Sechs

482 13 0
                                    

"Hey Clarke", flüsterte jemand. Seufzend drehte ich mich um.
"Was ist Finn?", flüsterte ich.
"Du warst so lange jetzt im Krankenzelt, da hast du nicht mitbekommen, dass ein Exodusship von der Ark runtergekommen ist. Sie...sie haben nicht überlebt, waren viel zu schnell. Naja, außer einen, der gerade an Zelt steht und darauf beharrt dich zu sehen."

Mein Kopf dröhnte.
"Was ist mit meiner Mutter? War sie auf dem Schiff?"
Finn verzog mitleidig das Gesicht.
"Wir können kein singnal zur ark aufnehmen und die Leichen sind undefinierbar."
Ich nickte langsam.
"Gut. Ich glaube ich sollte mal rausgehen, habe mich jetzt genug erholte", flüsterte ich.
Finn half mir aufzustehen und zu meiner Überraschung konnte ich wirklich gut wieder laufen.

Bellamy

Ich saß gerade auf am Lagerfeuer neben Monty und unterhielt mich mit ihm. Anfangs hatte ich ihn für einen langweiligen Spießer gehalten, aber nach ein paar Gesprächen hatten wir ein paar Parallelen entdeckt.

Gegenüber von uns saß Tobi, derjenige, der als einziger den Aufprall mit dem Exodusship überlebt hatte. Er hatte uns erzählt, dass das Exodus-Ship geschickt worden war, um zu sehen, ob die 100 noch lebten.

Ich kaufte ihm die Geschichte nicht ganz ab und dazu kam noch, dass er eine der Privilegierten war - wie die Prinzessin oder Wells.
Es hätte mich nicht gewundert, wenn sie sich kennen würden.
In dem Moment betrat Clarke die Lichtung, dass erste Mal seitdem sie in die Bärenfelle gefallen war.  Als sie in meine Richtung schaute, weiteten sich für einen Moment ihre Augen und kurz dachte ich, dass ich vielleicht der Grund dafür sein könnte.

Doch bevor der Gedanke ganz realisiert wurde, war Tobi schon aufgestanden und zu ihr rüber gerannt. Clarke sprang in seine arme und umarmte ihn stürmisch.

"Tobi..Oh gott, ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen...", flüsterte sie während sie weinte, trotzdem konnte es wahrscheinlich jeder im Camp verstehen. Der Anblick störte mich auf eine Weise, die ich nicht verstand und ich wandte mich wieder ab. Sie kannten sich also wirklich-kein Wunder.

"Ich geh in den Wald, jemand muss schließlich jagen gehen", murmelte ich und ignorierte Montys verwirrten Blick. Auf dem Weg nach draußen traf ich Octavia.

"O, was machst du hier draußen? Geh rein, alleine ist das zu gefährlich."

Sie rollte mit den Augen.

"Meine Güte Bell, ich kann auf mich alleine aufpassen. Vertrau mir einfach, ok?"

Ich schluckte meinen Kloß runter, der sich anstaute.

"Nein. Ich liebe dich und mir passt es ganz und gar nicht, dass du hier so alleine rumgehst. Du geht jetzt rein, klar?", sagte ich und hasste mich selbst dafür. Ich war ein Arsch, aber sie war meine Schwester und damit hatte ich die Verantwortung für sie.

Sie schaute sich kurz nervös um, bis sie mich nach hinten stieß und hinter den Bäumen verschwand.

"O!", brüllte ich ihre nach und wollte ihr nachlaufen, doch jemand packte mich von hinten und hielt mich zurück. Zornig drehte ich mich um.

"Lass mich sofort los, Finn", schrie ich und schlug ihm ins Gesicht.

"Lass...lass sie. Sie hat ihre gründe. Vertrau deiner Schwester doch einfach", stotterte er und hielt sich seine blutige Nase.

"Was macht sie?", fragte ich immer noch wütend. Er schüttelte nur den Kopf und drehte sich um und ging.

Clarke P.O.V.

Ich lächelte Tobi an. Wir hatten geredet, über sein Leben auf der Ark ohne mich, was der Rat alles entschieden hatte und wie es meiner Mutter ging.

"Bis morgen dann, ist ja schon echt spät", grinste er und mir wurde warm ums Herz. Er war einer meiner besten Freunde auf der Ark gewesen.
Zwar hatte er aus unerklärlichen Gründen nicht so viel Platz in meinem Herzen wie Wella gehabt, aber Wells kannte ich schon viel länger.

"Bis morgen"

Nachdem er draußen war, zog ich mich an. Ich musste an die frische Luft, musste nachdenken. verträumt ging ich aus dem Zelt, mein T-shirt noch nicht man richtig über dem Kopf. War sollte jetzt schon noch draußen sein? Es war zwei Uhr nachts. Außerdem war es im Moment eh verdächtig still. Schliefen wirklich schon alle?

Egal.

Mein Blick wanderte zum Waldrand. Ich wusste, dass es eine unglaubliche dumme Idee war, aber ich musste es tun. Ich musste herausfinde, was Finn gemeint hatte. Ich ging zurück in mein Zelt, holte eine Taschenlampe raus und machte  mich auf den Weg nach draußen.


Mittlerweile war ich am kleinen Bach angekommen, der zehn Minuten von unserem Camp entfernt war und ich hatte trotzdem keine Anzeichen gefunden. Keine Fußabdrücke, Beete oder was sonst die Erdeinwohner taten, um zu überleben.

Auf der Ark hatten wir nie genug über die Vergangenheit gelernt, als das ich jetzt sagen könnte, wo ich auf Hinweise stoßen könnte.

Ich glaubte zwar irgendwo gelesen zu haben, dass Siedlung in der nähe von Flüssen lagen, aber ganz sicher war ich mir da auch nicht mehr. Außerdem, vielleicht hatte sich die Lebensweise dieser...Menschen auch geändert.
Vielleicht hatte sich ihre DNA grundsätzlich geändert. Wer hatte das schon?
Es war eh ein wunder, dass es menschen gab, die die Stunde Null überlebt hatten.

In meinen Gedanken versunken, hatte ich nicht gemerkt, wie ich einen mir völlig unbekannten weg eingeschlagen hatte. Nun stand ich auf einer Lichtung, die ich noch nie gesehen hatte.
Langsam ließ ich mich auf das Gras gleiten und schaute nach oben in den Himmel. Von der Ark aus, war mir die erde immer unerreichbar und fremd vorgekommen, doch jetzt, war die Galaxie so unendlich weit entfernt.

Plötzlich hörte ich ein Knurren hinter mir.
Ich sprang auf und sah mich Auge in Auge mit...einer gar nicht so Angst einflössenden Kreatur. Sie ging mir bis zu den Knien und hatte beim genaueren hinschauen Fell, große Augen, eine Schnauze und langen Schwanz.
Ich stutzte.
War das ein Fuchs? ich kniete mich hin und bewegte mich nicht. Wenn ich nicht zu sehr auf mich aufmerksam machte, würde es vielleicht gehen. Doch genau das Gegenteil geschah.
Der fuchs kam langsam auf mich zu. Ich fing an zu zittern, doch als merkte, dass er keinen Anschlag oder so plante, entspannte ich mich etwas.

Langsam streckte ich meine Hand aus.

"Hey...", flüsterte ich und in diesem Moment waren alle Problem vergessen. Doch bevor ich das Fell des Tieren berühren konnte, ertönte ein Knall und ich und das Tier schreckten aus einander. Mit dem Unterschied, dass ich ich hinten fiel und der Fuchs sofort verschwand.  Was zur Hölle war das gewesen?

𝖨 𝗇𝖾𝖾𝖽 𝗒𝗈𝗎-𝖡𝖾𝗅𝗅𝖺𝗋𝗄𝖾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt