Kapitel 20

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In den nächsten Tagen konnten wir uns leider nicht mehr treffen, weil wir beide zu beschäftigt waren. Na ja, eigentlich war nur er so viel beschäftigt. Ich dagegen hatte genug Zeit, die Lynches mit Sam zu besuchen. Wie immer begrüßten wir uns mit einer Umarmung. Sam und Rocky mit einem Kuss, wie schon anzunehmen war. Und Ross war angeblich in seinem Zimmer, was zwar echt gut für mich war, aber trotzdem merkwürdig. Wieso versteckte er sich denn in letzter Zeit so sehr vor mir, wenn es ihm davor nur darum ging, bei mir zu sein?

Hoffentlich habe ich ihm nicht das Gefühl gegeben, ein Nichtsnutz zu sein. Womöglich hatte ich das schon mal zu ihm gesagt, aber das stimmte wirklich nicht, denn Ross war für die Musik geboren.

„Und bei euch läuft es immer noch so toll?", fragte Riker die mit Rocky kuschelnde Sam. Sie nickte grinsend. Eigentlich war diese Frage unnötig. „Und Liv hat jetzt einen neuen Freund!" Alle Blicke richteten sich auf mich. Ich sagte: „Er heißt Logan und ist Harvey Henderson's Sohn." „Cool!", meinte Rydel und die anderen stimmten mit ein.

„Riker, wie sieht es mit dir aus?", fragte ich, um die Aufmerksamkeit von mir abzulenken. „Ich suche noch meine Liebe des Lebens. Es gibt natürlich immer wieder Girls, mit denen ich versuche zu flirten, aber dann stellt sich heraus, dass sie bereits einen Freund hat oder nicht zu mir passt", antwortete er. „Keine Sorge, du wirst noch irgendwann ein Mädchen abbekommen. Da bin ich mir ganz sicher, bei einem so tollen Typen wir dir", versicherte ihm Sam.

„Hey, und was ist mit mir?!", fragte Rocky seine Freundin. „Du bist genauso toll. Vielleicht auch noch besser. Nichts gegen dich, Riker!", meinte sie. „Ja, mach dir nichts draus!", sagte Rocky zu seinem Bruder. „Sie ist eben meine Freundin. Deine würde das bestimmt auch machen. Na ja, wenn du überhaupt eine Freundin hättest. Aber das ist ja nicht der Fall." „Sei doch nicht so fies, Rockster!", rief Rydel. Darauf entschuldigte er sich.

„Hat Ross eigentlich schon wieder eine neue Flamme?", wollte ich wissen. Wenn ja, dann wunderte mich das nicht. Im Gegenteil, ich konnte es mir sogar sehr gut vorstellen.

Nun antwortete Ryland: „Nein, hat er nicht. Er denkt noch nicht mal daran! Er denkt immer nur... an dich." „Echt jetzt?", fragte ich überrascht. Dann nickte Rydel und sagte: „Ja, er redet oft davon, dass er dir das nicht antun hätte dürfen und dass du doch seine wahre Liebe bist." „Tja, da hätte Ross früher drüber nachdenken müssen. Jetzt habe ich wie gesagt einen neuen Freund", sagte ich, um das nochmal klarzustellen. „Ja, versteht sich", meinte Rydel. „Gut", sagte ich. „Aber lasst uns jetzt über irgendwas anderes reden." „Gute Idee", fand auch Riker.

Deswegen schlug Sam vor: „Wir könnten ja in euren Pool. Ihr könnt euch hier umziehen und Liv und ich springen einfach mit unseren Klamotten ins Wasser!" „Oh ja, das hab ich zuletzt in der vierten Klasse gemacht!", bemerkte ich. „Das muss ich unbedingt wiederholen!" „Ok, dann machen wir das jetzt alle", verkündete Rocky. „Macht bestimmt mega Spaß zusammen." Damit lag er völlig richtig.

Wir gingen sofort auf die Terrasse und sprangen in den Pool. Das Wasser war ein bisschen kalt, was uns erst einen kleinen Schock versetzte. Aber nur kurz, denn danach mussten wir gleich daran denken, wie es sich mit den Klamotten anfühlte. Es war deutlich schwerer, sich durch das Wasser zu bewegen.

Wir waren alle ziemlich laut; Rydel, Sam und ich kreischten des Öfteren, da die Jungs versuchten uns zu tunken. Irgendwann sagte jemand: „Könnt ihr vielleicht etwas leiser sein? Ich versuche zu schlafen, was Dank euch nicht geklappt hat. Hab die ganze Nacht nicht richtig pennen können." Wir drehten uns um. Es war Ross.

„Sorry, aber ich befürchte, das wird nicht gehen", meinte Sam. „Da stimme ich ihr zu", beharrte Rydel. „Du kannst aber mit reinkommen. Dann bist du wahrscheinlich viel wacher!" Darauf zuckte er die Schultern und fragte: „Darf ich überhaupt?" Dabei schaute er besonders mich an; die Frage war also an mich gerichtet. Ich antwortete: „Meinetwegen."

Zum ersten Mal seit Langem sah ich Ross wieder direkt in die Augen. Und sie faszinierten mich immer noch wie früher.

Dann sprang er hinein und spritzte mir richtig ins Gesicht. „Boah, pass doch auf!", rief ich. „Und schon rastet sie wieder aus...", brummte Ross. „Halt jetzt einfach deine Fresse! Es nervt so krass! Wenn du wirklich noch in mich verknallt bist, dann solltest du das echt lassen!", äußerte ich mich. Das wollte Ross wohl nicht hören, denn er hielt sich die Ohren zu, was mich an meinen Bruder erinnerte, und entschied sich dafür, aus dem Pool zu steigen und mit einem Handtuch zurück in sein Zimmer zu gehen.

„So ein Arschloch!", sagte Sam dann. Durch ihn war die ganze Aktion versaut...

Bis zum Abend beschäftigten wir uns mit allem Möglichen. Dann gingen Sam und ich wieder nach Hause.

Ich entdeckte auf dem Sofa mein Handy. Mir war es gar nicht aufgefallen, dass ich es nicht dabeihatte. Bei den Lynches war es bisher eben noch nie langweilig.

Ich schnappte mir es und checkte meine Nachrichten. Ich hatte eine bekommen und wusste irgendwie schon gleich, ohne nachzuschauen, von wem: Ross. Okay, dann las ich sie halt mal.

Ich muss mich bei dir entschuldigen. Du hast recht; ich sollte mich besser benehmen. Ich war heute wirklich scheiße zu dir, eigentlich schon immer. Das tut mir leid. Mir tut alles leid, was ich dir je angetan habe. Ich werde versuchen mich zu bessern, und das meine ich jetzt echt ernst. Wenn ich mich nicht daranhalten sollte, werde ich meine Karriere beenden. Ein Leben ohne sie ist wenigstens besser als ein Leben ohne dich.

Wie süß! Kaum zu glauben, dass Ross mich mal wieder zum Lächeln bringen konnte. Wenn ich das richtig verstanden hatte, hieß das, dass er zumindest eine rein freundschaftliche Beziehung mit mir haben wollte. Was sollte ich tun? Er wollte sich mir gegenüber gut verhalten, also sollte ich einen Versuch wagen? Um ehrlich zu sein, würde ich ihn auch gerne öfters wiedersehen, aber eben nur, wenn er sich wie ein halbwegs normaler Mensch benahm.

„Na schön. Wir versuchen es. Halte dich aber an deine Regelung!", schrieb ich zurück.

Wir wollten uns bald treffen, worauf ich sehr gespannt war, jedoch ging das gerade nur bei Hollywood Records, da ich mein Album noch fertigstellen musste, und dort gab es zwischen uns nur eine geschäftliche Beziehung.

Es dauerte gar nicht so lange, bis ich alle Songs für mein Album aufgenommen hatte. Wir arbeiteten nämlich ziemlich zügig. „Ich bin stolz auf dich. Es hat mir Spaß gemacht, mit dir zu arbeiten", lobte mich Harvey. „Danke. Das freut mich", sagte ich. Darauf meinte er: „Es gibt auch noch einen Grund zum Freuen für dich." Ich runzelte die Stirn und fragte nach diesem. „Na ja, du kannst jetzt die Plattenfirma wechseln", antwortete er. „Oh, okay", sagte ich, „nur möchte ich nicht mehr wechseln. Mir gefällt es hier." „Wie kommt das?", wollte Harvey wissen. Er war sichtlich verwundert.

Solange Ross mich nicht störte, weiterhin so nett zu mir war und Logan uns manchmal einen kleinen Besuch abstattete, hatte ich Vergnügen bei Hollywood Records. Harvey wusste zwar, dass ich mit seinem Sohn zusammen war, aber es war mir trotzdem etwas peinlich, damit zu antworten. Deshalb sagte ich einfach: „Keine Ahnung. Es ist einfach so. Ich habe mit der Zeit gelernt, dass hier alles perfekt ist." Dann lächelte er zufrieden. Ich blieb also hier.

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So, Leute. Die Geschichte nähert sich so langsam dem Ende. Es werden vielleicht noch vier oder fünf Kapitel kommen. Nur damit ihr Bescheid wisst.

Ich weiß, dass diese Geschichte bis jetzt sehr wenige Reads hat, aber ich werde sie trotzdem noch beenden. Ich selber finde es nämlich auch immer schade, wenn eine Story einfach nicht aktualisiert wird. Und für diejenigen, die sie zu diesem Zeitpunkt vielleicht ab und zu lesen, täte es mir ebenso leid.

Das war's von mir soweit. Wir lesen uns wahrscheinlich schon am Montag wieder, da das nächste Kapitel verhältnismäßig kurz sein wird. Also bis bald!

Was einst Hass war (Ross Lynch/R5 FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt