11. Kapitel

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-In my blood - Shawn Mendes-




Ich konnte die halbe Nacht kein Auge zutun.

Als ich um 4 Uhr morgens auf meinen Wecker sah, vergrub ich mein Gesicht mit einem genervten Seufzen im Kissen.

In 3 Stunden würde ich mich zu meinem Termin mit Mr. Baker aufmachen.

Ein nervöses Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus.

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Als ich aus der Haustür trat, bemerkte ich ein Paket davor.

Da ich noch etwas Zeit hatte, schnappte ich es mir, ging zurück in meine Wohnung, stellte es auf dem Küchentresen ab und schnitt es neugierig auf.

Darin befand sich eine durchsichtige Verpackung mit einem schwarzen, großen Netz. "Katzensicher" stand auf dem aufgeklebten Etikett.

"Phill!", rief ich erfreut. "Jetzt kann ich dich auch endlich mal ohne Aufsicht an die frische Luft lassen.", lachte ich.

Phill hatte sich irgendwo verkrochen und kam erst gar nicht auf die Idee, nachzusehen, was mich so aufgeregt hatte.

Das Netz würde ich um der Terrasse befestigen. Auch wenn der Zaun ziemlich hoch war, Katzen konnte man alles zutrauen. Deswegen ging ich lieber auf Nummer sicher, denn wenn Phill wirklich abhauen sollte, würde ich ihn in Chicago sicherlich nie wieder finden und wenn doch, dann nur als Bündel blutendem Fell und Knochen, auf der Straße.

Ich schüttelte mich. Ewww, dieser Gedanke ließ mir einen kalten Schauer den Rücken herunterrieseln.

Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich mich jetzt schleunigst beeilen sollte, wenn ich nicht wegen dem früh-morgendlichen Verkehr zu spät kommen wollte.

*

Ich fuhr auf einen riesigen Parkplatz mit vielen Bonzenautos rauf. Mit meinem kleinen, altem Auto kam ich mir hier ziemlich fehl am Platz vor.

Ich parkte neben einem schwarzen Porsche und achtete peinlichst darauf, gerade und sauber einzuparken.

Nun saß ich hier... Vor mir erstreckte sich ein künstlerisch aussehender Wolkenkratzer. Die Scheiben spiegelten sich in der Sonne und gaben ihm etwas majestätisches.
Dort, im obersten Stock befanden sich die Büroräume Mr. Bakers.

Aufgeregt sah ich mich noch kurz im Rückspiegel an. Rote Wangen, strenger Zopf und hitzige Augen sahen mir entgegen.

Seufzend nahm ich die Unterlagen von dem Beifahrersitz, stieg aus und richtete meinen Rock.

Ich hatte mich heute für ein modernes Buisnessoutfit entschieden, was aus einem schwarzen, enganliegendem, knietiefen Rock, einer weißen lockeren Bluse mit V-Ausschnitt und schwarzen Halterlosen Strümpfen, bestand.

Die Unterlagen fest an meine Brust gedrückt, ging ich zu dem imposanten Eingang des Gebäudes.

Eine riesige Glastür,... nein: 5 riesige Glastüren kamen in mein Blickfeld.
Die mittlerste war mit Abstand die Größte. Daneben stand ein junger Mann mit ausdruckslosem Gesicht und hielt jedem Gast, die entweder hinaus kamen oder hinein wollten, die Tür auf.

Ich schluckte angespannt und trat auf den jungen Mann zu, der mich mit einem abschätzenden Blick bedachte, mich als harmlos einstufte und mir die Tür aufhielt.

Mit einem leisen "Dankeschön" stolperte ich an ihm vorbei in eine riesige, aus schwarzen Mamor und hellen Säulen geschmückte Eingangshalle.

Wie oft hatte ich heute schon das Wort "riesig" benutzt?

Alles hier war so imposant und glamourös und so elegant, wie ich es niemals sein könnte.

Ich staunte nich schlecht und drehte mich einmal im Kreis, um diese nach geldstinkende Atmosphäre auf mich wirken zu lassen.

Auf der linken und rechten Seite gab es mehrere Aufzüge und zwei imposante Treppen.
In der Mitte der Eingangshalle gab es einen Empfangstresen, hinter dem 4 aufgestylte Frauen im Bleistiftrock saßen und auf ihre Tastaturen einhackten.
Ansonsten war die Halle so gut wie leer.

Ich ging mit immer noch nervösem Kribbeln im Bauch auf die Damen zu.

Eine junge Frau mit blonden, hochgesteckten Haaren und knallrot geschminkten Lippen, sowie lackierten Fingernägeln hob ihren Kopf und besah mich mit gerümpfter Nase.

"Bitte?", gab sie ungeduldig von sich.

Wow, wenn man nur jeden Morgen so herzlich begrüßt würde...

"Ehm,", "Fiffy", wie ich sie in meinen Gedanken getauft hatte, da sie mich an einen verwöhnten Pudel erinnerte, hob eine ihrer perfekt gezupften Augenbrauen.

Ich räusperte mich. "Guten Tag. Mein Name ist Dakota Young, ich habe einen Termin be..."

Ohne mich ausreden zu lassen, fiel sie mir ins Wort. "Ahhh, Ms. Dakota. Mr, Baker erwartet sie bereits."

Sie gab mir eine Karte mit meinem Namen, die ich mir an meine Bluse befestigen sollte und sagte, ohne mich noch eines Blickes zu würdigen. "Mr. Bakers Büro befindet sich im obersten Stock. Dort werden sie von einer seiner Assistentinnen in Empfang genommen."










Puhhh, ich hätte niemals gedacht, dass ich so beschäftigt sein könnte, dass ich jetzt erst das nächste Kapitel rausbringen konnte.

Hoffe es gefällt euch!❤️

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