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Am nächsten Morgen stand ich früher auf als sonst schon.

Grace war nach dem ganzen Drama gestern glücklicherweise sehr schnell eingeschlafen. Wahrscheinlich auch wegen der Schmerzmittel. David und ich hatte noch eine Weile auf dem Sofa gegessen und unsere Arbeit gemacht, denn das war die beste Ablenkung für mich.

Als ich mich dann letztendlich zu Grace ins Bett gelegt hatte, wurde mir wieder bewusst, dass Grace ein Schwimmer war. Sie bewegte sich in der Nacht so viel, dass ich seit Langem mal wieder einen wirklich nicht erholsamen Schlaf hatte.

Deswegen startete ich meinen Morgen heute mal früher als sonst. 

In meinen Schlafsachen, die mittlerweile aus einer Shorts bestanden und einem von Davids T-Shirts, das ganz zufällig in meinem Schrank gelandet war, ging ich runter in die Küche. Heute brauchte ich definitiv literweise Kaffee, um wach zu bleiben. Ein Glück hatte mein Semester noch nicht offiziell angefangen, aber das hieß nicht, dass ich nicht trotzdem lernen musste.

Als ich die Treppe herunterkam, roch es bereits nach Kaffee. David war also noch nicht allzu lange weg. Zügig holte ich mir eine Tasse und schüttete mir der Götter Nektar ein.

"Guten Morgen, Claire." Ich sprang bei dem Erklangen seiner Stimme auf. "Ich hoffe, du hast mir noch was übrig gelassen.", grinste er. Es war zu früh für dieses umwerfende Grinsen.

Umwerfendes Grinsen? Ich brauchte mehr Koffein.

Ich hatte ihm den Rücken zugedreht, weswegen ich nicht bemerkt hatte, dass er die Treppe heruntergekommen war. Er war offensichtlich noch nicht auf der Arbeit.

Mit der Tasse in beiden Händen nah vor meinem Gesicht, damit mich der heiße Kaffee wärmte, drehte ich mich zu ihm. "Guten Morgen.", lächelte ich.

"Warum bist du schon wach?", fragte er, während er auf meine Seite der Kochinsel kam und sich seinen Kaffee in einen Becher zum Mitnehmen füllte.

"Grace tanzt Schwanensee im Schlaf.", seufzte ich und nahm einen weiten Schluck Kaffee.

David lachte auf. "Warum bist du nicht rübergekommen?" Rübergekommen? Um bei ihm im Bett zu schlafen? "Ist ja nicht so, als hätten wir das noch nie gemacht.", grinste er.

Flirtete David gerade schamlos mit mir? 

Um kurz vor sechs Uhr morgens? 

Nachdem ich gerade mal ein paar Schlucken Kaffee hatte? 

Mutig.

"Ich wollte Grace nicht alleine lassen, falls sie in der Nacht aufwacht wegen gestern. Und ich wollte dich nicht wecken, weil du nicht viel Schlaf bekommen hast.", erklärte ich. David war später ins Bett gegangen als ich. Und er musste jeden Tag eigentlich so viel früher aufstehen als ich.

"Claire, ich schlafe so oder so nicht viel, geschweige denn gut. Das nächste Mal kannst du gerne rüberkommen. Du weißt, dass das Bett groß genug ist, um uns nicht zu begegnen. Notfalls gibt es immer noch das Sofa." Ich nickte zustimmend. Das würde ich wohl machen müssen, jetzt wo Grace hier ebenfalls wohnte.

Auch wenn ich sein Bett dann doch dem Sofa vorzog. Und das nicht, weil es so groß war, dass wir uns darin fernhalten konnte.

"Wenn du damit klarkommst, falls ich mitten in der Nacht aufwache wegen diesem ganzen Scheiß."

David stöhnte genervt auf. "Da war ja was." Ja, da war was ganz Beschissenes. "Ich habe gestern schon nach einem Personenschutz für dich und Grace gesucht. Ich suchte heute weiter und führe Interviews."

Ich sah ihn mit großen Augen an. Das machte er wirklich für uns? "Meinst du das ist wirklich notwendig? Ich will keine Umstände machen."

Er gab mir einen genervten Blick, der mich sofort verstummen ließ. Das war also kein Thema, bei dem diskutiert werden konnte.

Married to the Devil's SpawnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt