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Es waren ein paar Tage vergangen seit dem Desaster im Café. David war die Nacht wirklich nicht zu mir ins Bett gekommen. Um genau zu sein, ganze vier Tage nicht. Und danach war er mir auch aus dem Weg gegangen, als hätte ich eine hoch ansteckende Krankheit.

Am fünften Abend nach dem Vorfall kam er dann wieder zu mir ins Bett. Aber da David früh morgens arbeiten musste, weckte er mich jedes Mal auf, wenn er das Bett wieder verließ. Ich nutzte diese Gelegenheit, um mich fertigzumachen und meinen Tag ebenso früh beginnen zu können.

Roswita war auch immer früh wach, um allen das Frühstück vorzubereiten. Hoffentlich bekam sie genug Geld dafür, wer stand denn freiwillig so zeitig für die Arbeit auf. Aber so wie ich die Lippoldts kannte, bezahlten sie ihr nicht wenig.

Nach dem Frühstück zog ich mich um. So langsam gewöhnte ich mich wirklich an den Style, den ich Tag täglich aufrecht erhalten sollte. Ehrlich gesagt, sah selbst das gewöhnlichste Outfit mit den richtigen, teuren Accessoires hochwertig aus.

Heute suchte ich mir ein lockeres Hemdkleid aus, dessen Farbe ich nicht wirklich einordnen konnte. Es war irgendetwas zwischen einem sehr hellen Flieder oder einem seltsamen Grau. Dazu kombinierte ich eine Tasche, die hellbraun, schwarz und weiß war. Dazu trug ich schwarze Ankle Boots von Burberry, die viele goldene Nieten und Schnallen hatten. Passend dazu eine Armbanduhr und ein hellbrauner Umhängemantel von Burberry.

Mittlerweile kam ich mir wirklich wie eine Markenschlampe vor, die nur das Teuerste vom Teuersten trug. Aber so wurde mir das nun mal aufgetragen. Ich wollte auch gar nicht wissen, wie teuer dieses Outfit zusammen war.

Da das Wetter immer besser wurde, entschied ich mich in letzter Zeit doch häufiger für Kleider. Sie waren immer gemütlich und richtig kombiniert, entsprachen sie auch Victorias Ansprüchen.

Ich war nahezu erstaunt, zu sehen, dass mein Auto in der Auffahrt stand. Mich hätte es nicht gewundert, wenn David es genommen hätte. Er liebte das Auto fast mehr als ich. Fast.

Mein langweiliger Alltag begann. Erst zur Uni, danach etwas in der Bibliothek lernen und danach Grace von der Schule abholen. Heute stand nämlich auch etwas Planung an und Grace wollte bei möglichst jedem Schritt der Hochzeitsplanung dabei sein. Sie war schließlich einer meiner Trauzeuginnen.

"Ich kann es kaum noch erwarten!", zappelte sie im Auto, als ich sie nach Schulschluss einsammelte. Wir bekamen so einige Blicke zugeworfen mit meinem Auto. Aber da hatte ich nichts gegen. Ich musste mich früher oder später an all die Blicke gewöhnen, die man als Lippoldt zugeworfen bekam.

"Du scheinst aufgeregter zu sein über die Hochzeit als ich.", lachte ich und fuhr uns zur Villa.

"Na ja, ich hatte gedacht, dass du vielleicht, ich weiß nicht-". Sie murmelte irgendwas vor sich her. Ich konnte jedoch kein Wort davon verstehen.

"Spucks schon aus, Grace!", forderte ich. Es gab nichts, was sie mir nicht sagen konnte.

Sie spielte nervös mit ihren Händen. "Ich dachte, ich könnte vielleicht nach der Hochzeit bei euch einziehen.", gestand sie leise. "Weil dann habt ihr ja eure eigene Wohnung und wenn du Platz hast, dann müsste ich nicht mehr bei Mutter wohnen."

"Ich werde David mal fragen. Ich würde dich gerne wieder bei mir haben." Flüchtig schaute ich zu ihr rüber und nahm ihre Hand in meine.

Sie hatte einen Punkt. Wenn wir in Davids Apartment wohnen würden, könnten wir uns ein Zimmer teilen und sie müsste nicht mehr bei unserer Mutter sein. Wäre ja nicht das erste Mal, dass wir uns ein Bett teilten. Mir war sowieso nicht ganz wohl, dass sie dort nur mit ihr wohnte. Deswegen ging ich auch immer sicher, dass es Grace gut ging. Holte sie von der Schule ab oder ging mit ihr zum Abendessen aus.

Married to the Devil's SpawnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt