"Claire, dein Auto ist da!" Bitte, was?
Melinda rief nach mir, weil ich gerade in der Bibliothek am Lernen war.
Ich lief die Treppen herunter. Ich war so aufgeregt! David hatte mir nichts über das Auto verraten, das machte es noch aufregender.
"Es steht draußen in der Einfahrt.", ließ mich Melinda wissen, als ich im Foyer ankam.
Ich ran raus ohne Schuhe an den Füßen. Die Aufregung überkam mich einfach. Es interessierte mich in diesem Moment herzlich wenig, dass ich keine Schuhe anhatte.
In der Einfahrt stand ein nigelnagelneues Auto. Die weiße Farbe glänzte wunderschön in der Mittagssonne.
"Ein Tesla. Model S. Läuft mit Strom für etwas mehr als 600 Kilometer, dann muss es wieder aufgeladen werden.", David erklärte. Er lehnte sich an das Auto. An mein Auto. "Autonomes Fahren. Ist aber nicht erlaubt auf der Straße. Riesige Display fürs Navi oder Musik. Weiße Ledersitze. Einfach perfekt."
Perfekt, ja wohl. Er hätte mir da eigentlich auch eine Schrottkarre hinstellen können und ich hätte mich gefreut. Ich hatte noch nie ein eigenes Auto. Ich war nur mit dem Auto der Fahrschule gefahren, weil ein Führerschein bei der Jobsuche doch ganz hilfreich war. Und das hat mich dann aber auch ein halbes Vermögen gekostet.
Aber jetzt stand dieses neue, umweltfreundliche und einfach nur coole Auto vor mir. Kaum zu glauben.
"Oh mein Gott!", schrie ich und lief auf das Auto und David zu.
"Gefällt es dir?", fragte David mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ob es mir gefiel?
"Ich liebe es!" Ich ging um das Auto herum zur Fahrerseite und öffnete die Tür. Selbst die Handgriffe waren extravagant. Ich setzte mich rein und das Gefühl war einfach nur unglaublich.
Es roch nach neuem Auto und Leder. Natürlich. Alles sah so teuer aus, dass ich Angst hatte, irgendetwas anzufassen.
"Lust, eine Runde zu drehen?" David lehnte sich aufs Autodach und schaute zu mir ins Auto. Meinte er das etwa ernst? "Wenn du willst, kann ich erst fahren, damit du ein Gefühl dafür bekommst. Dann kannst du etwas fahren. Man gewöhnt sich dran." Ich nickte wild.
Also stieg ich aus und ging rüber zur Beifahrertür. Und das Display war wirklich riesig. Und die Sitze waren so gemütlich. Ich liebte dieses Auto mehr und mehr mit jeder Minute.
David schnellte los, als wir beiden angeschnallt waren. Es war einfach nur ein unglaubliches Gefühl, in so einem futuristischen Auto zu sitzen.
"Dadurch, dass das Auto durch Elektrizität läuft, hast du nahezu sofort die Geschwindigkeit, die du möchtest.", erklärte er, während er die nächste Autobahn ansteuerte. Das hörte sich immer besser an. "Ist ganz witzig, wenn man rast, aber keiner hört einen. In der Stadt summt er, um Fußgänger zu warnen."
Warum klang es so, als würde er den Wagen wollen? Egal, Hauptsache, ich hatte die Möglichkeit, das Auto zu fahren.
David fuhr eine Weile auf der Autobahn, bis wir Halt machten, damit ich ans Steuer konnte. Es war wirklich etwas anderes, den Tesla zu fahren, vor allem weil es ein Automatik war. Ich war bisher nur mit einem Schaltwagen gefahren, aber das hier war wirklich einfacher, erst recht, wenn man den Dreh nach ein paar Minuten raus hatte.
Ich musste zugeben, dass ich es so unglaublich nett von David fand. Er kaufte mir all diese teuren Sachen, ohne das ich irgendwann mal erwähnt hatte. Er war wirklich ein Arsch, aber manchmal konnte er auch ganz okay sein.
Bei vielen anderen hätte ich gedacht, dass man die "Liebe" erkaufen wollte. Aber bei David wusste ich, dass er das gar nicht wollte. Es interessierte ihn einen feuchten Dreck, ob ich ihn mochte oder nicht.
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Married to the Devil's Spawn
ChickLit"Sometimes love isn't a feeling but a CHOICE." Eine Entscheidung ändert Claires Leben von Grund auf. Aber es ist keine Entscheidung, die sie für sich getroffen hat. Es ist eine, die vor langer Zeit von anderen für sie getroffen wurde. start: 20/10...