Der Morgen danach

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 Ich erwachte kurz nach 9 Uhr total krumm auf meinem Sofa.
Und ihrfragt euch warum liegtLivi mit ihrem schweren Gipsfuß am Sofa. Glaubt mir, es war die bessere Wahl. Nach dem Sam mich einmal fast mit ihrem rechten Bein auf meinem kaputten Fuß getroffen hätte und sich anschließend quer in mein Bett legte, als ich kurz auf dem Klo war, war mein Sofa verlockender.
Ich kenne Sam, seit ich 17 bin und es ist nicht das erste Mal, das ich mit ihr in einem Bett schlafe.
Und es ist auch nicht das erste Mal, das ich mit blauen Flecken aufwache.
Sam schlägt nachts um sich, als wäre sie mit Dwayne Johnson im Kampfring.  

Und am nächsten Morgen steht sie strahlend auf und haucht dir ein >>nagut geschlafen<< entgegen.Jaklar, wenn man die halbe Nacht um seine Zähne und das Leben bangenmuss, hat man sicher Super gepennt.

Einmal hat sie mir so hart auf die rechte Brust geschlagen, das ich fast Angst hatte, sie fällt mir ab. Die war noch drei Wochen danach angeschwollen.

Ich glaube langsam das Sam das gar nicht alles im Schlaf macht. Das ist geplant, so was nennt sich Revier Verteidigung. Die malträtiert dich in der Nacht bei vollen Bewusstsein. Tut nur so als ob sie schläft.Nach dem Motto, für den doofen Spruch von vor einem Monat, hau ich der heute ordentlich eine auf die Brust und sag am nächsten morgenich hab geschlafen.Der ihr Freund tut mir heute schon leid.

Auch gut ist, wenn sie immer näher rutscht und mich förmlich aus demBett schmeißt. Es ging schon so weit, das ich auf der einen Seiteraus bin und auf der anderen Seite wieder rein. Doch nicht das ihr glaub, dass war's dann, neiiiin dann geht das Spiel in die andere Richtung.Ob ihr Bruder auch solche Marotten hat? Ich schüttelte den Gedanken ab.

Beim Aufstehen belastete ich den Gipsfuß so wenig wie möglich. Sam lag immer noch quer über mein Bett verteilt, ein Kissen fest unter ihrem Arm eingeklemmt. So leise wie möglich, schloss ich die Türe hinter mir und verschwand in meinem Badezimmer. Meine Wenigkeit hatte sich fest vorgenommen jetzt unter die Dusche zuspringen. Aber so einfach war das mit Gips nicht. Unschlüssig standich vor meiner Wanne. Ich stemmte beide Hände in die Hüften und sah meinen Fuß böse an.

„So ein Mist." Murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart.

Ich brauchte ganz dringend eine schöne warme Dusche sonst bin ich heutezu nichts mehr zu gebrauchen. Und wenn ich nicht zu gebrauchen bin,kann ich ganz schnell richtig pissig werden.Ich legte den Kopf leicht schief und hatte eine Idee. Eilig humpelte ich wieder aus dem Bad und in die Küche. Hier kramte ich unter meiner Spüle herum und zog eine große Tüte hervor.

„Müsste reichen." Sagte ich zu der Tüte. Anschließend kruschte ich ineinem meiner Schubs und holte eine Schnur raus.Mitden beiden Sachen ging ich wieder in mein Badezimmer.Ichsetzte mich leicht außer atmen auf den Klodeckel. So ein paar Kilo Gips mehr zu haben, war auch nicht gerade das Beste. Vorsichtig stülpte ich nun die Plastiktüte über mein gewaltigen Gipsfuß und band die Schnur unterhalb des Knies zusammen.

Zufrierenden stand ich auf und zog mir das lange Hemd, welches ich zum Schlafen trug über den Kopf.Gut,bei der Unterhose wurde es schwierig. Ich pfriemelte das Bein und den Fuß nur sehr langsam durch das Hosenbein.Entweder würde ich die nächsten Wochen einen auf Paris Hilton machen und keine Unterwäsche tragen oder ich würde lernen müssen geduldiger zu werden. Ich war nämlich kurz davor mir die Hose einfach vom Hintern zu schneiden. Nach einer gefühlten Ewigkeit stand ich dann endlich halbwegs Nackt unter meiner Dusche und lies das warme Wasser über mich prasseln.Ich schäumte mich eben ein, als die Türe zum Badezimmer sich öffnete.

Durch den dunkelblauen Vorhang konnte ich nicht viel erkennen. Doch da meine Katze noch keine Türen öffnen kann, worüber ich froh bin,kann es nur Sam sein.

Amor und sein scheiß Pfeil.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt