Drei

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2 Wochen später

Als ich am Morgen aufstand, fühlte ich mich dreckig. Schmutzig. Mit einem Grauen dachte ich daran, dass mein letztes Bad schon etwas her war. Genau gesagt eine Woche.

Schnell zog ich mich an, sagte Octavia bescheid, dass ich zum nahegeltenden See gehen würde. Sie war in letzter Zeit mir näher gekommen, als sonst jemand im Camp. Wahrscheinlich verband uns unsere gemeinsame Wut auf Bellamy.

Auf dem Weg dahin, traf ich Niemanden und kaum war ich am See angelangt entledigte ich mich meiner Kleidung, außer meiner Unterwäsche, und sprang in den See.

Das kalte Wasser war wie Balsam für meine überhitzte Haut.
Das Schwimmen viel mir mit jedem Mal leichter, ein Junge aus der Hydro Station hatte es uns beigebracht, und wir alle hatten begierig gelernt.
Als es mir irgendwann sich zu kalt wurde, stieg ich aus dem Wasser und da ich die ganze Zeit davor niemanden hier gesehen hatte, und der Teil des Sees eh eher unbekannt war, blieb ich in meine Unterwäsche, legte mich in die Sonne und schloss die Augen.

Nur für ein paar Minuten, sonst bekomme ich ein Sonnenbrand. Unsere Haut ist noch nicht bereit, so viel Sonne zu vertragen.

Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, war es schon dunkel. Und sehr sehr kalt. Wie lange hatte ich denn geschlafen?

Fröstelnd ging ich zu meinen Sachen und zog sie über.Fluchend bemerkte ich die roten, brennenden Flächen auf meiner Haut. Blinzelnd versuchte ich mich zu orientieren, doch da ich zwischen meinen Weg hier her und jetzt ein Mittagsschlaf gehalten hatte, konnte ich mich nicht mehr richtig orientieren.
Erst ging ich in eine Richtung, dann in die andere. Die Dämmerung war schon lange vorüber, der Mond leuchtete spärlich und irgendwo schrie ein Tier. 

Hieß es nicht Eule?

Fluchend ging ich wahllos in eine Richtung und stolpert über einen kaum sichtbarem alten Trampelpfad.
Wie konnte hier ein Trampelpfad sein? Nach der Stunde Null, musste der sich schon längst zerstört worden sein? Oder waren das Tiere gewesen?

Ich verdrängte den Gedanken und lief weiter. Plötzlich war da nichts mehr kein Boden, nur noch tiefe.
Ich fiel und stieß ein grellen Schrei aus. Dann kam ich irgendwo auf, ein Schmerz durchfuhr mich und alles wurde schwarz.

Bellamy

"Hey, wo gehst du hin?", murmelte Asta, ein Mädchen aus der Farm Station der Ark.

"Bin schon viel zu lange hier", antwortete ich, und obwohl ich wusste, dass sie sich mehr erhofft hatte, konnte ich es nur bei einem One-Night Stand belassen. So war ich eben - Sex, aber halt nicht mehr.

Aus dem Zelt raus musste ich erkenne, dass es schon spät in der Nacht sein musste.

Der Mond schien und vereinzelt waren Sterne zu sehen. Der Größte von ihnen, den wir von hier aus sehen konnten, war die Ark. Auch wenn die Ark eher ein Raumschiff und kein Stern war.

Entschlossen ging ich in den Wald.
Irgendwie musste ich versuchen, etwas Essbares auszutreiben. Auf der Ark hatte ich mal gehört, dass viele Tiere nachtaktiv waren.
Mit meiner Taschenlampe leuchtete ich ml dahin, mal dahin.
Gerade hatte ich ein pelziges Tier mit einem gestreiften schwanz entdeckt, als ein greller Schrei ertönte.

Clarke, dass hörte ich sofort. In den letzten Wochen, hatte sie sich mehr und mehr als Anführerin aufgespielt und da ich nicht einsah, dass sie die Führung übernahm, musste ich mit ihr zusammen Entscheidung treffen.
Gegen meinen Willen musste ich feststellen, dass wir ein gutes Team ergaben.

Aber wo war sie, was machte sie so spät in der Nacht hier draußen? Beunruhigt lief ich los, versuchte den Schrei zu orten.

"Clarke? Clarke, wo bist du?", schrie ich, es kam aber keine Antwort. War sie...tot?

Fast wäre ich in ein Loch gefallen, welches so offen und unbedeckt platziert war, dass es unmöglich ein falle sein konnte.

Eine Falle von wem? Von den Tieren? Wohl kaum.

Kurz schaute ich rein - und erstarrte. Clarke lag in etwa 2 Metern Tiefe da unten, regungslos und blutüberströmt, soweit ich dass durch den Strahl der Taschenlampe erkennen konnte.

"Clarke? Hörst du mich?", rief ich, aber merkte selber, wie sinnlos das war. Sie war ohnmächtig, wenn nicht schlimmer. Ich musste etwas unternehmen, bevor sie verblutete oder sonst was geschah. Ich...ich konnte nicht alle aus dem Camp alleine anführen. Das wurde mir jetzt klar. Alleine würde ich es nicht schaffen und egal wie nervend und blöd sie manchmal war-ich brauchte sie irgendwie.

Außerdem war sie die einzige Ärztin die wir hatten.

Suchend schaute ich mich nach einer Art Seil oder so um. Erfolglos. Das Funkgerät, welches Raven gebaut hatte, und ich zum Glück immer mit mir trug, fiel mir wieder ein.

"Hallo, hört mich jemand?"

"Hallo, hier ist Bellamy, jemand da?"

"Hallo?"

Kurz herrschte stille und ich glaubte mein Herz zerplatzte vor Ungeduld uns Angst. Dann hörte ich eine Stimme.

"Hier Finn. Was ist los? Over."

War klar, dass mich ausgerechnet dieser Idiot, der sich so unverschämt an Clarke ranmachte, sich meldete.

Warte, was?

„Ich habe Clarke gefunden, sie ist verletzt und in eine...Falle oder so gestürzt. Hol Verstärkung. Ich befinde mich ungefähr 2 Kilometer südlich vom See, bei dem wir immer Wasser holen. Over"

Kurz war es leise.

„In Ordnung, ich hole Verstärkung. Pass gut auf sie auf. Over"

„Ach, Finn. Nimm Seile mit oder irgendwas, mit dem du uns hier rausholen kannst! Over."

„Uns?"

Ich antwortete nicht mehr.

Ich packte das Funkgerät weg, und machte das das dümmste, was man machen konnte. Ich sprang in die blöde Grube.
Der Fall war nicht so schlimm wie für Clarke, ich war vorbereitet und sicherer. Schnell beugte ich mich über Clarke und fühlte ihren Puls.

„Gott sei dank, du lebst noch", murmelte es mir.
„Klar doch", kam es leise und stockend  von Clarke, die soeben blinzeln und stöhnend ihre Augen öffnete.

„Hey, alles gut. Überanstrenge dich nicht, Hilfe ist unterwegs. Und, was machst du hier im Wald eigentlich?"

Sie murmelte etwas von Baden und Schlaf.

Ich strich ihr eine Strähne vom Gesicht, welche sich durch das Blut angeklebt hatte. Ihr Blick schoss nach oben in meine Augen.

Clarke

Ich schaue ihm in die Augen. In dieses so warme Braun, welches manchmal vor Wut blitzte und manchmal strahlte.

Schnell schaute ich weg. Meine Wunde am Kopf, hatte eindeutig auch meine Gedanken vernebelt.
Langsam schloss ich die Augen wieder, der Boden er plötzlich so gemütlich und weich. Und warm.
Warm
Scheiße, der Boden war nicht das, was warm war. Es war Bellamy's Bein. Sofort fuhr ich hoch, wobei ich mit meinen Kopf an seinen stieß. Ich stöhnte auf.

„Verdammt, was machst du denn?", fragte Bellamy und rieb sich seinen Kopf.
„Ich...du..Ähm ich lag-", stotterte ich rum.
„Auf meinen Bein, ja Prinzessin, glaub mir das war nicht gemütlich. Es darf nur kein weiterer Schmutz in deine Kopfwunde."

Kopfschüttelnd lehnte ich mich an eine Steinwald.
Gut das er nicht sah, wie rot ich war.

𝖨 𝗇𝖾𝖾𝖽 𝗒𝗈𝗎-𝖡𝖾𝗅𝗅𝖺𝗋𝗄𝖾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt