| Epilog

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Die Sterne funkelten hell am Himmel, während Will Elaines Hand hielt. Sie fühlte sich merkwürdig klein in seiner großen Hand an, doch es störte ihn nicht.

Er mochte es, ihre Hand zu halten und wann immer er ihre Finger miteinander verflocht, lächelte Elaine.

Das Licht des Mondes schien hell auf ihre Haut herab, Wills Finger strichen sanft über ihren Arm und Elaine schmiegte ihren Kopf an seine Schulter.

Die Musik, die der kleine Plattenspieler wiedergab, drang leise an ihre Ohren und Will genoss es, Elaine in seinen Armen zu halten und den süßen Duft ihres Parfums zu riechen.

„Will?"

Ihre weiche Stimme durchbrach die angenehme Stille, die sich über sie gelegt hatte, und er drückte sanft ihre Hand, während er auf ihre nächsten Worte wartete.

„Hast du dich schon einmal gefragt, wie viele Sterne man jede Nacht am Himmel sieht?" Sein Blick löste sich von ihrem Gesicht und er sah nach oben in den Himmel.

Eins.

Zwei.

Drei.

Vier.

„Will?"

Sie bewegte sich leicht neben ihm und er löste den Blick vom Nachthimmel, um sie anzusehen. „Es sind 6.000 Sterne."

Er lächelte leicht und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die ihr in der Stirn hing.

„6.000? Woher weißt du das?"

„Mein Großvater hat damals in einem Planetarium gearbeitet. Als ich ein kleines Mädchen war, hat er mich immer mitgenommen und mir jedes Mal etwas Neues über die Sterne erzählt."

Sie lächelte und er führte ihre Hand an seine Lippen, um ihren Handrücken sanft zu küssen. „Es gibt mehr als 6.000 Sterne, aber mit bloßen Auge, kann man nur 6.000 sehen."

Sein Blick wanderte erneut zum Himmel und er ließ die Augen über die leuchtenden Himmelskörper wandern.

„Das ist unglaublich", flüsterte er und Elaine nickte. „Mein Großvater hat immer gesagt, dass es von diesen 6.000 Sternen nur einen Stern gibt, den man wirklich zum Leben braucht. Ich habe nie verstanden, was er damit meinte, aber jetzt weiß ich es", sagte sie und dann schwieg sie einen Augenblick lang, ehe sie fortfuhr. „Weißt du welcher Stern das ist, Will?"

Er schüttelte den Kopf und betrachtete noch immer den nächtlichen Himmel. „Nein."

Elaine lächelte und dann war sie es, die seine Hand drückte und sich an ihn schmiegte.

„Du bist es, Will", flüsterte sie und er verharrte in seiner Bewegung, ehe er sie ansah. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Du bist der einzige Stern, den ich brauche", flüsterte sie. Will drückte seine Lippen für einen zärtlichen Kuss auf ihre Schläfe und legte seine Arme fest um sie. „Elaine", hauchte er, doch sie schüttelte den Kopf.

„Du gibst mir so viel Licht, wie noch nie jemand zuvor", wisperte sie und eine salzige Träne rann ihre Wange hinab. Will fing sie mit seinem Daumen auf und wischte über die salzige Spur. Dann küsste er sie erneut.

„Du hast mir gezeigt, dass es trotz der Dunkelheit hell sein kann und durch dich habe ich gelernt, wie es sich anfühlt, jemanden mit den Fingerspitzen zu lieben."

Er schloss die Augen und seine Hand strich sanft durch ihr lockiges Haar.

„Du bist der hellste Stern für mich, Will und ich habe mich schon in dich verliebt, als du dich das erste Mal im Park zu mir gesetzt und mit mir geredet hast."

Will sagte nichts, er schwieg einen Augenblick lang und war sprachlos über Elaines Worte. Das Lächeln in seinem Gesicht war beinahe so groß, dass die Leute es überall auf der Welt sehen konnten.

„Ich habe mich in dich verliebt, Elaine. So sehr, wie ich mich noch nie in jemanden verliebt habe", wisperte er. Seine Hände legten sich an ihre Wangen, sein Daumen malte kleine Kreise auf ihre geröteten Wangen und dann küsste er sie.

Stürmisch und gleichzeitig so zärtlich, dass Elaines Herz beinahe aus ihrem Brustkorb sprang.

Manchmal finden wir eines Tages das, was wir immer gesucht haben.

Doch manchmal finden wir eines Tages aber auch etwas, das viel besser ist als das, wonach wir immer gesucht hatten.

Und das war Will.

Und das war Elaine.

E N D E

[07. Mai 2018]

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