Alltag

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„Hey, Kleines." ,flüsterte der Polizist und sah die Fremde auffordernd an. „Wenn du mir hilfst, kann ich euch drei befreien." ,sagte er nun etwas lauter und deutete auf seine Hände sowie Füße. Ihre schwarzen langen Haare, klebten zum Teil noch am getrockneten Blut am Hals. So wurde auch ihr weißes Kleid mit einem Tropfen ihres Blutes beschmutzt. Wie eifrig sie es doch versucht hatte diesen roten Fleck von ihren Trägern zu befreien, doch brachte es nichts und sie musste sich mit ihren Schicksal wohl oder übel abfinden. Unser Käufer schien im Wohnzimmer zu hocken und sein übertrieben lauten Fernseher zu schauen.
„Wo bleibt mein Kaffe Mariechen!" ,schrie er und die Fremde wurde unruhig. Sie sah hinauf zu der großen Küchenuhr, aber der Zeiger schien sich nicht bewegt zu haben. So erschien es ihr endlos. Der Zeiger wollte einfach nicht die zwölf überschreiten. „Ich sagte, ich will mein Kaffe!" ,wiederholte er sich und Marie goss das heiße Wasser in die Kanne mit drei Löffel von Kaffeepulver. Gerade in diesen Augenblick, sperrte die Haustür auf und ein lautes Gör kam hinein getreten.
„Dady!" ,schrie sie durchs Haus und wagte es ein Blick in die Küche zu uns. Marie eilte mit einem Tablet wo eine Kaffeekanne, zwei Tassen sowie Untersetzer und Löffel drauf waren. Sie ging rasch ins Wohnzimmer.
„Liebling, sei etwas leiser ja? Hier läuft gerade eine Reportage." ,mahnte der Reiche die kleine und erhielt in diesen Moment sein erwarteten Kaffee.
„Verstümmlung?" ,hinterfragte Sandra amüsiert und kam zu uns in die Küche. „Da ist ja unser Polizist." ,lachte diese und zog ihm auch mit ins Wohnzimmer.
„Wann beginnen wir das Ritual, Daddy? Ich habe allmählich Hunger!" ,rief die kleine vorlaute Göre, welche nun auf mich zu kam und mich am Handgelenk raus zerrte.
„In zwei Tagen, mein Schatz." ,sang er und sah zu, wie jemand im Fernsehen abgestochen wurde.
„Die Verstümmelung erfolgt zunächst mit dem Abhacken des Kopfes." ,sagte die Moderatorin und dies wurde im nächsten Augenblick gezeigt: ein großes Haushaltsmesser durchtrennte in diesen Augenblick die Kehle der Frau und all das Blut Spritze aus dem Leib der schon toten, doch dies schien dem Mörder herzlich wenig zu interessieren. „Als nächsten sehen Sie, wie Marc die Arme abtrennt." ,hieß es plötzlich und nach diesen Satz, sah mich der Reiche grinsend an.
„Dies ist Steven Bruder." ,lachte er bitter auf. „Steven macht aus jeder Puppe Törtchen doch ohne sein Bruder würde er es nicht schaffen." ,führte er an und begann noch gehässiger zu Lachen.
„Komm Rose! Ich mach dich hübscher." ,zerrte mich Clara aus dem Wohnzimmer und den Flur entlang zu einer pinken Tür. Mit lila und rosa färbende Buchstaben stand ‚Clara' an der Tür. Ich wurde prompt auf das übergroße Prinzessin Bett gesetzt. Clara legte der Weile eine Schallplatte auf und nahm eine Bürste und zwei Zopfgummi mit. Sie setzte sich zu mir und begann mein zerzaustes Haar zu bürsten. Von mein Ohr, klebte noch immer Blut in mein Unterhaar, das dieses an der Schädeldecke zog.
„Jetzt machen wir dich hübsch." ,murmelte sie und machte irgendein Spray Zeug in mein welliges Haar. Locker und schlicht flocht sie dann mein Haar und ebenso locker, band sie eine Schleife in die Enden der beiden Zöpfe. „Dich nenne ich Rose." ,summte sie und strich über meine Wange. Ich wollte ihr meine Meinung geigen, ihr sagen, ich heiße Hope und nicht anders, aber konnte ich nicht. Mein Mund war versiegelt mit dem Faden. „Und jetzt mache mein Bett, räume mein dreckiges Geschirr in die Küche und bringe meine dreckigen Klamotten in die Waschküche!" ,trug sie mir auf sprang von ihren Bett auf. Ich glaubte mich verhört zuhaben, was ich zu tun habe. Also bin ich hier die Dienstmagd für ein vorlautes Gör und nebenbei eine Ablösung für die Puppe Rosa. „Na los!" ,klatschte sie in die Hände und setzte sich vor ihr Schminkschrank. Ihren Willen beugend, richtete ich zuerst das Bett und bekam so jede Falte aus der Bettdecke. „Auf dem Nachttisch steht mein dreckiges Geschirr." ,summte sie das Lied mit, welches in Dauerschleife lief. So nahm ich auch das Geschirr und trug es aus dem Zimmer, durch den Flur, in das Wohnzimmer vorbei und in die Küche. „Rose!" ,schrie dieses Maid durch das Haus.
„Psst." ,kam es von der hintersten Ecke der Küche, dass ich aus purer Neugierde hin linste. Der Polizist saß immer noch auf diesen Hocker, gebunden, und sah ab und zu auf seine Fesseln. Ich wühlte schnell ein Messer aus der Küche und ließ es in mein Schuh verschwinden. „Er ist im Bad, Rose, mach schnell." ,sagte dieser hasch und diese Gelegenheit nutze ich und durch trennte die Fesseln unseres wohlmöglich ein Lebensretter, den Polizisten. „Danke." ,zwinkerte er mir zu und so ließ ich das Haushaltsmesser in mein Schuh wieder verschwinden und eilte zu Clara's Zimmer hin.
„Da steht der Korb mit dreckiger Wäsche." ,zeigte mir die kleine und ging zu ihren begehbaren Kleiderschrank über. „Die Wäsche wäscht sich nicht von allein!" ,sagte sie streng und sah mich mahnend an. So schleppte ich den übergequollenen Korb und trug ihn mal wieder aus dem Zimmer der Göre. Aus einer violetten, offen stehenden Tür, kam Gekicher. So wagte ich es durch den kleinen Spalt zu sehen. Andrew lag auf dem großen Himmelbett und auf ihm der Kopf von Sandra. Sie kicherte und fuhr ihm mehrmals über die Wange von ihm. Irgendwie zerriss mich dieser Anblick. Auch wenn sich Andrew nicht wehren konnte, zerriss es mich innerlich.
„Mein Romeo." ,grinste Sandra in sich hinein und platzierte ihre Hände auf seine Brust. Ich wollte mich abwenden, als mit einem Mal die Tür vor meiner Nase zu geschlagen wurde.
„Die Wäsche wäscht sich nicht von alleine!" ,stand auf einmal ein vorlautes Gör vor mir und zeigte mir die Tür zu dem Waschraum im Keller. Wehmütig, wandte ich mich ab und rannte die Treppe hinunter in den kalten Keller und hinein in den Waschraum. Geleitet von meinen Aggressionen, welche ich in diesen Moment empfand, schmiss ich die Klamotten in die Waschmaschinen Trommel. Es war mir egal ob es bunte Wäsche war oder weiße. Schließlich waren es ja nicht meine. Anschließen drehte ich die Gradzahl extra Höher und gab leider zu wenig Waschpulver dazu. „Rose!" ,rief mein Problem mich ein weiteres mal, dass mir nicht mal eine Verschnaufpause blieb. So sprintete ich die Kellertreppe wieder hoch und da wurde ich schon abgefangen von der Göre. Sie zog mich am halbwegs gesundem Ohr in Küche zwang mich als nächstes in die Knie. Mein Rettungsversuch blieb also nicht ungesehen, musste ich feststellen. Wenn ich auch nur mit einem Auge den verprügelten Polizist sah, sah ich bis ins kleinste Detail alles. Alle verursachten Narben auf der Haut, sein blaues Auge und seine aufgeplatzten, blutigen Lippen.
„Du warst als letzt hier bei ihm und hast ihm geholfen." ,stellte der Reiche fest und trat in mein Blickfeld. So musste ich den Polizisten echt loben! Er hatte ihm fast genauso hingerichtet wie man es ihm antat. „Wann merkst du endlich, dass du nie wieder aus dem Traum erwachen wirst? Es wird kein Happy end für dich oder dein Romeo weder dem armen Schwein hier geben!" ,fuhr er mich an und legte Hand an meine Kehle. „Noch ein weiterer Versuch und du nährst unsere Familie mit dein Fleisch und Blut." ,zischte er in mein Ohr und packte noch fester zu. Ich bekam schon keine Luft mehr, aber zurecht. Soll er mich schon früher von mein Leiden befreien, doch dieser Wunsch blieb mir verwehrt. Er ließ von mir ab und gab mich in die Hände dieser Göre. Am Ohr mit schleifend, ging es wieder in den Keller, wo ich diese mal allein war.
„Du wirst dafür bezahlen müssen, Rose." ,zischte diese kleine und schubste mich an meine Wand, wo ich schon gestern gefesselt war. Sie zog ein Rohstock aus einer der hintersten Regale und schlug das erste mal auf mich ein, dass ich zu Boden glitt. Ich musste aufpassen das Messer im Schuh nicht zu zeigen, oder es in jeglicher Form zu verraten, da verspürte ich den zweiten Schlag. „Nimm das du Puppe!" ,sagte sie mit Schmerzen's Lust und preschte ein drittes Mal auf mich ein, dass ich am Boden lag und sich die Schneides des Messers in meine Fußsohle schnitt. „Na los! Aufstehen, Rose!" ,schrie sie auf mich ein, doch wen ich dies tun würde, würde ich das Messer im Fuß haben. „Ich sagte aufstehen!" ,schrie sie und knallte den Rohstock gegen ein Regel, dass ich zusammen zuckte, aber dennoch ihrer Bitte nachging. Ich spürte die nun erwärmte Scheide des Messers in mein Fuß und schon folgte ein weiterer und letzter Hieb auf  mein Rücken. „Und jetzt denke über dein verhalte nach, Puppe!" ,schrie sie mir ins Ohr und kette mich wieder an der Wand fest.
