Verschlafen

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Das klingeln des Handy Weckers riss mich mal wieder aus dem Schlaf. Wie ich diesen Bastard hasste. Am liebsten hätte ich mein Handy an die wand geschlagen, aber meine Handysucht stoppte mich. Ich konnte mich nicht weiter damit beschäftigen, weil ich die Uhrzeit bemerkte. 19.20.
,,fuck fuck fuck" schreiend sprang ich aus dem Bett und lief in die Dusche.
Komische Uhrzeit um aufzustehen, ja das stimmt, aber da ich als Barkeeperin arbeitete, war das nun mal mein morgen.
Ich verwandelte mich in einer Stunde von Gollum zu mir Mina.
Glatte Haare, ein halber Mac Store ins Gesicht und Wimpern mit denen ich jeden hätte erstechen können, der mir zu nah kam, war ich ein anderer Mensch.
Ich entschied mich für eine Shorts, Nylons und ein schwarzes top in den meine Brüste so aussahen als würden sie raus hüpfen. Da es noch recht kalt war lies ich die sneaker weg und entschied mich für meine Martens mit overknee Socken.
Zu meinen Outfits müsst ihr 3 Dinge wissen. Ausschnitt ist Pflicht. Irgendeine hohe Macht hat mich zwar mit einem Durchschnittsarsch bestraft, mir aber als Ausgleich zwei perfekte Brüste geschenkt. Ich trage immer sneaker oder Martens. Was anderes sehen meine Füße nicht. Und zu guter letzte: Ich trage nie nie niemals eine Hose. Ich hab genau zwei schwarze skinny's und die sind ganz hinten im Schrank. Selbst im tiefsten Winter findet man mich mit einer 15den Strumpfhose. Wenn wir minus Grade haben ziehe ich eben zwei von den Nylons an. Deshalb läuft mir im Winter ständig die Nase. Würde sie aber durchs koksen auch so, daher spielt es keine Rolle.

Ich stapfte los zur Arbeit und hoffte dass mein Bus halbwegs pünktlich war. Nach zwanzig Minuten und 3 kippen lief ich los zur Ubahn, da mir klar wurde, dass ich wieder vergeblich gewartet habe. Dabei verfluchte ich murmelnd die BVG. Jeder von euch der aus Berlin kommt, weiß was ich meine.

Irgendwann kam ich genervt auf der Arbeit an. Meine Laune wurde aber schlagartig wieder besser als ich meine Arbeitskolleginnen sah. Wir sind ein reines Frauenteam. Meine Mädels sind alle zwischen 45-60, aber die coolsten Frauen die ich kenne. Koks, Alkohol und Cougars würde unsere Sitcom heißen. Wenn wir eine hätten. Und was noch für meine Mädels sprach war unser Arbeitsplatz. Stripclub!
Wir arbeiten in einem der exklusivsten Clubs in Berlin. Angezogen und hinter der Bar.
Warum ich mit meinen 24 Jahren nicht tanzte? Keine Ahnung, gutes Geld würde es geben, Sex mag ich auch. Selbst die alten Säcke würden mich nicht stören. Aber irgendwie reichte es mir schon die Uni abgebrochen zu haben. Nutte musste ich nicht auch noch werden.

Aber ich kau euch ein Ohr ab und ihr fragt euch wahrscheinlich, was hat das mit 187 zu tun. Nur die Ruhe. Kommt alles noch.

Der Betrieb ging irgendwann endlich los und der laden war schnell gefühlt mit Managern, ich-bin-von-Beruf-Sohn und irgendwelchen Kanacken, die ihre geleasten Benz Karren vor der Tür geparkt hatten.
Ich musste mich zum Glück nicht mit den Gästen auseinander setzten. Ich war geschützt hinter meinem Tresen. Den Service machen zwei andere aus dem Team.
Irgendwann war es soweit. Ich musste meine Motivation erhöhen und ging runter um eine line zu baller.

Als wieder hochkam stellte ich mich an die Seite und rauchte noch fix eine. Und dann passierte es. Eine Gruppe  Typen kam in den Laden rein. Ich wusste gar nicht wohin ich starren sollte.
Mit offener Kinnlade starrte ich sie an, während sie an mir vorbei liefen ohne mich zu bemerken.
Meine Kollegin setzte sie an einen Tisch und wusste definitiv nicht wer das war.
Langsam wirkte das koks und ich war schon wieder fester auf den Beinen.

,,Gita, das ist mein Tisch. Darf ich den bitte bedienen?"
Gitta schaute mich verblüfft an.

,,du und Service? Seit wann? Aber klar wenn du willst."

Ich schnappte mir einen Ascher und lief los bevor Sie Ihre Meinung änderte.

Ich arbeite selber im Stripclub und werde mal probieren euch neben
der Geschichte einen Einblick ins Rotlicht zu geben :)

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