Alternative: Sexverletzung

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Ich schlich mich früher als geplant aus dem Haus und sah vorsichtig zu Finns Wohnung rüber.
Er hatte mir ja zu verstehen gegeben, dass er mich in die Arbeit fahren wollte, aber darauf konnte ich verzichten. Ich war ihm jetzt schon einiges schuldig. Auch wenn meine Krücken in seinem Auto lagen, ich würde es alleine in die Schule schaffen.
So leise es mit einem drei Kilo Gips auch ging, humpelte ich die Treppen nach unten.
Das war anstrengender als mein frühere Sportunterricht.

Unten angekommen sah ich noch mal nach oben. Da aber kein Geräusch zu hören war, öffnete ich schnell die Hausgangtüre und trat nach draußen.
„Na, da bist du ja, ich hab schon auf dich gewartete." Es entfuhr mir erneut ein lauter spitzer Schrei. Vor Schreck wäre ich fast ohnmächtig geworden. Mein Herz hat definitiv für einige Sekunden zu schlagen aufgehört.
„WARUM MUSST DU MICH IMMER ERSCHRECKEN?" Schrie ich ihn aus voller Kehle an.
„Weil es Spaß macht." Finn lehnte chillig an der Wand zu unserem Haus.

Er machte es mir wirklich nicht leicht. Eines schönen Tages werde ich ein sehr gutes Alibi brauchen.
„Und außerdem wusste ich, dass dudich alleine davon schleichen würdest." So lässig, wie er an der Wand lehnte, so lässig stieß er sich nun von ihr ab und lief auf sein Auto zu.
Wie ein trotziges kleines Kind lief ich ihm hinterher. Ich hasse nichts mehr, als auf andere angewiesen zu sein. Das war mit das Schlimmste für mich. Ich war seit dem tot meiner Eltern mit einem Schlag erwachsen geworden.

Ok ein bisschen Kind erhalte ich mir. Aber trotzdem ich musste in eine für mich fast fremde Stadt ziehen, zu Großeltern, welche ich vorher nur an die sechs Mal gesehen habe und drei Mal davon war ich noch ein Baby. Und das ich mich daran erinnern sollte, konnte keiner von mir verlangen.
Im Auto schaltete ich automatisch den Radio an. Das ist eine doofe Angewohnheit. Aber so bald ich früher in das Auto meines Opas eingestiegen bin, war der erste griff zum Radio.

„Ich hoffe, das ist Ok." Merkte ich an, als uns I Lived von OneRepublic entgegen dröhnte.

„Schon gut, ist mal was anders." Sagte er und fuhr aus der Parklücke heraus.
„Hörst du etwa nie im Auto Musik?" Ich sah ihn fast etwas schockiert an.
„Selten." Wer war er nur und wo kam er her. Wie konnte man denn keine Musik im Auto hören?
„Da macht alles gleich noch mal so viel Spaß." Sagte ich fröhlich und summte das Lied mit.
„Und hast dudeine Wohnung wieder auf Vordermann gebracht?" Wollte ich von Finn wissen.
„Ja, hat mich aber den ganzen Sonntag gekostet. So schnell werde ich Sam nicht mehr meine Wohnung anvertrauen." Sprach er, als er auf die Straße sah.

„Hmm...ich werde wohl nie wieder High Heels anziehen." Ohne diese dämlichen Schuhe wäre ich ohne eine Verletzung davon gekommen.
„Wenn wir schon bei dem Thema sind, ich soll mich von Ralf ganz herzlich bei dir entschuldigen." Nun sah Finn kurz von der Straße auf zu mir.
„Diese Entschuldigung kann er sich sonst wo hinschieben. Wenn man weiß, dass man sich als Besoffener wie das letzte Arschloch verhält, sollte man nicht so viel trinken." Und damit basta.
„Gut, ich hab ihm so ziemlich dasselbe gesagt."
„Dann hast du mal echt was richtig gemacht." Lachte ich. An der Schule angekommen steig ich aus dem Wagen aus und Finn reichte mir gleich darauf die Krücken.

„Muss das sein?" Schmollte ich. In meiner Wohnung kam ich auch gut ohne zu Recht.
„Ja, du hast deinen ... Arzt gehört." Anstelle von Arzt wusste ich das Finn etwas anders sagen wollte. Ich war ihm aber dankbar, das er es sich unterdrückte.
„Hast du auch bis um 13 Uhr?" Wollte er nun wissen.
„Ja, aber ich fahre mit dem Bus ich muss noch einkaufen."
„Und die Tüten hängst dudir dann an die Krücken? Warte bei meinem Auto."Und ohne das ich zum Protest ansetzten konnte, war er auch schon weg. Er ohne Gips und Krücken hatte es sehr viel einfacher voranzukommen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 08, 2018 ⏰

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