„Schmeißt dieses Abfall auch weg." ,kam der Reiche mit zu uns hinunter und hatte einen bewusstlosen Polizisten über der Schulter hängen. Er band ihm wieder an diesen Stuhl fest, mir gegenüber.
„Daddy, wo sind meine 150 Doller?" ,meinte die kleine schnippisch und sah ihren Vater mahnend an. „Und bist nicht stolz auf mich?" ,hinterfragte sie mit einemmal gespielt unwissend. „Ich habe meine Puppe verprügelt," ,sagte sie stolz und deutete auf mich. Ich, ein Wrack. Und ein Hautfetzen zu gleich.
„Dafür bekommst du noch fünf Doller extra." ,nickte der Reiche einverstanden und schob seine Tochter die Treppe hinauf. Es war ein befreiend  die beiden nicht mehr unter uns wissend. Da ich im Moment eh nur Hang, brachte ich all meine Kraft auf und schwang mich hin und her. Meine Beine einziehend und dem bewusstlosen Polizisten, eine Kopfnuss verpassend. Er wurde relativ schnell wach und sah sich erschrocken um, doch erschien sich zu entsinnen wo er nun ist. Ich deutete mehrmals auf mein Fuß, der wie Feuer brannte und allmählich mein Schuh in rot tunkte.
„Marie muss noch hier runter gebracht werden, erst danach kann ich dir helfen, Rose." ,versuchte er mich zu beruhigen, doch wirkten diese Worte nicht auf mich ein, sondern prallten an mir ab. Aber hatte er mich auch gerade Rose genannt? „Habe Geduld." ,schenkte er mir ein kleines Lächeln. Wie lange soll ich den Warten? Bis ich verblutet bin und das nur wegen der Freiheit eines Bullen? Als hätte man meine Beschwerde erhört, sperrte die Kellertür auf und Schritte erfolgten daraufhin. Diese kamen näher zu uns und schlussendlich sah man den Reichen mit Marie an seinen Händen führen.
„Ihr werdet heute nur zu zweit sein." ,sagte dieser in seiner Arbeit steckend und kettete die Puppe ordentlich fest. Ich wollte nachhaken was mit Andrew sei, und diese unausgesprochene Frage wurde mir beantwortet: „Mein Liebes Töchterlein schläft mit ihm." ,grinste er mich an und verschwand wieder.
Mein Selbst lag in Trümmern, mein Herz schmerzte unglaublich stark und umso mehr stieg meine Wut auf diese Reiche Familie. Die Kellertür fiel ins Schloss und zurück blieben wir. Der Polizist rückte ein Stück mit sein Stuhl näher und fing mein Fuß in seinem Schoß auf. Er versuchte vergeblich die Fesseln seiner Hände hinterm Rücken zu lösen, dass ich keinen Ausblick auf Hoffnung mehr sah.
„Mhm." ,ertönte es von der Puppe neben mir. Mehrmals deutete sie nach oben an die Decke und versuchte uns irgendwas Zusagen mit ihren geketteten Händen. Mal machte sie ein Surfergruß, mal zeigte sie zur Decke mit dem Zeigefinger.
„Saufen die oben?" ,hinterfragte der Polizist und schaffte es den Fesseln zu entkommen. Eine Erleichterung für mich. Er machte sich an mein Schuh zu schaffen und bekam schlussendlich den roten Schuh aus.
Da musste ich an die Worte unseres Käufers denken: „In zwei Tagen, mein Schatz." Das Ritual würde in zwei Tagen beginnen und dies wäre doch unsere Befreiung. „Wenn am dritten Tag die Sonne zeitig im Westen aufgeht." ,entsann ich mich an die Worte von Rosa. Nun ergab alles ein Sinn. Die Reportage, die er sich ansah und in zwei Tagen dieses komische Ritual. Doch, was wusste Marie? Mit einem Ruck wurde mir das Messer aus der Fußsohle entrissen.
„Ich verstecke das Messer hier." ,gab er uns Bescheid und nahm einer der letzten Regale in diesen Keller den untersten Schub verschreckte er uns den Schlüssel zur Freiheit.

Neues Kapitel ist da :)
Ich bin heute am vorschreiben von der ‚Fortsetzung' von dieser Geschichte gewesen.
Außerdem kam mir die Musik oben vor dem Kapitel komisch vor. Ich hatte sie ausgeschaltet, doch diese schaltete sich wieder alleine an. Unheimlich ^^
Eure Mexxeli22 <3

Der PuppenmacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt