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Mein Wecker klingelte früh am Morgen, damit wir weiterfahren konnten und noch genug Zeit zum Ski fahren selber hatten.

David stand schon bereit im Foyer der Suite. Das war gefühlt das erste Mal, dass er vor mir fertig war. Wenigstens konnten wir somit zeitig los.

Ich wusste nicht genau, wie lange wir noch fahren musste, um zu dem Skiort zu kommen, in dem wir bleiben würden. Und genau das nahm David als Ausrede, um wieder selber mit meinem Auto zu fahren. Weil es ja auch keine Navigationsgeräte gab, die mir helfen würden. Und die er auch benutzte. Ugh!

Während David uns an der Rezeption auscheckte, wartete ich darauf, dass mein Auto vorgefahren wurde. Was ein Luxus. Wir mussten nicht mal selbst ein- und ausparken.

Wir verließen Stuttgart recht früh, nicht nur weil wir noch eine Weile zu fahren hatten, sondern teils auch, weil ich so viel Zeit mit Ski fahren verbringen wollte wie nur möglich. Beziehungsweise, ich musste schauen, wie gut ich noch war. Das letzte Mal Ski fahren für mich war dann doch eine Weile her. Und wenn ich schon eine komplett neue Ausrüstung bekam, wollte ich sie auch ausnutzen.

Wie zuvor auch schon als wir nach Stuttgart gefahren waren, raste David auf der deutschen Autobahn, bis wir in der Schweiz waren. Aber das meiste bekam ich gar nicht mit, weil es mir irgendwie gelungen war, einzuschlafen trotz Davids Fahrkünste.

Ehe ich mich versah, waren wir auch schon angekommen. David und ich würden das ganze lange Wochenende allein sein. Ich wusste ja nicht so ganz, was ich davon halten sollte. Aber ich verschob diese Gedanken und konzentrierte mich auf anderes. Wie zum Beispiel das Haus, in dem wir bleiben würden.

Ich hatte es noch nicht gesehen, aber ich konnte mir schon denken, dass die Lippoldts keine halben Sachen machten. War es wohl ein luxuriöses Hotel in den Alpen? Oder vielleicht war es ja auch eine abgelegte Berghütte. Okay, der Gedanke gefiel mir dann doch nicht ganz so sehr.

In einem Hotel gab es etliche Plätze, wo ich David geschickt aus dem Weg gehen könnte. Aber in einer Berghütte? Gab es da überhaupt Internet, damit ich lernen konnte? Ich bezweifelte es ja.

Leider bewahrheiteten sich meine schlimmsten Befürchtungen. Glücklicherweise wachte ich rechtzeitig auf, um die Fahrt durch die Alpen zu genießen. Andererseits kamen wir am Ende an einer Berghütte an. Mitten im Nirgendwo. Umzingelt von Wald. Mit keinem Nachbarn oder anderen Zeichen von menschlichem Leben weit und breit. Ganz toll.

"Wir kommen hier seit Jahren zum Skifahren hin. Anfangs haben wir die Hütte immer gemietet. Doch dann wollte die Besitzerin verkaufen und wir haben sie übernommen.", erklärte David, als wir die Einfahrt entlang fuhren, ohne das ich etwas sagte.

Unsere Unterkunft war von normaler Größe. Bei dieser Familie wusste man ja nie.

David parkte mein Auto und stieg aus. Ich tat ihm gleich. Er reichte mir meine Tasche an und lief mit seiner voraus, um die Tür aufzuschließen.

Auch wenn das Häuschen von außen eher bescheiden aussah, so brachte es einen innen doch zum Staunen. Gleich links befand sich eine offene Küche, die sehr modern aussah und einen Tresen zum Sitzen besaß. Mehr in den Raum hinein stand ein großer Esstisch, der bestimmt Platz für acht Personen und mehr hatte.

Auf der rechten Seite war ein weiterer Raum, der scheinbar ein kleines Badezimmer war. Um die Ecke war dann der Wohnbereich mit einem großen Sofa, einem Schaukelstuhl und zwei kuscheligen Hockern. Und in der Mitte des Raumes befand sich eine Wendeltreppe, die logischerweise nach oben führte.

"Unsere Zimmer sind oben. Du kannst das größere mit eigenem Bad haben. Mach' dich fertig. In 15 Minuten gehts los." Okay. Alles klar.

Es war sehr nett von David, mir das größere Zimmer zu überlassen. Das erwartete man so nicht von ihm. Ich zu mindestens nicht.

Married to the Devil's SpawnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt