Geplatztes Kondom

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In der Pause googelte ich warum es "Jemanden einen Blasen" heißt und fand bei Dr. Sommer eine Antwort:

Jemandem einen Blasen! Das ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Oralsex (auch: Mundverkehr) beim Mann. Dabei küsst, leckt, saugt oder lutscht der Partner oder die Partnerin den Penis seines/ihres Freundes. Wer dabei "blasen" aber wörtlich nimmt und in den steifen Penis seines Sexpartners pustet, löst ganz bestimmt keine Lustgefühle aus. Der Penis ist ja kein Luftballon!

Aber noch besser fand ich die Antwort aus der Jolie:

In den Pimmel zu pusten, das dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben, bringt beim Oralsex nix. Warum es trotzdem Blowjob heißt, wenn man einen Penis in den Mund nimmt? Theorie Nr. 1:Der Terminus leitet sich ab von "to blow off"- zu deutsch: Dampf ablassen. Theorie Nr. 2:Im 18. Jahrhundert bezeichnete man den Penis auch als Hurenpfeife. Diejenigen, die sie bliesen, wurden "Blower" ("Bläserinnen") genannt. Teil der Popkultur wurde der Ausdruck Blasen in den 60er Jahren, u.a. durch den Film Blowjob (1964) von Andy Warhol und einer Erwähnung in Mario Puzos Kultroman Der Pate (1969)

 So nun war auch ich etwas schlauer als vorher. Ich befand mich in meinem Büro, was zwar nicht das größte war, aber es hatte alles, was eine Schulpsychologin so brauchte. Einen Schreibtisch mit mehreren Stühlen, für die Verhöre der Schüler. Ein Sofa und einen Sessel für die wichtigen Gespräche und Beichten der klein Kriminellen oder einfach nur zum Ausweinen und lästern. Ein bisschen auch zum Wohlfühlen für mich, wenn ich müde war. Ich besaß einen flauschigen grünen Teppich, welchen ich über diesen ekligen grauen kratze Teppich gelegt habe. Auch wenn ich mir diesen zwar kaufen musste, war er jeden Cent wert. Eine Wand war hellblau gestrichen die anderen waren weiß aber so gut es geht mit Plakaten abgedeckt. Die Direktorin wollte eine Wand in Rot streichen. Genau Rot, machen wir die kleinen Quälgeister noch etwas aggressiver als sie in manchem alter ohne hin schon sind.  Keine Ahnung die Frau. Meine Wenigkeit hatte auch noch einen Laptop und einen Drucker in ihrem Büro. Echt Klasse also. Und der Laptop wurde mir sogar von der Schule finanziert. Mein heiß und innig geliebter SONY. Als Nächstes stand auf meinem Stundenplan Berufsberatung. Hier werden immer einzeln Schüler zu mir geschickt, die mit mir über ihren weiteren Werdegang sprechen möchten. Mit ausnahmen von alle denen die von der Lehrerin gezwungen werden zu mir zu kommen, dass sie diejenigen einfach mal für kurze Zeit nicht in ihrem Unterricht ertragen muss. 

Ohne anzuklopfen, stürmte nun ein etwas sehr nasser und begossener Pudel in mein Zimmer. Bei dem Anblick meines durchnässten Nachbarn musste ich mir das Lachen verkneifen. „Waaaas um alles in der Welt fällt ihnen eigentlich ein, den Kindern eine Wasserschlacht zu erlauben?" Brüllte er aufgebracht in Richtung meines Schreibtisches, auf dem ich aber gar nicht saß. Dies wurde ihm aber erst nach seinem Satz bewusst. Fragend sah er sich im Raum um und entdeckte mich auf meinem Sofa. Kleinen Petzen, ging es mir durch den Kopf ... aber besser ich bekomme Ärger als sie. Und außerdem haben sie mir so eben alle den Tag versüßt. Eins mit Sternchen setzten. „So hab ich das." Brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Nicht lachen Livi. ermahnte ich mich selbst. Grinsend sah ich Finn an. Er trug eine schwarze Jeans, welche jetzt allerdings so aussah, als hätte er sich in die Hosen gemacht.

