16. Kapitel

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So professionell meine jetzige Lage es zuließ, nickte ich ihm freundlich zu und erwiderte: "Vielen Dank, Mr... ähh Morgan. Dir auch einen angenehmen Abend."

...Wow, das hat besser geklappt, als erwartet...

-----------

*

Tropf, Tropf, Tropf,...

Der Raum war kalt, nass und ohne Fenster und dennoch einer der Orte, an denen ich mich halbwegs sicher fühlte.

Die schwere Metalltür versperrte mir den Weg in die Freiheit.

Sie war so solide wie eine Mauer...

Plötzlich hörte ich sie... seine Stimme. Ich versuchte, mir in der Ecke, in der ich mich zusammengekauert habe, meine Ohren zuzuhalten. Doch er kam näher.

„Dakotaaah! Ich bin wieder Zuhause.", sang er mit hoher Stimme.

Ich kauerte mich noch enger an die Wand und schloss die Augen. Manche würden vielleicht in so einer Situation beten, aber auch Gott konnte mir nicht helfen. Das habe ich schon vor langer Zeit herausgefunden. Ich hab es aufgegeben, jemanden um Hilfe zu bitten, der wahrscheinlich eh nur existiert, damit du an etwas glauben kannst.
Ich glaube an gar nichts mehr... nicht mal mehr an das Leben...

Die Tür wurde aufgesperrt und knarzend aufgedrückt.

„Na mein Täubchen."

*

Ich schreckte hoch. Verschwitzt und heftig atmend, schaute ich zu meinem Wecker und stellte fest, dass er gleich klingeln würde.

Genervt ließ ich mich in die Kissen fallen.
Die Tage nach dem Vertragsgespräch mit Morgan Baker vergingen wie im Flug. Ich war so eingespannt in meine Arbeit bei der Catering Firma gewesen, dass ich das Wochenende nicht so schnell herannahen sah. Morgan hatte Recht: Ganztags in der Catering Firma und am Wochenende bei ihm arbeiten, wäre einfach zu viel.
Aber zum Glück durfte ich ab nächster Woche Teilzeit arbeiten.

Im Laufe der Woche, bekam ich einen Laptop, sowie ein Firmenhandy zugeschickt, mit der Nachricht, ich solle am Freitag Abend, in angemessenem Drescode, um 19 Uhr vor meiner Haustür warten. Der Drescode hieß: „Black is the New hot" ... ziemlich übertrieben, jedoch waren ALLE Clubs von Morgan Baker übertrieben.

Ich stand auf, ging ins Bad, um mich fertig zu machen und anschließend in die Küche, um mich und Phill zu versorgen.

Danach fuhr ich in die Stadt, um Morgan's besagten Drescode gerecht zu werden. Denn das einzig Schwarze in meinem Kleiderschrank, war eine alte Jeans, sowie ein ausgetragenes, eher grau gewordenes, T-Shirt.

Mit mein bisschen Geld, was ich die letzten Tage zur Seite gelegt habe, ging ich in das nächste, nicht zu teure Geschäft und suchte nach einem nicht zu auffälligen, schwarzen Cocktailkleid.

Nach etwa einer halben Stunde wurde ich fündig: Ein knielanges Kleid, das unten in einem Faltenrock endete und oben mit dezenter Spitze verziert war. Die Spitze ging mir bis zu den Ellenbogen und betonte mit einem, nicht zu verführerischen Dreieck-Ausschnitt mein Dekolleté.

Für 30 Dollar ein Schnäppchen.

Ich vertrieb mir die Zeit, bis zum späten Nachmittag damit, ein bisschen weiter durch die vielen Einkaufsstraßen zu bummeln. Als ich das nächste mal auf die Uhr schaute, war es schon 17 Uhr.

Ich fuhr nach Hause, zog mich um und schminkte mich dezent. Phill streifte schnurrend um meine Beine und spielte ab und zu mit dem hüpfenden Saum meines Kleides.

„Phill, lass das!", schimpfte ich ihn, als er mit einer Kralle im Stoff hängen blieb, weswegen  ich ihn auf den Arm nahm, um ihn auf mein Bett zu setzen.

„So, jetzt brauche ich noch passende Schuhe."

In meinem Kleiderschrank befanden sich genau zwei paar schwarze Schuhe. Vier Zentimeter hohe High Heels, die ich eigentlich noch nie getragen habe, mir kam nicht in den Sinn, warum ich überhaupt solche todbringenden Treter besaß, und ein älteres paar Ballerina. Ich hielt die Ballerina triumphierend in die Höhe und zeigte sie Phill. „Was meinst du?"

Phill putzte sich desinteressiert seine Pfote, nur sein Ohr zuckte leicht.

Ich ging lachend zu meinem Spiegel, zog die Schuhe an und betrachtete mein Endbild.

Mhm, irgendetwas fehlte...

Mit einem Satz sprang ich auf und kramte in den Tiefen meines Kleiderschrankes nach meinem Schmuckkästchen.

Ich zauberte wunderschöne, silberne mit Diamanten eingelassene Ohrringe, die ich von meiner Großmutter geerbt habe, heraus.

Ich ging wieder zum Spiegel und war nun vollkommen zufrieden.

Wieso machte ich nur so ein Drama daraus, wie ich am ersten Arbeitstag bei Morgan Baker aussah.










Ich weiß,... ich habe viel zu lange nicht mehr geschrieben 😫🙈
Viel Spaß beim lesen♥️

Alle die auch an Romantasy interessiert sind, können auch gerne mal bei meinem zweiten Buch „Höllisches Verlangen" vorbei schauen, würde mich freuen🤗

Eure Jo

Give Me A Reason To Believe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt