Hey, mein Kumpel findet dich hübsch und ich wollte fragen ob du ihm deine Nummer geben kannst?“
Zuerst war sie sehr überrascht und dies sah man ihr auch an, doch dann nickte sie und war einverstanden damit.
„Wie heißt er?“, fragte sie lächelnd als sie auf einen kleinen Zettel ihre Handynummer kritzelte. „Ryan und du?“
„Sierra und du?“ Ich lachte und antwortete mit meinem Namen.
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Ich möchte mich nur für die Reads, Votes und Kommentare bedanken! IHR SEID DIE BESTEN WIRKLICH! Ich liebe euch! Ich würde mich natürlich weiter über Bewertung freuen. Es tut mir leid, wenn dieses Kapitel schlecht ist, aber da ich unter starken Albträumen leide wird es schwerer zu schreiben, aber ich wollt euch nicht hängen lassen ♥️
So ich bin weg und wir sehen uns beim nächsten Update irgendwann! :)
xoxo
Sophie
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Different » bieber
Teen FictionEr liebt sie, doch schlägt auf sein Mädchen ein als wäre sie sein Feind. Er verletzt sie, als sei sie eine schlechte Person. Er bricht ihr Herz, obwohl er ihr versprochen hat, dass er anders ist. Er hatte Recht, er ist nicht wie die anderen Jungs...