 Auch sein dunkelblau-weiß kariertes Hemd mit der Krawatte und der schwarzen Anzugweste waren nass. Finns kurze dunkelblonden Haarefielen ihm feucht ins Gesicht. „Ich habe gleich Unterricht und so soll ich den jetzt halten?" Er baute sich vor mir auf und deutete mit seinen Händen an sich herab „Jup entweder das oder sie stellen sich eine Zeit lang unter den Händetrockner in der Lehrertoilette." Gab ich mit meinem schönsten Lächeln als Antwort.  „Sie sollte man ... sie sollten ..."                                                                                                                                          „Ja was denn Herr Fitz? Erst denken dann reden." Sagte ich zuckersüß und lachte innerlich. Wutentbrannt starrte mich der Nachbar und Lehrer in spe an. Ihm fielen das erste Mal die Worte. „Sehensie es doch mal so, es ist so schön draußen, da hat ihnen diese Abkühlung doch bestimmt gut getan. Es sind doch auch nur Kinder." Er schüttelte nur wütende den Kopf und verließ dann mit einem lauten Schlagen mit der Türe mein Büro. 

„Die Türe hat einen Griff." Rief ich ihm trotzig hinterher. Hätte ich ihm vielleicht noch sagen sollen, dass ein aufgeplatztes Kondom auf seiner Schulter lag ...Nein. Zufriedenen grinsend streckte ich mich auf meinem Sofa aus. Ihr fragt euch alle, warum ich den Finn Fitz nicht leiden kann? Naja er ist und bleibt ein Sackgesicht. Sam und ich wurden von ihm immer bei ihren Eltern verpetzt und diese petzten es natürlich meinen Großeltern weiter. Wir haben uns heimlich heraus geschlichen Finn hat es gepetzt. Sam hat ihren Eltern mein Zeugnis gezeigt, welches wir natürlich mit dem Computer bearbeitet hatten, so das ihr Name an oberster Stelle stand, er hat es brühwarm seinen Eltern gesteckt. Auch, wenn wir uns nur einen DVD angesehen hatten der seines Erachtens nicht für uns war hat er es sofort Mama und Papa gesagt. So geht das ellenlang weiter. Der Kerl ist zwei Jahre älter und hat trotzdem weniger Hirn. Von wegen Geschwister Solidarität. Da geschieht ihm so ein mit Wasser gefülltes und geplatztes Kondom recht. Hat er sich nicht anders verdient. Punkt. Und ja ich bin ein garstiges Ding, wenn es um so etwas geht. Aber welche Frau kann nicht gemein sein. 

Und wenn es um Finn geht, werde ich nie erwachsen. Früher habe ich ihm streiche gespielt, heute tun das meine Schüler.

Vorgeschmack auf Kapitel drei

Berufswunsch: Spielerfrau und Leonard Hofstadter 

„Herein." Tönte ich fröhlich, als es an meiner Türe klopfte. Nun war es so weit, der erste Schüler kam zum Berufsgespräch. Vorsichtig lugte ein rothaariger Junge in mein Zimmer. „Lucas, was kann ich denn für dich tun?" Hatte ich etwas mit dem Stundenplan durcheinandergebracht? Immerhin war Lucas in der siebten Klasse und hatte definitiv noch ein wenig Zeit sich um einen Job Gedanken zu machen. Ich meine super er ist wahrscheinlich der Einzige an der ganzen Schule, der sich Gedanken macht. Ich wühlte meinen Stundenplan aus der Tasche. „ Na es ist doch jetzt Berufsberatung!" Sprach er, wie selbstverständlich was es ja auch war, wie ich eben erleichtert in meinem Stundenplan feststellte. „ Ja ... na dann komm mal rein."




Amor und sein scheiß Pfeil.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt