Seine Arbeit

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„Diese Puppe ist 12 und verkaufe sie für 250 Doller. Die andere verkaufe ich für 200 Doller, da sie neu ist." ,stellte der Puppenmacher uns vor.
„Warum hat sie kein Knebel?" ,fragte der Mann im Hut.
„Wir haben diskutiert." ,nickte er und stopfte mir den Knebel wieder in mein Mund. Wenn Blicke doch nur töten könnten. Waren meine Gedanken.
„Es soll dieses Mal ein Geschenk für Großmutter sein, also die 12 Jährige." ,deutete er auf die neben mir.
„Die 17. jährige gibt es auch noch mit einem Romeo dazu." ,schlug der Puppenmacher vor. Bitte?!
„Wie viel verlangst du?" ,wollte er mehr wissen.
„Das doppelte. Der junge Mann ist gut gebaut! Reichlich an Muskelmassen und immer gut gestylte Haare." ,werbe der Puppenmacher für mich und vermutlich Andrew.
„Ich bleib bei dem Kind." ,nickte er nach langem überlegen und übergab ihm ein Stück Papier. „Zöpfe nicht vergessen und dieses Kleid noch dazu." ,übergab er den Puppenmacher nachträglich.
„Frisuren kosten 10 Doller mehr." ,kündigte er mit an.
„Dann 260 Doller für die kleine." ,war der Käufer mit einverstanden und beide gaben sich die Hand.
„Es freut mich immer wider mit dir Geschäfte zumachen." ,lächelte Steven den Herr an, der mit ihm hinaus ging. Ich schaute zu dem Mädchen neben mir. Angsterfüllt schaute sie zu Boden. Welch ein schreckliches Schicksal! Ich wünschte, ich könnte es dem Mädchen abnehmen.
„Mh." ,das war das einzige was ich für ein Laut von mir geben konnte. „Mh." ,nun versuchte ich mit den Stuhl zu wackeln, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.  Nach einiger Zeit, gelang es mir und unsere Blicke trafen sich. Ich könnte schwören das da ein kleines Lächeln war!
„So, meine Puppen!" ,kam Steven herein und kam auf mich zu. Mit einem Ruck riss er den Knebel aus meinen Mund und schaute mich eindringlich an.
„Du weißt doch sicherlich von wem ich gesprochen hab?" ,grinste er mich dreckig an.
„Nein." ,blieb ich stur und wich seine Blicke aus.
„Der Typ im Café, in der Schule in Niegen's Laden, der Motorradfahrer?" ,zählte er auf.
„Ich weiß nicht wovon du redest, Steven!" ,spuckte ich ihn förmlich an.
„Keine sorge, Schätzchen, ich weiß wo er wohnt." ,grinste er mich Triumphierend an.
„Du weißt ja auch wo ich wohne! Stalker!" ,schrie ich ihn an.
„Na na, Schätzchen, nicht ausfallend werden, ja?" ,ermahnte er mich gespielt löste mich vom Stuhl. Er führte uns durch eine Luke, die im Boden war. Sie führte wahrscheinlich in den Keller. Eine Treppe führte nach unten. Es war dunkel, umso weiter wir gingen. Irgendwo hörte ich eine Tür laut auf knallen. Steven schubste uns in einen Raum der mit Stroh, an manschen Stellen, aus gelegt war und zündete zwei Kerzen in dieser Kammer an. Zu meinen Glück, das er uns von den Fesseln befreite.
„Ist das jetzt dein scheiß ernst, Steven?" ,fauchte ich ihn an, als er sich im Türrahmen noch einmal umdrehte und mich mit einem ausdruckslosen Blick anschaute.
„Morgen hast du mehr Gesellschaft, Schätzchen, sei also etwas mehr dankbarer." ,nickte er mir zu und ging. Mit einem lauten Knall viel die Tür ins Schloss.
„Lass mich hier raus, Steven!" ,schrie ich vergebens. Ich hörte nur wie er den Schlüssel im Schloss herumdrehte. „Feigling! Du hast selber Angst!" ,schrie ich ihn vergebens nach.
„Das bringt nichts." ,seufzte die kleine mir gegenüber.
„Aber ein Versuch ist es Wert." ,versuchte ich sie auf zu muntern.
„Niemanden kam bis jetzt hier raus."
„Ich werden uns hier raus bringen." ,lächelte ich sie an und stand auf. Der Schein des Mondes schien schwach durch einen kleinen Spalt der zu gemauerten Wand. Ich setzte an zum untersuchen des Fensters, da schritt die kleine wieder ein.
„Das haben die vor dir auch schon probiert."
„Aber es muss einen Weg hier raus geben!" ,begann meine Stimme zu zittern. Ich schaute zu der kleinen hinunter und sie zu mir rauf. Ihre Augen schienen zu glitzern, als ihr eine Träne über ihre Wange rann.
„Nein." ,schüttelte sie mit den Kopf, den sie hängen ließ.
„Hier im Stroh muss doch irgendein Knochen oder etwas der gleichen sein, womit wir das Schloss knacken." ,wie ein Hund wühlte ich den Dreck samt Stroh auf. In allen Ecken wühlte ich, doch wurde nicht findig. „Nein!" ,schrie ich und trat gegen die Tür. Mehr Mals schlug ich auf die verschlossene Tür ein, was mir nicht weiter brach, mich jedoch aber beruhigte. „Warum?" ,fragte ich und brach in Tränen zusammen. Angelehnt an der Tür war mein Blick in die Leere gerichtet. „Was passiert eigentlich danach?" ,fragte ich der kleinen.
„Wenn du eine Puppe bist und der Käufer dich hat?" ,fragte sie nach und ich nickte.
„Ehrlich, ich weiß es nicht. Ich kann es dir dann auch nicht sagen, wie es mir danach ergangen ist." ,seufzte sie. Ich rückte näher an sie heran und legte eine Hand auf ihre Schulter.
„Du wirst vermisst, kleines, überall auf der Straße hängen vermisst Anzeigen von einer 12-jährigen." ,lächelte ich sie beruhigend an. „Egal was kommt, ich bleibe an deiner Seite und wenn möglich, dann schaffen wir es hier raus."
„Mum und Dad machen sich Sorgen." ,schaute sie traurig.
„Ich würde gerne mit dir tauschen." ,seufzte ich.
„Vielleicht muss ich das machen um zu verstehen." ,lächelte sie ein wenig und schaute zum gemauerten Fenster. „Versuchen wir es doch?" ,lächelte sie weiter.
„Klar." ,stand ich begeistert auf und bot ihr meine Hand an.
„Ich suche hier und du da." ,schlug sie vor. Ich nickte verstanden und schon begann die Sucherei im Stroh.
„Ich denke wir haben uns noch nicht vorgestellt." ,viel es mir ein und hielt in meiner Bewertung inne.
„Ich bin Julia."
„Und ich Hope." ,nickte ich ihr zu und schon suchten wir weiter.

„Hey Hope!" ,lächelte mir Julia zu und schon bekam ich eine Ladung Stroh entgegen.
„Hey." ,schmollte ich gespielt und warf zurück. Es entstand eine kleine Stroh- mit Dreckschlacht ,als ich auf einen Knochen stieß. Ein kleiner aber ein Spitzer Knochen, welcher uns wohlmöglich in die Freiheit verhelfen könnte.

Guten Abend meine Lieben. Noch kurz vorm Schlafen eine neues Kapitel hochladen :) Meinungen sind immer Willkommen ;)
Eure Mexxeli22 <3

Der PuppenmacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt