Als ich am nächsten Morgen aufwachte, tat mir wie erwartet alles weh. Um ehrlich zu sein, war ich mir nicht sicher, ob ich heute noch mal auf die Piste wollte, geschweige denn konnte. Nicht zu vergessen, diese abartigen Schmerzen in meinen Bauchmuskeln!
Konnte man sich beim Skifahren die Bauchmuskeln zerren? Selbst wenn nicht, ich würde das schon irgendwie hinbekommen.
Es war bereits kurz nach zehn Uhr morgens, als ich mich für den Tag fertigmachte. David hatte mich nicht geweckt und wir hatten auch keine Zeit ausgemacht, wann ich aufstehen sollte. Also war es scheinbar nicht allzu schlimm, dass ich jetzt erst aufwachte.
Da es heute kälter sein sollte als gestern, ging ich mit meiner Thermokleidung ins Badezimmer, um mich umzuziehen. Doch als ich auf der Toilette war, um mein Geschäft zu erledigen, bekam ich den Schock des Lebens.
Meine sonst graue Jogginghose, in der ich geschlafen hatte, hatte einen großen Fleck in meinem Schritt. Und auch meine blaue Unterhose war nicht mehr einfarbig. Stattdessen wies auch sie einen großen roten Fleck auf.
Ich hatte meine Tage!
Verdammt!
Klar, ich war alt genug, um meine Periode zu bekommen, bla bla bla. Aber ich war zehn Tage zu früh dran. Das wusste ich ganz genau, denn ich bin vor dem Trip extra sichergegangen, ob ich Tampons mitnehmen musste oder nicht. Natürlich hatte ich dementsprechend nichts mitgenommen. Es war für mich nun mal eigentlich nicht die Zeit des Monats.
Leider hatte ich auch keine Tampons oder Binden in den Taschen, die ich hier hatte. Normalerweise trug ich immer irgendwas mit mir rum. Doch ausgerechnet dieses Mal nicht.
Mein Glück.
Wo sollte ich denn jetzt Tampons herbekommen? Hier war doch nichts in der Nähe.
Ich googelte den nächsten Laden, der welche haben könnte, während ich immer noch hilflos auf der Toilette saß. Aber natürlich musste man 15 Minuten mit dem Auto zum nächsten Geschäft fahren. Und auch wenn ich mich dahin navigieren konnte, hatte ich die leichte Vorahnung, dass David mich nicht einfach so gehen lassen würde.
Also zog ich mich schnell an und ignorierte die Tatsache, dass ich kein Hygieneprodukt, aber meine Periode hatte. Noch nie hatte ich mich so ekelhaft gefühlt. Der alte Trick mit vielen Lagen von Toilettenpapier in der Unterhose hatte nun mal noch nie gut funktioniert. Aber leider war das momentan meine einzige Möglichkeit.
David war bereits in der Küche am Frühstücken, als ich die Treppe herunter kam. Wie lange er wohl schon wach war? So wie ich ihn kannte, bereits eine Weile. Wahrscheinlich hatte er bereits gearbeitet.
"Fertig für die Piste? Oder tut dir alles zu sehr weh?", scherzte David, sobald er mich sah.
"Nicht ganz. Ich habe etwas zu erledigen, bevor es losgehen kann. Wo sind die Autoschlüssel?", fragte ich und schaute mich nach den Schlüsseln um. Wo hatte ich sie zuletzt gesehen? Auf dem Küchentisch?
"Was hast du denn zu erledigen?" Er sah mich skeptisch an, während ich durch den Wohnbereich stocherte und die Schlüssel suchte.
Okay, Claire. Das war etwas ganz Natürliches, da brauchte man sich nicht für schämen. Er würde schon nicht seltsam reagieren. Er war ein erwachsener Mensch.
Leider war er aber auch David und daher unberechenbar.
"Ich brauche Tampons.", murmelte ich doch ziemlich kleinlaut. Die Gesellschaft hatte nun auch mich dazu erzogen, dass man über weibliche Hygieneprodukte und deren Nutzung nicht wirklich redete. Vor allem nicht mit Männer, die sich damit schließlich so gar nicht auskannten oder auskennen wollten.
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Married to the Devil's Spawn
ChickLit"Sometimes love isn't a feeling but a CHOICE." Eine Entscheidung ändert Claires Leben von Grund auf. Aber es ist keine Entscheidung, die sie für sich getroffen hat. Es ist eine, die vor langer Zeit von anderen für sie getroffen wurde. start: 20/10...